Rekordhoch: Immer mehr Medikamente gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen verordnet
Pressemitteilung aus Rheinland-Pfalz
Mainz, 4. Dezember 2024. Die Zahl der verordneten Herz-Kreislauf-Medikamente ist in Rheinland-Pfalz in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Wie die Landesvertretung der Techniker Krankenkasse (TK) berichtet, erhielten erwerbstätige Versicherte im Jahr 2023 durchschnittlich 119,8 Tagesdosen aus dieser Arzneimittelgruppe. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einer Erhöhung um nahezu vier Prozent (2022: 115,5 Tagesdosen). Über die vergangenen fünf Jahre zeigt sich ein Wachstum von rund 24 Prozent (2018: 96,9 Tagesdosen). Dieser Trend lässt sich sowohl auf Landes- als auch auf Bundesebene beobachten. Die Daten stammen aus dem TK-Gesundheitsreport 2024.
Lebensstil als wichtiger Faktor
"Viele Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind auf den Lebensstil zurückzuführen. Mangelhafte Ernährung, fehlende Bewegung, Alkoholgenuss oder Rauchen können das Risiko erhöhen, dass Arterien durch Ablagerungen verstopfen. Diese Arteriosklerose kann zu Herzinfarkt oder Schlaganfall führen. Deshalb sollten Betroffene mit Erkrankungen wie Adipositas, Bluthochdruck, hohem Cholesterinspiegel, Durchblutungsstörungen oder Diabetes auch zur Änderung ihres Lebensstils motiviert werden, statt nur auf eine medikamentöse Behandlung zu setzen", sagt Jörn Simon, Leiter der TK-Landesvertretung Rheinland-Pfalz. Wichtig sei, schon bei jungen Menschen den Grundstein für eine gesunde Lebensweise zu legen.
Medikamente für 299 Tage
Verglichen mit anderen Medikamentengruppen sind Herz-Kreislauf-Medikamente die am häufigsten verordneten Arzneimittel im vergangenen Jahr. Der Anteil liegt bundesweit bei 35 Prozent. Darauf folgen Medikamente gegen Magen-Darm-Beschwerden und Sodbrennen mit 13 Prozent und Arzneimittel für das Nervensystem mit rund elf Prozent. Der wachsende Bedarf an Herz-Kreislauf-Medikamenten spiegelt den allgemeinen Trend bei der Arzneimittelverordnung wider. Statistisch erhielt jeder oder jede TK-Versicherte in Rheinland-Pfalz im Jahr 2023 Medikamente für etwa 299 Tage verordnet und damit gut acht Prozent mehr als im bundesweiten Schnitt (276 Tagesdosen).
HerzFit-App der TK
Für Menschen, die ihre individuelle Herzgesundheit verbessern möchten, bietet die TK seit kurzem die HerzFit-App an. Sie wurde von Experten und Expertinnen, unter anderem von der Deutschen Herzstiftung und der Deutschen Hochdruckliga, entwickelt. Versicherte können in der App wichtige Gesundheitswerte wie Blutdruck, Gewicht oder Herzfrequenz erfassen und über ihr Smartphone oder Smartwatch ihre Schritte in der App dokumentieren. Die App bietet zudem einen Risikorechner, mit dem das individuelle Herzalter bestimmt werden kann, sowie viele Tipps zu gesunder Ernährung, Bewegung, Stressbewältigung oder Rauchstopp.
Hinweis für die Redaktion
Die Zahlen stammen aus dem
Gesundheitsreport 2024
(PDF, 3.8 MB)
. Grundlage bilden die Arzneimittelverordnungen der 5,7 Millionen bei der TK versicherten Erwerbspersonen, davon rund 258.000 aus Rheinland-Pfalz. Dazu gehören sozialversicherungspflichtig Beschäftigte sowie Empfängerinnen und Empfänger von Arbeitslosengeld I.
Als Tagesdosis (Defined Daily Dose, kurz DDD) wird die Dosis eines Arzneimittels bezeichnet, die bei einer bestimmten Indikation im Durchschnitt pro Tag verordnet wird.
Hier gibt es weitere Informationen zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen .