Das Spinaliom - frühzeitig erkennen, erfolgreich behandeln
Natürlich erzeugt eine Krebsdiagnose zunächst einmal Angst. Doch Hautkrebs ist nicht gleich Hautkrebs. Das Spinaliom ist eine Form des weißen beziehungsweise hellen Hautkrebses. Obwohl es sich um eine bösartige Hautveränderung handelt, kann das Spinaliom in nahezu 100 Prozent aller Fälle geheilt werden - wenn es frühzeitig entdeckt wird!
Das Spinaliom (auch Plattenepithelkarzinom genannt) gilt nach dem Basaliom als zweithäufigster bösartiger Hauttumor. Das Risiko einer Erkrankung steigt vor allem ab dem 50. Lebensjahr, wobei Männer häufiger betroffen sind als Frauen. Es entwickelt sich durch langjährige Schädigung der Hautzellen - insbesondere durch UV-Strahlung. Länder mit intensiver Sonneneinstrahlung wie etwa Australien weisen daher die höchsten Erkrankungsraten auf.
Risikofaktoren
- Sonnenlicht: Jahrelange, übermäßige Sonneneinstrahlung gilt als die häufigste Ursache des Spinalioms. Sowohl UV-A- als auch UV-B-Strahlung schädigen die verschiedenen Zellschichten der Haut dauerhaft.
- Hauttyp: Hellhäutige Menschen sind empfindlicher gegenüber UV-Strahlen und deshalb häufiger betroffen als dunkelhäutige Menschen.
- Chemische Substanzen wie Arsen oder Teerprodukte können eine Entartung der Hautzellen bewirken. Bei Rauchern kann sich daher ein Spinaliom an den Lippen bilden.
- Humane Papillomviren (HPV): Treten Spinaliome an Schleimhäuten (zum Beispiel Mund oder Genitalbereich) auf, kann eine Infektion mit HPV die Ursache dafür sein - der genaue Zusammenhang ist jedoch noch nicht geklärt.
- Chronische Hautverletzungen wie Wunden, Entzündungen, Narben sowie Verbrennungen.
- Vorerkrankungen: Bei Menschen mit Hauterkrankungen wie aktinischer Keratose , die Ausdruck eines chronischen Lichtschadens der Haut sind, besteht ein erhöhtes Hautkrebsrisiko.
- Geschwächtes Immunsystem: Besonders gefährdet sind Menschen, deren Immunsystem durch bestimmte Medikamente, eine HIV-Infektion oder nach einer Organtransplantation geschwächt ist.
- Genetische Prädisposition (zum Beispiel Albinismus).
So erkennen Sie ein Spinaliom
Spinaliome treten in Form von kleinen, derben Knötchen oder schuppigen roten Flecken auf. Ein erstes Anzeichen ist meist eine festanhaftende Hornschicht, die zum Bluten neigt. Die Veränderungen bilden sich vorrangig an Körperstellen, die intensiver Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind, also Kopf und Gesicht, Hände sowie Unterarme und Unterschenkel. In seltenen Fällen kann sich dieser Hautkrebs aber auch an der Mundschleimhaut und den Geschlechtsorganen entwickeln.
Wenn Sie eine Hautveränderung wie eine bleibende Kruste, eine raue Stelle oder eine nicht heilende Wunde bemerken, sollten Sie einen Hautarzt aufsuchen.
Die ärztliche Untersuchung
Der Hautarzt untersucht zunächst die auffällige Hautveränderung und befragt Sie ausführlich zu Vorerkrankungen oder Hauterkrankungen in Ihrer Familie (Anamnese). Bei einem ersten Verdacht auf Hautkrebs wird er zusätzlich eine Gewebeprobe (Biopsie) entnehmen und das gesamte Hautbild überprüfen.
Diagnose und Krankheitsverlauf
Im weiteren Verlauf entstehen oft größere Knoten, die in das umgebende Gewebe hineinwachsen können. Da sich Spinaliome an der Hautoberfläche befinden und tendenziell langsam wachsen, werden sie in der Regel frühzeitig erkannt und in den meisten Fällen vollständig geheilt. Nur bei etwa fünf Prozent der Patienten bilden sich in anderen Organen Tochtergeschwülste (Metastasen) aus. Zu einem aggressiven Krankheitsverlauf kommt es äußerst selten, denn meist entstehen Metastasen erst bei einer Tumorgröße zwischen vier und sechs Zentimeter.
Behandlung und Nachsorge
Ziel jeder Behandlung ist es, den Tumor vollständig zu entfernen und seine Ausbreitung zu verhindern. Erfolgt der Eingriff frühzeitig, stehen die Heilungschancen in der Regel sehr gut. Folgende Behandlungsmethoden sind möglich:
- Operation: Bei dem bevorzugten chirurgischen Eingriff entfernt der Arzt den Tumor mit einem Sicherheitsabstand zum gesunden Gewebe, auch eventuell betroffene Lymphknoten werden entfernt.
- Strahlentherapie: Dabei werden die Krebszellen durch Bestrahlung abgetötet. Sie kann allein, zusätzlich zu einer Operation oder in Kombination mit der Chemotherapie erfolgen.
- Chemotherapie: Die Chemotherapie kommt vor allem bei fortgeschrittenen Tumorstadien zum Einsatz, wenn sich Tumorzellen in andere Organe ausgebreitet haben. Dabei erhält der Patient Medikamente, die das Zellwachstum hemmen (Zytostatika).
- Weitere Verfahren: Bei bestimmten Tumoren oder wenn eine Operation nicht möglich ist, besteht die Möglichkeit, folgende lokale Methoden anzuwenden: Spinaliome können durch Vereisung (Kryotherapie), eine photodynamische Therapie oder eine Salbenbehandlung (lokale Chemotherapie beziehungsweise Immuntherapie) erfolgreich behandelt werden.
Ein Spinaliom kann immer wieder auftreten. Hautärzte raten Betroffenen daher, nach der erfolgreichen Behandlung für mindestens fünf Jahre halbjährlich zur Hautuntersuchung zu gehen und täglich ein Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor zu verwenden.
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