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In einer solchen Situation benötigen Sie Informationen über die Effekte der Therapie. Am besten über solche Effekte, die Sie tatsächlich auch spüren können. Zum Beispiel, ob eine medizinische Maßnahme Ihr Leben verlängern wird. Auch die Risiken müssen realistisch präsentiert werden, unter anderem die Nebenwirkungen von Arzneimitteln, Komplikationen bei Operationen und falsche Befunde bei Diagnostik und Früherkennung.

Surrogat-Parameter hinterfragen

Häufig findet man Veröffentlichungen, die den Therapieerfolg damit belegen, dass sich bestimmte physiologische Messwerte verbessern. Zum Beispiel: Das Medikament A senkt den Blutzuckerspiegel - oder den Blutdruck oder den Cholesterinspiegel - um x Prozent. Solche Werte, die sogenannten "Surrogat-Parameter", kann man messen und in Zahlen darstellen. Diese Effekte einer Behandlung können Sie allerdings nicht direkt spüren.

Die Autorinnen und Autoren solcher Informationen gehen in der Regel davon aus, dass sich der Gesundheitszustand verbessert, wenn sich diese Werte verbessern. Sicher ist das allerdings nicht. Denn die Surrogat-Parameter stellen nicht den Gesundheitszustand dar, sondern sind Ersatzmessgrößen. Nicht immer führt ein erwünschter Effekt bei den physiologischen Parametern dazu, dass sich der Gesundheitszustand verbessert. Das haben zahlreiche aussagefähige Studien gezeigt (siehe Quellen).

Nach spürbarem Nutzen suchen

Suchen Sie deshalb nach Angaben, die den Nutzen in einer für Sie spürbaren Form nennen. Zum Beispiel, wie sich die Untersuchung oder Behandlung auf Ihre Lebensqualität und Lebenserwartung auswirken kann oder auf die Dauer Ihrer Beschwerden. Solche Effekte sind für Sie direkt spürbar und von höchstem persönlichen Interesse. Zum Beispiel:

  • Verlängert die Therapie mein Leben?
  • Steigert sie mein Wohlbefinden? Habe ich zum Beispiel weniger Schmerzen?
  • Verbessert sie meinen Gesundheitszustand?
  • Verringert sie Beschwerden, Nebenwirkungen und Komplikationen?
  • Macht sie mich belastbarer?
  • Verkürzt sie die Dauer meiner Krankheit?
  • Hilft sie mir, mich mental, körperlich und kommunikativ wieder besser zu entfalten?
  • Kann ich mithilfe der Therapie wieder mehr am sozialen Leben teilnehmen?
  • Hilft mir die Therapie, arbeitsfähig zu bleiben oder wieder zu werden?
  • Muss ich für diese Therapie weniger Zeit und Geld einsetzen als für eine andere?
  • Ist sie einfach in der Handhabung, zum Beispiel, wenn es um die Einnahme von Medikamenten geht?
  • Hilft sie mir, selbstständiger mit meiner Krankheit umzugehen und mich weniger abhängig vom Gesundheitssystem zu machen?

Es kann hilfreich sein, wenn Sie sich dazu ganz konkret Notizen machen und diese mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin vor der anstehenden Entscheidung besprechen.