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Position aus Saarland
Im deutschen Gesundheitswesen gibt es viele historisch gewachsene Strukturen. Doch diese können immer häufiger nicht mit der neuen Versorgungsrealität Schritt halten. Es ist teuer und ineffizient, diese Strukturen weiter am Leben zu halten. Daher müssen schnell Anpassungen her, betont TK-Landesvertretungsleiter Stefan Groh in seinem Standpunkt.
Das Gesundheitssystem in Deutschland und dem Saarland steht vor enormen Herausforderungen: Der Fachkräftemangel, der demografische Wandel und veraltete Strukturen sind nur drei davon. Um eine flächendeckende, qualitativ hochwertige Gesundheitsversorgung auch künftig sicherzustellen, sind daher viele Anpassungen notwendig. Die Änderungen müssen dabei auch für Außenstehende nachvollziehbar und transparent sein. Eine gute Kommunikation aller Beteiligten ist dafür nötig.
Bessere Vernetzung dringend notwendig
Ein wichtiger Faktor für eine moderne und gute Versorgung ist eine bessere Vernetzung von ambulanten, stationären und pflegerischen Strukturen. Wie das funktionieren kann, zeigen einige unserer Nachbarländer. Prof. Dr. Claus Wendt, der Referent unseres diesjährigen Herbstempfanges, erläutert die Details im Interview.
Die Vorteile liegen auf der Hand: Durch die alternde Gesellschaft wird die Pflege immer weiter an Bedeutung gewinnen. Für eine gute Versorgung im Sinne der Patientinnen und Patienten ist daher ein fließender Übergang und eine bessere Zusammenarbeit zwischen der niedergelassenen Ärzteschaft, Krankenhäusern und Pflegediensten sowie -heimen notwendig. Grundlage dafür ist eine gut funktionierende Kommunikation und Zusammenarbeit auf Augenhöhe.
Digitalisierung kann Effizienzen heben
Ein weiterer wichtiger Aspekt betrifft die Digitalisierung. Sie kann - richtig eingesetzt - wichtige Effizienzen heben. Neben einer Entlastung des Personals kann ein modernes, digitales Gesundheitswesen vor allem zu mehr Transparenz und Patientensicherheit beitragen. Zentrales Element wird hierbei die elektronische Patientenakte sein. Aber auch Gesundheitsdaten und Künstliche Intelligenz werden für ganz neue Möglichkeiten in der Gesundheitsversorgung sorgen.
Bedarf in den Vordergrund rücken
Klar ist, dass sich alle Planungen für Anpassungen am Gesundheitssystem primär am Bedarf orientieren müssen. Historisch gewachsene Strukturen zu schützen, die am Bedarf und an sich stark verändernden Rahmenbedingungen vorbeigehen, kostet nicht nur viel Geld: Es wird auf Dauer auch nicht funktionieren. Zum einen, weil durch eine zu geringe Inanspruchnahme eine auskömmliche Finanzierung nur schwer möglich ist. Zum anderen, weil nicht genügend Geld und Fachkräfte im System vorhanden sind, um den Betrieb von Doppelstrukturen oder nicht bedarfsnotwendigen Angeboten aufrechterhalten zu können. Reformen sind daher dringend notwendig. Die Politik ist nun mit allen Beteiligten gefordert, den notwendigen Wandel aktiv mitzugestalten. Denn in den anstehenden Veränderungen liegen auch viele Chancen. Also packen wir es an!