Die elektronische Patientenakte (ePA) ist ein revolutionärer Schritt in der Digitalisierung des deutschen Gesundheitswesens, der sowohl für Patientinnen und Patienten als auch für Leistungserbringerinnen und Leistungserbringer zahlreiche Vorteile bietet. Ab dem 15. Januar 2025 wird sukzessiv für alle Versicherten automatisch eine Akte erstellt - sofern sie nicht aktiv abgelehnt wird- die sogenannte Opt-Out-Lösung. In einer Zeit, in der Effizienz und Qualität in der Gesundheitsversorgung von sehr großer Bedeutung sind, stellt die ePA eine wesentliche Versorgungsverbesserung dar, die nicht nur die Behandlungsmethoden optimieren kann, sondern auch die Interaktion zwischen Versicherten sowie Ärztinnen und Ärzten erheblich vereinfacht. Auch die deutsche Bevölkerung sieht die positiven Aspekte der Akte: Laut einer Forsa-Umfrage im Auftrag der TK  gaben 84 Prozent der Befragten, dass die ePA eher bzw. sehr große Vorteile in der Gesundheitsversorgung bringen wird.

Sabrina Jacob

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Leiterin TK-Landesvertretung Bremen und kommissarische Leiterin TK-Landesvertretung Niedersachsen

Ein zentraler Vorteil der ePA ist die Verbesserung der Informationsverfügbarkeit. Patientinnen und Patienten können ihre Gesundheitsdaten, wie Befunde, Medikamente und Allergien, sicher speichern und verwalten. Dies ermöglicht nicht nur einen schnellen Zugriff auf wichtige Informationen, sondern gibt den Patientinnen und Patienten auch mehr Kontrolle über ihre eigenen Gesundheitsdaten. Sie können entscheiden, welche Informationen sie mit Ärztinnen und Ärzten oder anderen Gesundheitsdienstleistern teilen möchten. 
Für die Ärztinnen sowie Ärzte und medizinischen Fachkräfte bringt die ePA erhebliche bürokratische Erleichterungen mit sich: Informationen, die früher oft in Papierform vorlagen oder telefonisch eingeholt werden mussten, sind jetzt digital und sofort abrufbar. Dies spart die wichtige Ressource Zeit und reduziert den administrativen Aufwand. Die Möglichkeit, auf eine umfassende Patientenhistorie zuzugreifen, unterstützt Ärztinnen und Ärzte dabei, Entscheidungen zu treffen und die Behandlung individuell anzupassen. Insbesondere in ländlichen Gebieten Niedersachsens, wo Fachpraxen möglicherweise nicht immer in unmittelbarer Nähe sind, kann die ePA dazu beitragen, die Qualität der Versorgung zu verbessern und Fehlbehandlungen zu vermeiden.

Dies ermöglicht nicht nur einen schnellen Zugriff auf wichtige Informationen, sondern gibt den Patientinnen und Patienten auch mehr Kontrolle über ihre eigenen Gesundheitsdaten. Sabrina Jacob, kommissarische Leiterin TK-Landesvertretung Niedersachsen


Ein weiterer wichtiger Aspekt der ePA ist die Förderung von interdisziplinärer Zusammenarbeit. In einem komplexen Gesundheitssystem, in dem oft mehrere Fachrichtungen involviert sind, ermöglicht die ePA einen reibungslosen Informationsfluss zwischen verschiedenen Gesundheitsdienstleistern. Dies ist besonders relevant für chronisch kranke Patienten, die häufig von mehreren Ärztinnen und Ärzten behandelt werden. Durch die Bereitstellung von Informationen in der ePA können Doppeluntersuchungen vermieden und Behandlungspläne besser koordiniert werden, was letztlich zu einer effizienteren Versorgung führt.

Darüber hinaus spielt die elektronische Patientenakte eine Schlüsselrolle in der Telemedizin. In Niedersachsen, wo viele ländliche Regionen von einem Mangel an Fachkräften betroffen sind, ermöglicht die ePA, dass Versicherte auch aus der Ferne behandelt werden können. Ärztinnen und Ärzte können auf die Gesundheitsdaten ihrer Patientinnen und Patienten zugreifen, ohne dass diese physisch in die Praxis kommen müssen. Dies ist nicht nur für Patientinnen sowie Patienten eine Erleichterung, sondern entlastet auch die medizinischen Einrichtungen und ermöglicht es, Ressourcen effizienter zu nutzen.

In Niedersachsen, wo viele ländliche Regionen von einem Mangel an Fachkräften betroffen sind, ermöglicht die ePA, dass Versicherte auch aus der Ferne behandelt werden können. Sabrina Jacob, kommissarische Leiterin TK-Landesvertretung Niedersachsen


Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die elektronische Patientenakte ein entscheidender Fortschritt in der deutschen Gesundheitsversorgung ist und auch in einem Flächenland viele Vorteile mit sich bringt. Sie verbessert die Qualität der Behandlung, stärkt die Patientenautonomie, fördert die interdisziplinäre Zusammenarbeit und trägt zur Effizienzsteigerung im Gesundheitswesen bei. In einer zunehmend digitalen Welt ist die ePA ein Schritt in die richtige Richtung, der nicht nur die medizinische Praxis revolutioniert, sondern auch das Wohl der Patientinnen und Patienten in den Mittelpunkt stellt. Die Zukunft der Gesundheitsversorgung ist digital, und die ePA ist ein zentraler Bestandteil dieser Transformation.

Weitere Informationen

Weitere Ergebnisse der Befragung gibt es im TK-Monitor Patientensicherheit 2024  

Für die bevölkerungsrepräsentative, telefonische Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse befragte das Meinungsforschungsinstitut Forsa im Zeitraum vom 29. April bis 22. Mai 2024 bundesweit insgesamt 1.000 Personen ab 18 Jahren.