Besser vernetzt in Hamburg
Artikel aus Hamburg
Wie können sich die verschiedenen Akteure sektorenübergreifend besser vernetzen, um Hamburgerinnen und Hamburgern eine möglichst gute Gesundheitsversorgung zu ermöglichen? Dieser Frage widmen sich gleich zwei innovative Projekte in der Hansestadt, an denen die Techniker Krankenkasse (TK) maßgeblich beteiligt ist. Beide Projekte verfolgen unterschiedliche Ansätze.
Das Projekt " H3 - Health Harbour Hamburg " ist Teil der Hamburger Digitalstrategie. Unter der Schirmherrschaft der Hamburger Behörde für Arbeit, Gesundheit, Soziales, Familie und Integration (BAGSFI) arbeiten Leistungserbringer und Krankenkassen daran, die verschiedenen Akteure im Hamburger Gesundheitswesen über die Sektorengrenzen hinweg besser miteinander zu vernetzen. "Wir haben bei der Digitalisierung im Gesundheitswesen in den vergangenen Jahren viele Fortschritte gemacht. Es hapert aber noch an der sektorenübergreifenden Vernetzung der Leistungserbringer untereinander sowie zu den Krankenkassen. Dabei ist es uns wichtig, keine parallelen Strukturen zu einer bereits bestehenden Infrastruktur zu schaffen, sondern Lösungen und Projekte, die es bereits gibt, klug in ein Gesamtkonzept zu integrieren", sagt Maren Puttfarcken, Leiterin der TK-Landesvertretung Hamburg.
Es ist uns wichtig, keine parallelen Strukturen zu einer bereits bestehenden Infrastruktur zu schaffen, sondern Lösungen und Projekte, die es bereits gibt, klug in ein Gesamtkonzept zu integrieren.
Digitalisierung konsequent vorantreiben
Seit 2019 arbeitet eine kleine Projektgruppe daran, Schnittstellen und eine digitale Plattform zu schaffen. Dabei stehen die Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten im Mittelpunkt: Durch die digitale Zusammenarbeit soll die Versorgung des Einzelnen konkret verbessert werden. Mithilfe einer gemeinsamen Plattform, über die die unterschiedlichen Leistungserbringer sicher miteinander kommunizieren können, könnten Über-, Unter- und Fehlbehandlungen vermieden werden.
Die TK hat in der Projektgruppe von Anfang an mitgearbeitet und sich eingebracht. "Das Besondere ist, dass H3 einen Hamburg-übergreifenden Ansatz hat - das hat es so noch nicht gegeben. Mit dem Projekt können wir unseren Versicherten in Hamburg zeigen: Die Digitalisierung bietet einen echten Mehrwert für sie und verbessert die Versorgung. Für die Bundesgesetzgebung muss daher gelten, den Weg der Digitalisierung konsequent weiterzuverfolgen und die bestehenden Lösungen klug weiterzuentwickeln", so die Landeschefin.
Im Projekt DreiFürEins holen wir erstmals alle beteiligten Akteure an einen Tisch. So wollen wir für die Kinder und Jugendlichen ein möglichst gutes Angebot auf die Beine stellen.
DreiFürEins: Leuchtturmprojekt erprobt neuartige Zusammenarbeit
Das Innovationsfondsprojekt " DreiFürEins " unter Schirmherrschaft der TK bündelt die Kompetenzen von drei unterschiedlichen Professionen: der Regionalen Bildungs- und Beratungszentren (ReBBZ), der Jugendhilfe und zwei Hamburger Kinder- und Jugendpsychiatrien. Gemeinsam wollen sie die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Hamburg verbessern. "Es gibt in Hamburg bereits jetzt viele Hilfsangebote. Jedoch gibt es Kinder und Jugendliche mit Problemen oder Auffälligkeiten, die nicht in das System hineinfinden. Ein Grund hierfür ist, dass viele Angebote nicht miteinander verknüpft sind. Mit dem Projekt 'DreiFürEins' möchten wir das ändern. Der neue Ansatz besteht darin, dass wir erstmals alle beteiligten Akteure - Kinder- und Jugendpsychiatrien, Regionale Bildungs- und Beratungszentren und das Jugendamt - an einen Tisch holen. So wollen wir für die Kinder und Jugendlichen ein möglichst gutes Angebot auf die Beine stellen, das die bestehenden Hilfsangebote besser miteinander verzahnt und den Kindern und Jugendlichen die für sie jeweils richtige Hilfe zum richtigen Zeitpunkt bietet", sagt Puttfarcken.
Hintergrund
"DreiFürEins" wird über vier Jahre mit insgesamt bis zu 5,9 Millionen Euro aus dem Innovationsfonds des G-BA gefördert. Nach Prüfung des Abschlussberichts kann der G-BA eine Empfehlung für die Fortführung des Projekts aussprechen. Start des Leuchtturmprojekts war der 1. Februar 2021, die Versorgung in den ReBBZ begann nach den Herbstferien des Schuljahrs 2021/2022 und endete im Januar 2024. Die im Frühjahr 2024 beschlossene Brückenfinanzierung durch die projektbeteiligten Akteure ermöglicht es, die Versorgung bereits ab 1. Mai 2024 fortzusetzen. Der DreiFürEins-Projektfilm ist auf dem Kanal der BSB auf Youtube abrufbar.
Beteiligt an dem Hamburger Leuchtturmprojekt sind die Abteilungen für Kinder- und Jugendpsychiatrie, -psychotherapie und -psychosomatik (KJPP) des Asklepios Klinikums Hamburg-Harburg und des Katholischen Kinderkrankenhauses Wilhelmstift gGmbH, die Behörde für Schule und Berufsbildung (BSB), die Hamburger Jugendämter, die Krankenkassen Techniker Krankenkasse (TK), AOK Rheinland/Hamburg - Die Gesundheitskasse, BARMER, DAK-Gesundheit, IKK classic, KNAPPSCHAFT, Mobil Krankenkasse sowie die Behörde für Arbeit, Gesundheit, Soziales, Familie und Integration (kurz: Sozialbehörde). Für die Evaluation sind die Universität Oldenburg sowie die Universität Erlangen-Nürnberg zuständig. Die Standorte der teilnehmenden Regionalen Bildungs- und Beratungszentren sind Altona, Altona -West, Bergedorf und Wandsbek-Süd.