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Die FSME ist eine grippeähnliche Virusinfektion, die manchmal zu einer Hirnhautentzündung führen kann. FSME-Infektionen sind sehr selten. In ganz Deutschland wurden dem Robert Koch-Institut im Jahr 2021 insgesamt etwa 390 leichte und schwere FSME-Erkrankungen gemeldet - die meisten davon in Bayern und Baden-Württemberg. Meist heilt eine FSME innerhalb einer Woche ohne weitere Folgen aus. Die Beschwerden können aber auch über Monate andauern. Ein schwerer Verlauf ist bei Erwachsenen wesentlich häufiger als bei Kindern. Bei den meisten Kindern verläuft die Infektion mild; sie tragen kaum Langzeitschäden davon.

Woran erkennt man eine FSME?

Eine FSME-Infektion kann, muss aber nicht zu Beschwerden führen. Bei Kindern bleibt eine Infektion mit dem FSME-Virus häufig unbemerkt oder die Beschwerden sind nur leicht und vorübergehend. Die Symptome einer leichten FSME-Infektion wie Fieber, Kopfschmerzen, Erbrechen und Schwindelgefühl ähneln denen einer Grippe.

Eine FSME-Erkrankung wird festgestellt, indem das Blut oder das Gehirnwasser (Liquor) auf die Erreger untersucht wird. Da es sich um Viren handelt, wirken Antibiotika nicht. Antivirale Mittel stehen nicht zur Verfügung, deshalb gibt es bisher keine direkt gegen das FSME-Virus gerichtete Therapie. Bei einer Erkrankung können aber die Symptome behandelt werden.

Wie zeigt sich ein schwerer Verlauf?

Bei manchen Erkrankten kommt es wenige Tage nach dem Abklingen der ersten grippeähnlichen Beschwerden und einer vorübergehenden Besserung erneut zu Fieber, starker Müdigkeit und Kopfschmerzen. Zusätzlich treten Bewusstseins- und Koordinationsstörungen oder Lähmungen auf. Diese Beschwerden entstehen durch eine Entzündung des Gehirns oder der Hirnhäute. Die Lähmungen sind meist vorübergehend, können selten aber auch dauerhaft bestehen bleiben. Sie machen sich im Gesicht, an den Armen oder an den Beinen bemerkbar. Auch Schluck-, Seh- und Sprachstörungen sind möglich.

Sehr selten ist eine zusätzliche Entzündung des Rückenmarks (Myelitis), die sich durch Muskelschwäche, Lähmungen und Gefühlsstörungen bemerkbar macht. Sie kommt bei älteren Menschen häufiger vor als bei jüngeren. Wenn eine FSME auftritt, verläuft sie bei etwa der Hälfte der Erkrankten schwer.

Todesfälle durch eine FSME sind extrem selten. Etwa 1 von 100 Erkrankten verstirbt an einer schweren FSME.

Wo kommt FSME vor?

Bestimmte Regionen werden als FSME-Risikogebiete bezeichnet. Das sind Landkreise, in denen es häufiger als anderswo zu FSME-Erkrankungen kommt. Ein Landkreis gilt dann als Risikogebiet, wenn es im Kreis selbst oder zusammen mit allen angrenzenden Kreisen in einem Zeitraum von fünf Jahren bei mindestens 1 von 100.000 Einwohnern zu einer FSME-Erkrankung gekommen ist. In den ausgewiesenen Risikogebieten traten bislang in fünf Jahren bis zu 40 Erkrankungen pro 100.000 Einwohnern auf.

Die Zahlen zeigen: Auch in Risikogebieten ist die Wahrscheinlichkeit, an FSME zu erkranken, sehr gering. Nur etwa 0,1 bis 5 % der dortigen Zecken tragen das FSME-Virus. Bundesländer, in denen vermehrt FSME-Erkrankungen auftreten, sind Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Niedersachsen (Kreis Emsland), Nordrhein-Westfalen (Stadtkreis Solingen), Rheinland-Pfalz (Kreis Birkenfeld), Sachsen, Sachsen-Anhalt (Stadtkreis Dessau-Roßlau) und Thüringen. Dagegen gibt es in Norddeutschland kaum Zecken, die FSME-Viren tragen. Eine Karte der FSME-Risikogebiete findet sich auf der Seite des Robert-Koch-Instituts (RKI). Diese zeigt genauer an, in welchen Landkreisen das Risiko erhöht ist.

In anderen Ländern gibt es ebenfalls Zecken, die die Krankheitserreger tragen, etwa in Osteuropa - zum Beispiel in bestimmten Gebieten in Tschechien, Litauen, Estland und Polen. Auch in Teilen von Österreich, Ungarn oder Kroatien, Schweden oder Finnland ist das Risiko erhöht. In Italien, Frankreich, Norwegen und Dänemark wird das FSME-Virus kaum übertragen. Fast oder ganz FSME-frei sind Großbritannien, Griechenland, Spanien und die Benelux-Staaten.

Weitere Informationen zum Thema gibt es auch im Epidemiologischen Bulletin des RKI .

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Vorsicht (Super-) Zecken

Die hierzulande bekannten Zecken können Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) und Borrelliose übertragen.

Für wen ist eine FSME-Impfung sinnvoll?

Menschen, die sich in einem FSME-Risikogebiet aufhalten und viel in der Natur unterwegs sind, empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO), sich impfen zu lassen. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten der Zeckenimpfung , wenn man in einem Risikogebiet lebt. Wenn Ihr Arzt oder Ihre Ärztin die FSME-Impfung aus medizinischen Gründen für notwendig hält, übernimmt die Techniker die Kosten in Deutschland auch außerhalb von FSME-Risikogebieten als sogenannte Mehrleistung . Dies gilt auch für Personen, die Zecken in FSME-Risikogebieten außerhalb Deutschlands ausgesetzt sind, etwa im Zusammenhang mit einer privaten Auslandsreise.

Die Impfung wird für bestimmte Berufsgruppen zudem vom Arbeitgeber bezahlt, etwa in der Land- und Forstwirtschaft.

Studien zeigen, dass die meisten Geimpften durch die Impfung Antikörper gegen das FSME-Virus bilden. Diese verhindern, dass sich FSME-Viren im Körper ausbreiten können. Eine Impfung kann nur vor dem FSME-Erreger schützen und nicht vor der wesentlich häufiger durch Zeckenstich übertragenen Borreliose.

Wie läuft die Impfung ab?

Die Grundimmunisierung besteht aus drei Impfstoff-Spritzen: Die ersten beiden erhält man je nach Impfstoff im Abstand von etwa 2 Wochen bis 3 Monaten, die dritte 5 bis 12 Monate nach der ersten Dosis. Eine Auffrischungsimpfung wird alle 3 bis 5 Jahre empfohlen. Bereits nach der zweiten Impfung hat ein Großteil der Geimpften einen vorübergehenden Impfschutz. Auch Kinder können gegen FSME geimpft werden. Bei ihnen ist das Risiko für einen schweren Verlauf aber ohnehin deutlich geringer als bei Erwachsenen.

Wird ein Impfschutz dringend benötigt, ist eine schnellere Grundimmunisierung möglich: Je nach Impfstoff können dann die erste und zweite Dosis im Abstand von einer Woche und die dritte frühestens 14 Tage nach der zweiten verabreicht werden. Ob eine solche Schnellimpfung im Einzelfall sinnvoll ist, kann man mit seiner Ärztin oder seinem Arzt besprechen.

Durch die Impfung treten öfter vorübergehende Nebenwirkungen wie Fieber, Schwindel, Kopfschmerzen, Kribbeln oder Übelkeit auf. Sehr selten kann eine FSME-Impfung auch schwere Folgen wie Nervenschäden haben.

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