Stechmücke & Co.: Hilfe bei Insektenstichen
Insektenstiche sind nicht nur unangenehm, sondern können auch schwere Krankheiten übertragen. Lesen Sie hier, wie Sie Insekten wirksam abwehren und den Juckreiz beim Insektenstich lindern. Je weniger Stiche, desto besser!
In den Tropen und Subtropen können Insekten schwere Krankheiten wie Malaria und Dengue-Fieber , Haut- und Wurmkrankheiten übertragen. Derzeit ist sogar in Europa - in der italienischen Lombardei - das Dengue-Fieber aufgetreten. Die tagaktive Aedes-Mücke überträgt die klassische Tropenkrankheit. Schützen Sie sich und vor allem auch Ihre Kinder deshalb konsequent vor Insekten.
Wie kann man Insekten wirksam abwehren?
- Nutzen Sie Insektenschutzmittel für die Haut. Nachgewiesen effektiv sind die Wirkstoffe DEET und Icaridin. Pflanzliche Öle können ebenfalls wirksam sein, allerdings wirken sie meist kürzer.
- Starkes Schwitzen, Abrieb oder Baden verkürzen die Wirkdauer von Insektenschutzmitteln. Sie müssen den Schutz dann erneuern.
- Regelmäßiges Duschen ohne Seife ist in warmen Ländern besonders wichtig. Mücken werden durch den CO2-Gehalt in der Atemluft, durch menschlichen Schweiß und Geruchsstoffe angezogen, die durch Hautbakterien produziert werden. Auch die Körperwärme nach Bewegung lockt Mücken an.
- Bitte beachten Sie immer die Anwendungshinweise und Einschränkungen, wenn Kleinkinder und Schwangere geschützt werden sollen.
Die richtige Kleidung
- Tragen Sie helle Kleidung. Das hält Insekten ab, die in der Dämmerung und nachts aktiv sind.
- Bedecken Sie Ihren ganzen Körper mit der Kleidung. Vergessen Sie dabei nicht Nacken, Hände und Füße.
- In hohem Gras beugen lange Hosen - am besten in die Socken eingeschlagen - und Stiefel Zeckenstichen vor.
- Sprühen Sie auch Ihre Kleidung mit Insektenschutzmittel ein. Das kann den Schutz erhöhen.
Insektenschutz in Räumen
- Imprägnierte Moskitonetze sind der beste und effektivste Schutz vor nächtlichen Attacken durch Insekten. Zum Imprägnieren des Netzes können Sie als Insektizid Pyrethroide verwenden. Je nach Präparat sind diese Mittel sechs Monate bis fünf Jahre auf dem Netz wirksam.
- Kontrollieren Sie vor dem Schlafengehen, ob sich Insekten im Inneren des Netzes aufhalten oder das Moskitonetz beschädigt ist.
- Es ist wichtig, dass das Moskitonetz unter die Matratze eingeschlagen wird.
- Pflegen Sie Ihr Moskitonetz sorgfältig. Reparieren Sie Löcher sofort.
- Meiden Sie Orte mit starkem Insektenbefall, zum Beispiel durch kritische Auswahl des Hotels oder Restaurants. Meist sind in Städten besonders belastete Stadtteile bekannt. Fragen Sie Einheimische danach.
- Achten Sie darauf, nur in Hotels zu übernachten, bei denen die Abfallbeseitigung nicht unmittelbar nebenan erfolgt.
- In Hotels können Sie Zimmer in den oberen Stockwerken, mit Klimaanlage oder Räume mit Moskitogittern vor den Fenstern buchen.
- Falls Moskitogaze vor den Fenstern angebracht ist, kontrollieren Sie, ob diese intakt ist. Kleinere Reparaturen können Sie mit Watte oder Baumwollfetzen selbst machen.
- Schließen Sie die Fenster, wenn es dunkel wird. Oder nutzen Sie die Klimaanlage und lassen Sie Fenster und Türen ganz geschlossen.
- Bei längerem Aufenthalt unter sehr einfachen Bedingungen können Sie die Bettpfosten in leere Konservendosen stellen, in die Sie etwas Öl gießen. Dann bleiben Sie nachts von Ameisen und Kakerlaken verschont.
Chemische Mittel
- Räucherspiralen enthalten Insektenabwehrmittel und können in den meisten tropischen Ländern preiswert erworben werden. Elektrische Pyrethroid-Verdampfer erfordern Strom, sind aber effektiver als Räucherspiralen.
- Insektensprays dienen dazu, Moskitos zu töten, die tagsüber in den Raum gelangt sind oder im Inneren des Moskitonetzes sitzen. Vermeiden Sie jedoch die intensive Nutzung dieser Sprays in geschlossenen Räumen.
- Geben Sie lieber dem mechanischen Schutz den Vorzug.
In Skandinavien oder auch in Südafrika können gegebenenfalls lokale Produkte von den Gesundheitsbehörden empfohlen werden. Die Wirkung von Hochfrequenzpiepsern zur Mückenabwehr ist nicht belegt.
Welche Erste-Hilfe-Maßnahmen wirken bei Stichen?
- Einstichstelle kühlen
- Zitronen- oder Zwiebelscheiben auflegen
- Umschläge mit Essigwasser
- Antiallergisch wirkende Gele gegen Juckreiz verwenden
Welche Gefahren gehen von Stechmücken und anderen Plagegeistern aus?
Stechmücken und Moskitos
Mücken können verschiedene Krankheiten übertragen, zum Beispiel Malaria, Japan-Enzephalitis, Denguefieber oder Gelbfieber. Je nach Art sind die Mücken tagsüber oder nachts, in der Dämmerung oder auch Tag und Nacht aktiv. Schützen Sie sich sorgfältig vor ihren Stichen.
- Malariamücken - die Anophelesmücken - stechen ab der Abend- bis zur Morgendämmerung. Die Stiche müssen nicht sichtbar sein.
- Die Japan-Enzephalitis in Süd- und Südostasien wird durch tag- und nachtaktive Mücken übertragen.
- Sandmücken stechen abends. Sie übertragen die Erreger einer Hautkrankheit, der sogenannten Orientbeule oder Hautleishmaniose, und der seltenen inneren Erkrankung Kala Azar.
- Gnitzen oder Bartmücken sind die kleinsten Mücken. Sie stechen tagsüber und übertragen vor allem Krankheiten von Tier zu Tier. Ihre Stiche können schmerzhaft sein.
- Dengue-Fieber und andere Viruserkrankungen werden durch die gestreifte Aedesmücke übertragen. Sie sticht meist tagsüber.
- Die Kriebelmücken, auch schwarze Fliegen genannt, sind fliegenartige schwarze, bucklige Mücken von wenigen Millimetern Länge. Besonders in Afrika, aber auch in gewissen Regionen Mittelamerikas und im Norden Südamerikas übertragen sie den Erreger der Flussblindheit. Das Risiko für diese Erkrankung ist bei Touristen gering.
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Fliegen
- Die Gemeine Stubenfliege überträgt Erreger schwerer Darmerkrankungen wie Typhus oder Ruhr, weil sie unterschiedslos Nahrungsmittel und Exkremente anfliegt. Schützen Sie Ihre Lebensmittel daher immer vor Fliegen.
- Schmeißfliegen, auch Mistfliegen genannt, legen ihre Eier in rohe oder gekochte Nahrungsmittel oder Abfall.
- Die Larven der Tumbufliege in Afrika südlich der Sahara und der Dasselfliege in Mittel- und Südamerika verursachen furunkelartige Hautbeulen. Die Fliegen legen ihre Eier zum Beispiel auf trocknende Wäsche ab. Deshalb sollten Sie in Gegenden, in denen diese Fliegen häufig vorkommen, Ihre Wäsche bügeln, auch die Unterwäsche. Die Hitze tötet die Eier ab.
- Die Tsetsefliege im tropischen Afrika überträgt die Schlafkrankheit. Diese kräftige Fliege sticht am Tage, besonders im Wald an Ufern von Gewässern und in der Savanne. Sie verfolgt bewegte Objekte und fliegt gern in Fahrzeuge hinein.
Flöhe
- Flohstiche sind im Prinzip nicht gefährlich, aber sie jucken stark. Auf der menschlichen Haut sind sie als kleine rote Pünktchen ohne wesentliche Schwellung zu erkennen. Flöhe können den glücklicherweise sehr selten vorkommenden Pesterreger von Ratten auf Menschen übertragen.
- Sandflöhe in Südamerika, dem tropischen Afrika und Madagaskar bohren sich in die menschliche Haut, meist an den Füßen. Das führt zu sehr schmerzhaften Hautveränderungen.
Läuse
- Beim Befall mit Kopfläusen finden Sie im Haar kleine weiße Pünktchen, die Nissen. Es sind Läuseeier, die an den Haaren kleben. Sie können sie entweder mit einem extra feinen Läusekamm oder einer insektizidhaltigen Lotion entfernen. Die Läuse werden von Mensch zu Mensch übertragen.
- Filzläuse leben zwischen den Schamhaaren, im Bart oder den Augenbrauen. Sie übertragen keine Krankheiten, verursachen aber einen starken Juckreiz.
Wanzen
- Wanzen leben tagsüber in kleinen Mauerrissen, in Strohdächern, hinter Bildern, in Matratzen, Spalten und Möbeln. Sie kommen nur nachts heraus, um Blut zu saugen. Die Stiche zeigen sich als etwa ein Zentimeter große rote, juckende Stellen. Bettwanzen übertragen keine Krankheitserreger. Behandeln können Sie Bettwanzenstiche mit Juckreiz stillenden Gelen.
- In Zentral- und Südamerika gibt es die sogenannten Raubwanzen. Sie geben den Erreger der seltenen Krankheit Chagas weiter. Ein Moskitonetz bietet guten Schutz gegen diese Insekten.
Milben
- Die Krätzmilbe gräbt Gänge in die Haut, in die sie Eier und Kot ablegt. Hierdurch ausgelöste Entzündungen äußern sich als Krätze. Krätzmilben werden vor allem durch direkten Hautkontakt von Mensch zu Mensch übertragen. Für die Behandlung gibt es insektizidhaltige Lotionen.
Zecken
- Zecken übertragen weltweit verschiedene Krankheiten, zum Beispiel Frühsommer-Meningo-Enzephalitis, Borreliose und andere Bakterien oder Viren. Sie lauern in Gras und niedrigem Buschwerk und werden beim Gehen abgestreift.
- Zecken lieben warme, feuchte, dünne Haut. Suchen Sie sich regelmäßig an diesen Stellen ab.
- Entfernen Sie Zecken möglichst mit einer spitzen gebogenen Pinzette oder einer Zeckenzange, die das Tier hautnah packt, ohne es zu quetschen. Sie können die Zecken auch mit einer Zeckenkarte entfernen. Die Zeckenkarte besitzt eine schlitzartige Einkerbung, mit der die Zecke herausgehebelt wird, sobald diese durch Vorschieben der Karte im Schlitz steckt. Zeckenkarten haben den Vorteil, dass sie einfach anzuwenden sind und sich aufgrund des Scheckkartenformats besser mitführen lassen. Für ganz winzige Zecken - das sind in der Regel Nymphen, die oft nur einen Millimeter groß sind, - können eine Splitterpinzette oder ein Extra-Werkzeug mit einer spitzen, sehr feinen Drahtschlinge eingesetzt werden. Keinesfalls Öl oder Kleber verwenden, da dann infektiöses Material von der Zecke in die Wunde abgegeben wird!
Ameisen und Kakerlaken oder Schaben
- Ameisen und Kakerlaken, auch Schaben genannt, übertragen in der Regel keine Krankheiten. Ihr Vorkommen in Hotels kann auf unhygienische Verhältnisse hinweisen. Bisse mancher Ameisen können allergische Reaktionen auslösen.