Hannover, 27. November 2024. Von Januar bis Oktober 2024 konnten TK-versicherte Erwerbstätige in Niedersachsen im Schnitt 17,22 Tage aufgrund einer Erkrankung nicht arbeiten. In den ersten zehn Monaten des Vorjahres waren es in Niedersachsen noch 16,76 Fehltage. Vor der Coronapandemie lagen die Fehltage deutlich niedriger, 2019 beispielsweise bei 13,37 Tagen.

Zahl der Erkältungsdiagnosen hat sich mehr als verdoppelt

Hauptursache für den hohen Anstieg sind Erkältungskrankheiten, dazu zählen Grippe, Bronchitis sowie Coronainfektionen. "In den ersten zehn Monaten 2024 war jede TK-versicherte Erwerbsperson in Niedersachsen 3,9 Tage mit einer Erkältungsdiagnose krankgeschrieben. Damit haben sich diese zum Vergleichszeitraum im Jahr 2019 mehr als verdoppelt", erklärt Sabrina Jacob, kommissarische Leiterin der TK-Landesvertretung Niedersachsen. Damals lag der Wert bei 1,87 Fehltagen.

"Wo sich Menschen begegnen, ist die Ansteckungsgefahr grundsätzlich erhöht. Gerade in der Erkältungssaison kann eine telefonische Krankschreibung das Praxispersonal entlasten und eine Ansteckungsgefahr sowohl für Mitarbeitende als auch für Patientinnen und Patienten reduzieren", stellt Jacob fest.

Mit durchschnittlich 3,41 Fehltagen liegen die psychischen Erkrankungen an zweiter Stelle der häufigsten Gründe für eine Krankschreibung in Niedersachsen. An dritter Stelle folgen Muskelskeletterkrankungen wie Rückenschmerzen mit 2,56 Fehltagen.

"Ein Anruf für eine Krankmeldung mag niedrigschwelliger sein, als der Gang in die Arztpraxis. Ist allerdings nur für Personen möglich, die der Arztpraxis bereits bekannt sind und bei denen keine schweren Symptome auftreten. Zudem ist die telefonische Krankschreibung für maximal fünf Kalendertage möglich", fügt Sabrina Jacob hinzu.

Hinweis für die Redaktion

Die Zahlen stammen aus den Auswertungen zum TK-Gesundheitsreport. Grundlage dafür bilden die rund 5,7 Millionen, davon 457.000 in Niedersachsen, bei der TK versicherten Erwerbspersonen (Berufstätige und ALG 1-Empfängerinnen und Empfänger).