Innovationen: Mehr Möglichkeiten schaffen und nutzen

Position aus Saarland

Die digitale Transformation läuft im deutschen Gesundheitswesen. Doch sie könnte noch mehr Fahrt aufnehmen und muss vor allem nutzerfreundlich gestaltet werden. LV-Leiter Stefan Groh geht in seinem Standpunkt auf die Chancen ein und sieht vor allem auf einem Feld ungenutzte Potenziale.

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Eine ruhige und besinnliche Adventszeit fällt im politischen Berlin in diesem Jahr aus. Durch das Aus der Ampelregierung befinden sich die Parteien mitten im Wahlkampf. Aus meiner Sicht kommt in den Diskussionen rund um die nächste Legislaturperiode die Gesundheitspolitik aktuell zu kurz. Schließlich gibt es hier ziemlich viele Baustellen zu schließen, die einen Großteil der Bevölkerung betreffen. Eine entscheidende Frage wird dabei sein: Wie können wir die Qualität und Verfügbarkeit von Versorgungsangeboten stabil halten und bestenfalls ausbauen, während die ärztlichen und pflegerischen Ressourcen abnehmen?

Hier bergen die digitale Transformation und Innovationen enorme Chancen. Wir brauchen weitere Möglichkeiten, diese Potenziale auszuschöpfen. Gleichzeitig müssen die Angebote auch so gestaltet sein, dass die Menschen diese gut und einfach nutzen können.

Behandlungspfade optimieren

Wie es gehen kann, haben E-Rezept und eAU eindrucksvoll gezeigt. Nach abgeschlossener Umstellung und Umgewöhnung zeigen sich deutlich die Vorteile für alle Beteiligten. Dabei handelt es sich hier "nur" um die Digitalisierung analoger Prozesse. Wirklich große Innovationen schaffen neue, nutzerfreundlich Konzepte und Prozesse.

Potenziale sehe ich vor allem darin, Behandlungspfade zu optimieren und nicht notwendige Arzt-Patienten-Kontakte auch wirklich zu vermeiden - beispielsweise durch digitale Ersteinschätzungen. Insgesamt müssen die digitalen Möglichkeiten wie Telemedizin, digitale Terminvermittlung und Datennutzung im Sinne der Versicherten so eingesetzt werden, dass die medizinische Versorgung endlich bedarfs- und patientenorientierter wird.

Selbstverwaltung braucht mehr Gestaltungsspielraum

Wir als TK fördern und fordern mehr Innovationen und eine digitale Transformation zu einem moderneren und zukunftssicheren Gesundheitswesen. Die kommende Bundesregierung muss uns Kassen und der Selbstverwaltung im Allgemeinen allerdings mehr Gestaltungsspielraum zugestehen. Nur dann können wir Ideen und Knowhow zusammenbringen und wirklich etwas vorantreiben. So könnte etwa durch eine verbesserte Datennutzung eine individuellere Versorgung ermöglicht werden.

Neue Bundesregierung sollte schnell handeln

Klar ist: So, wie es jetzt ist, kann es nicht weitergehen. Es liegen viele Vorschläge auf dem Tisch, die möglichst zeitnah umgesetzt werden müssen. Daher ist es umso wichtiger, dass die kommende Bundesregierung auch die Gesundheitspolitik im Fokus hat und möglichst schnell handelt. Wir als TK setzen uns genau dafür ein.