Rheinland-Pfalz: Deutlich höhere Ausgaben für Arzneimittel
Pressemitteilung aus Rheinland-Pfalz
Mainz, 18. Dezember 2023. Die Ausgaben für Arzneimittel steigen seit Jahren kontinuierlich an. Wie die Landesvertretung der Techniker Krankenkasse (TK) in Mainz aktuell mitteilt, bezifferten sich die Kosten für Arzneimittel im Jahr 2022 pro rheinland-pfälzischen Versicherten im Schnitt auf 618 Euro. Im Vorjahr lagen die durchschnittlichen Kosten pro Kopf noch bei rund 574 Euro - eine Steigerung von knapp acht Prozent. Noch vor einer Dekade (2012) lagen die Ausgaben für Arzneimittel bei 360 Euro im Schnitt pro TK-Versicherten im Land. Somit sind die Kosten innerhalb von zehn Jahren um nahezu 72 Prozent gestiegen.
Neue, patentgeschützte Medikamente sind Preistreiber
"Der Hauptgrund für diese extremen Kostensteigerungen sind vor allem neue, patentgeschützte Medikamente. Sie machen zwar nur sechs Prozent des Gesamtverbrauchs aus, verursachen aber rund die Hälfte der Ausgaben für Arzneimittel", erklärt Jörn Simon, Leiter der TK-Landesvertretung in Rheinland-Pfalz.
Arzneimittel: Preisbildung ist intransparent
"Im ersten halben Jahr können Hersteller in Deutschland den Preis frei gestalten. Zwar sollten Innovationen auch belohnt werden und Gewinn ermöglichen, allerdings ist die derzeitige Preisbildung intransparent und hat in der Regel wenig mit den tatsächlichen Forschungs- und Produktionskosten zu tun. Wenn innovative, patentgeschützte Arzneimittel auch in Zukunft für die Solidargemeinschaft der Versicherten finanzierbar bleiben sollen, müssen wir uns auf fairere Kriterien der Preisbildung verständigen und das Arzneimittelneuordnungsgesetz (AMNOG) in dieser Hinsicht weiterentwickeln", appelliert Simon.