TK-Herbstempfang 2023: Niedersachsens Gesundheitspolitik auf Kurs
Artikel aus Niedersachsen
Mittlerweile ist er eine feste Tradition, der jährliche Herbstempfang der TK-Landesvertretung in Niedersachsen. Auch in diesem Jahr fanden zahlreiche Gäste ihren Weg ins Alte Rathaus in Hannover, um sich über das aktuelle gesundheitspolitische Geschehen auszutauschen. Neben Gastgeber Dirk Engelmann, Leiter der TK-Landesvertretung Niedersachsen, richtete auch der niedersächsische Gesundheitsminister Dr. Andreas Philippi seine Grußworte an die geladenen Gäste. Einen kurzen Impulsvortrag hielt im Anschluss der stellvertretende TK-Vorstandsvorsitzende Thomas Ballast.
Am 8. November 2023 begrüßte die TK-Landesvertretung Niedersachsen Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Gesundheitswesen, Verbänden und Medien, um gemeinsam einen Blick auf die aktuelle Gesundheitsgeschehen zu werfen.
Wertschätzung für den Minister
In seinen Eingangsworten begrüßte Dirk Engelmann alle anwesenden Gäste: "Ich freue mich sehr, dass Sie heute alle so zahlreich erschienen sind. Das Gesundheitssystem steht weiterhin vor einigen Herausforderungen, die es gemeinsam zu lösen gilt. Daher möchten wir Ihnen wieder die Möglichkeit bieten in diesem Rahmen in den Austausch zu kommen. Ich freue mich zudem sehr, dass heute Minister Dr. Andreas Philippi sowie unser stellvertretender TK-Vorstand, Thomas Ballast, gekommen sind und unseren Gästen einen kurzen Impuls zum aktuellen gesundheitspolitischen Geschehen geben können".
Der Landesvertretungsleiter brachte zudem eine Wertschätzung für Minister Dr. Andreas Philippi zum Ausdruck: "Ich möchte Dir […] meinen Respekt für Deine Arbeit ausdrücken und mich für die gute Zusammenarbeit bedanken. Wir empfinden es so, dass Du ein Ohr für unsere Anliegen hast" so Engelmann weiter.
Im Anschluss sprach Dr. Andreas Philippi selbst und richtete seine Worte an die Gäste.
Philippi über den Umgang mit der Krankenhausreform
Der niedersächsische Gesundheitsminister Dr. Andreas Philippi betont unter anderem in seinen Eingangsworten die Wichtigkeit einer gemeinsamen Kommunikation über die Beschlüsse der Krankenhausreform. "Wir glauben, dass so eine Reform, wie sie hier auf den Weg gebracht wird, nicht ohne Kommunikation funktioniert […] und die Menschen mit Entscheidungen zu konfrontieren, bei denen sie sich nicht mitgenommen fühlen", so Dr. Andreas Philippi. Weiter erklärt er: "Deshalb habe ich ganz bewusst gesagt, ich als Minister, wenn nicht, bei der Krankenhausreform, wo dann? Da muss ich rausgehen und mich den Leuten stellen und mit den Leuten ins Gespräch kommen und versuchen, zu erklären, was wir eigentlich vorhaben und wie es laufen soll." In diesem Zuge untermauerte Dr. Philippi auch die gute Zusammenarbeit mit den Beteiligten des niedersächsischen Gesundheitssystems.
Ballast über die Herausforderungen im Gesundheitssystem
Nach dem Grußwort des Ministers hielt Thomas Ballast, stellvertretender Vorstandsvorsitzender bei der TK, einen kurzen Impulsvortrag zu drei aktuellen Herausforderungen des Gesundheitssystems. Im Fokus standen vornehmlich jene Themen, die den Versicherten derzeit große Sorgen bereiten:
Als ersten Punkt führte Thomas Ballast das Thema Krankenhausreform an und erläutert, dass man nicht verschweigen könne, dass es durch den demografischen Wandel insbesondere bei der Frage von Personalanforderungen in den Krankenhäusern zu strukturellen Veränderungen komme. Weiterhin sagte er dazu: "Deswegen ist es auch richtig, dass wir uns mit der Krankenhausreform beschäftigen und dass wir aus einem möglichen ungesteuerten Prozess, einen gesteuerten Prozess machen".
Der zweite Punkt drehte sich um die Sorgen von Versicherten zu den Versorgungsengpässen bei Arzneimitteln. Ballast erklärte, dass eine Abschaffung von Rabattverträgen nicht das Ergebnis einer Diskussion von Versorgungsengpässen sein solle. Ballast dazu: "Was man natürlich diskutieren kann, ist zusätzliche Anforderungen an Hersteller zu formulieren, die Rabattverträge bedienen, was die Produktionsstandorte, was die Liefersicherheit, was Lagerkapazität betrifft. Das führt dann dazu, dass entsprechend höhere Preise zu zahlen sind, dass die Rabatte niedriger ausfallen". Dies sei, Ballast nach, ein geeignetes Mittel, um die Unsicherheit der Versorgung zu beseitigen.
Zuletzt sprach der stellvertretende Vorstandsvorsitzende über die Herausforderungen Termine bei Fachärztinnen und Fachärzten zu erhalten. Hier betonte Thomas Ballast: "Ich glaube, dass wir uns, um die bestehenden und zukünftigen Probleme zu lösen, noch viel stärker mit dem Thema von neuen Lösungen und neuen Versorgungsformen auseinandersetzen müssen und da kann ich das Stichwort Digitalisierung noch einmal nennen." Insbesondere telemedizinische Behandlungen sollten ausgeweitet werden, um Arzt bzw. Ärztin und Patient bzw. Patientin besser zueinander zu bringen.
Sein abschließender Appel lautete: "Solche Probleme sind in der Regel nicht mit Geld zu lösen, sondern durch intelligente Reformen und die Weiterentwicklung der Versorgung durch Digitalisierung und Spezialisierung", so Ballast.
Ein anschließender Austausch und ein angeregtes "Get-Together" machten den TK-Herbstempfang der Landesvertretung Niedersachsen wiederholt zu einem gelungenen Abend.
In der Mediathek finden Sie Fotos vom TK-Herbstempfang 2023: