Eine #saarfari als erster Schritt
Artikel aus Saarland
Das Saarland ist für seine geringe Größe, aber auch für seine kurzen Wege bekannt. Im Bereich Startup gibt es viele gute Initiativen, die aber noch zu oft nebeneinander laufen, ohne die kurzen Wege zu nutzen. Das will die Landesgruppe des Startup-Verbands um Sprecherin Carolin Ackermann ändern und hat dazu das #saarfari-Festival ins Leben gerufen. Doch wie kam das an?
Mai und Juni sind die Festivalmonate schlecht hin - zumindest in der Musikbranche. Im Saarland fand am 27. Juni aber ein etwas anderes Festival statt: das #saarfari-Festival. Und das hat so gar nichts mit Musik oder Tieren zu tun. Auf Initiative der saarländischen Landesgruppe des Startup-Verbandes kamen in der Halle 4 in Saarbrücken Gründerinnen und Gründer sowie weitere Player des Startup-Ökosystems, beispielsweise Vertreterinnen und Vertreter der Ministerien, der Hochschulen, der Unternehmen oder von Investoren, zusammen, um sich zu vernetzen, aber auch um neue Impulse zu erhalten.
"Wir hatten eine volle Halle, tolle Keynotes und auch die Finalrunde des Saarland-Pitches im Rahmen des Festivals hat total gut funktioniert", sagt Carolin Ackermann zufrieden. Sie bildet mit Bernd Pohl die ehrenamtliche Spitze des Landesverbandes an der Saar. Gemeinsam mit Daniel Winzent haben die beiden vor etwa drei Jahren die Initiative #saarfari ins Leben gerufen. "Wir hatten in unserem Landesverband 2022 gerade mal fünf Mitglieder. Also haben wir uns gedacht, wir müssen etwas anbieten, um die Szene auch zusammenzubringen", erklärt die gebürtige Saarbrückerin die Ursprünge der Idee. Erst einmal ging es auf Touren in andere Ökosysteme, nach München und Berlin. Doch obwohl das Feedback gut war, fehlte irgendwas.
Eine Konferenz in cool
"Wir wollen die Startup-Szene zusammenbringen und haben festgestellt, dass es im Saarland noch keine wirkliche Konferenz für Gründerinnen und Gründer gibt. Also hatten wir die Idee, selbst eine Konferenz zu veranstalten - aber in cool", erklärt Ackermann und lacht. Man habe sich dabei am Konzept der "Bits & Pretzels" orientiert. Herausgekommen ist das #saarfari-Festival mit knapp 200 verkauften Tickets. Dort haben unter anderem Ralf Kleber, langjähriger Deutschlandchef von Amazon, und der Landesverbandssprecher aus Rheinland-Pfalz, Gregor Demmer, Impulsvorträge gehalten.
Eine wichtige Erkenntnis dabei: Kundinnen und Kunden sind die besten Unternehmensberater. "Das müssen viele Gründerinnen und Gründer noch verinnerlichen. Ein Hangeln von einer Investitionsrunde zur nächsten kann funktionieren, aber letztlich muss das Produkt gekauft werden. Von daher macht es schon Sinn, sich früh mit potenzieller Kundschaft auseinanderzusetzen" erläutert Ackermann, die 2018 das Unternehmen SEAWATER Cubes mitgegründet hat.
Noch viel ungenutztes Potenzial an der Saar
Als ehrenamtliche Verantwortliche der Landesgruppe im Saarland verfolgt sie mit ihrem Sprecher-Kollegen Bernd Pohl vor allem ein Ziel: "Wir wollen das Ökosystem an der Saar vereinen. Es gibt viele gute Initiativen, aber die tauschen sich noch zu wenig aus. Wir wollen alle Player an einen Tisch holen und so das große Potenzial, das es hier zweifelsohne gibt, besser nutzen", gibt sie das Ziel für die Verbandsarbeit vor und ergänzt: "Außerdem wollen wir die Zusammenarbeit von Mittelstand und Startups verbessern. Davon profitieren letztlich alle Beteiligten. Und die Voraussetzungen dafür sind hier gegeben."
Delegation bei der TK in Hamburg zu Gast
Mit dem ersten #saarfari-Festival ist ein erster Schritt gemacht. Im Herbst geht es dann auf Tour in das Hamburger Ökosystem. Dann schaut die saarländische Delegation auch in der Unternehmenszentrale der TK vorbei. Schließlich passen TK und Innovation einfach zusammen.