Die Zukunft der Patientenversorgung hat begonnen
Artikel aus Mecklenburg-Vorpommern
Die Versorgungsmöglichkeiten der Patientinnen und Patienten in Mecklenburg-Vorpommern haben sich stark verbessert.
Noch vor wenigen Jahren klang die vornehmlich telemedizinische Versorgung von Patientinnen und Patienten in Mecklenburg-Vorpommern wie eine ferne Utopie. Auch der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) im Versorgungsalltag schien in weiter Ferne zu liegen. Allerdings sind diese neuen technologischen Lösungen zugänglich, wenn sie auch noch nicht in der Versorgungsrealität aller Patient:innen angekommen sind. Wir werfen einen Blick auf die heutigen Möglichkeiten des digitalen "Patient Journey".
Die Versorgung der Zukunft hat begonnen
Die Versorgungsreise der Patientinnen und Patienten beginnt lange vor einer akuten Erkrankung. Viele Menschen nutzen digitale Gesundheits-Apps und Wearables, um ihre Vitalwerte zu überwachen und frühzeitig Risiken zu erkennen. TK-Versicherte werden auf Wunsch innerhalb der TK-App mit personalisierten Informationen oder Empfehlungen zu relevanten Angeboten versorgt. Diese Anwendungen können zukünftig noch mehr leisten, z. B. wenn Gesundheitsdaten mit Hilfe künstlicher Intelligenz analysiert werden.
Smartphone als verlängertes Stethoskop
Viele Menschen suchen im Internet nach Krankheitssymptomen, wenn sie die ersten Anzeichen des Unwohlseins verspüren. Dabei fällt es Laien oftmals schwer, die Symptome richtig einzuordnen. Der in der TK-Doc App integrierte Symptom-Checker hilft dabei die Beschwerden richtig einzuschätzen. Dieser greift ausschließlich auf Informationen aus vertrauenswürdiger Quellen zu und führt die Nutzenden mithilfe von künstlicher Intelligenz einen Schritt näher zur möglichen Ursache Ihrer Beschwerden. Neben der allgemeinen medizinischen Beratung bietet die App mit der TK-OnlineSprechstunde eine volldigitalisierte Fernbehandlung. Gerade für Menschen in ländlichen Regionen oder Personen, die in Ihrer Mobilität eingeschränkt sind, besteht so ein komfortables Versorgungsangebot. Das Smartphone und Tablets werden somit zu einem Arbeitsinstrument der Medizinerinnen und Mediziner. Die digitalen Versorgungspfade sollten in Zukunft noch stärker genutzt werden, um regionale Versorgungslücken zu schließen.
Telemedizin auch in der Nachsorge sinnvoll
Auch nach einer stationären Behandlung ist die Telemedizin nicht mehr weg zu denken. Vielerorts bleiben die Patientinnen und Patienten über Apps und Telemonitoring-Systeme in engem Kontakt mit ihren Ärzten. Gerade für Menschen mit chronischen Erkrankungen sind solche Systeme eine Erleichterung. Denn digitale Hilfsmittel erlauben ein kontinuierliches Gesundheitsmanagement - auch ohne den beschwerlichen Weg in die Praxis. Durch die regelmäßige Übermittlung ihrer Werte kann bei Bedarf zeitnah Unterstützung erfolgen.
Impulse für eine moderne Versorgung
Die oftmals kritische Perspektive auf die Digitalisierung im Gesundheitswesen täuscht über die Errungenschaften hinweg. Der zigtausend fache Einsatz von Videosprechstunden im Bundesland macht Mut und zeigt wie groß das Potenzial ist. Selbstverständlich befindet sich der Digitalisierungsprozess im Gesundheitswesen noch am Anfang. Mit der elektronischen Patientenakte für alle Patientinnen und Patienten ab 2025 wird der Prozess weiter Fahrt aufnehmen. Damit noch mehr Menschen im Bundesland von den digitalen Versorgungsmöglichkeiten profitieren können, empfehlen wir der Landesregierung drei Maßnahmen:
- Landestrategie "Telemedizin" entwickeln, um flächendeckenden Ausbau und Einsatz zu ermöglichen
- Integration telemedizinischer Kompetenzen in die Aus- und Weiterbildung von medizinischem Personal
- Förderprogramme und Anreize zur Existenzgründung in der Gesundheitsbranche auflegen