Darmkrebsfrüherkennung - Weitere Untersuchungen
Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten für Vorsorgeuntersuchungen auf Darmkrebs. Dazu zählen die Darmspiegelung, der Test auf nicht sichtbares Blut sowie die Tastuntersuchung. Außerhalb der Regelleistungen gibt es zudem weitere Untersuchungsmethoden.
Sigmoidoskopie: die sogenannte kleine Darmspiegelung
Bei der Sigmoidoskopie untersucht Ihr Arzt mit einer kleinen Spezialkamera, auch Endoskop genannt, die letzten 30 bis 40 Zentimeter Ihres Darms. Das dauert in der Regel zehn Minuten und ist ohne Betäubungsmittel möglich. Vorab reinigen Sie mit einem Abführmittel Ihren Darm.
Entdeckt Ihr Arzt während der Untersuchung kleinere Polypen, kann er sie gleich entfernen. Da bei der kompletten Darmspiegelung im Rahmen der Früherkennung auch die oberen Abschnitte des Darms kontrolliert werden, gilt sie als die zuverlässigere Methode.
Tests auf Tumormarker
Manche Tumorzellen bilden charakteristische Substanzen, auch Tumormarker genannt. Spezielle Tests können sie im Stuhl oder im Blut nachweisen. Da sie auch bei gesunden Menschen vorkommen können und gleichzeitig nicht bei allen Patienten mit Darmkrebs zu finden sind, müssen Aussagekraft und Zuverlässigkeit dieser Tests noch weiter untersucht werden. Daher zählen sie nicht zu den regulären Vorsorgeuntersuchungen auf Darmkrebs.
Röntgenuntersuchung
Es ist auch möglich, den Darm zu röntgen. Dazu ist es zunächst erforderlich, dass Sie Ihren Darm - wie vor einer Darmspiegelung - mit einem Abführmittel reinigen. Dann verabreicht der Arzt ein Kontrastmittel über Ihren After in den Dickdarm. Jetzt fertigt er Röntgenbilder an, die er anschließend auswertet. Kleine Polypen oder Adenome kann der Arzt mit dieser Methode allerdings nicht entdecken.
Virtuelle Darmspiegelung
Hochleistungsgeräte können den Körper in Schnittbildern elektronisch abfotografieren und auf einem Bildschirm darstellen. Bei der Computertomografie kommen dafür Röntgenstrahlen, bei der Magnetresonanztomografie elektromagnetische Felder zum Einsatz. Ein Computer errechnet aus den Schnittbildern ein dreidimensionales Bild - darauf können Mediziner größere Polypen und Tumore entdecken. Entzündliche Veränderungen der Darmschleimhaut und kleine Polypen macht die Methode jedoch meist nicht sichtbar. Eine Computertomografie stellt zudem eine Strahlenbelastung dar und ist in der Regel dann sinnvoll, wenn der Darm starke Verwachsungen aufweist. Auf diese Untersuchungen bereiten Sie sich übrigens genauso vor wie auf eine normale Darmspiegelung. Eine Betäubung ist in der Regel nicht notwendig.
Die Kapselendoskopie
Bei der Kapselendoskopie kommt eine zwei Zentimeter lange Videokapsel zum Einsatz: Diese schlucken Sie am Tag der Untersuchung mit etwas Wasser herunter. Vorher haben Sie Ihren Darm mit einem Abführmittel gesäubert. In der Kapsel befindet sich eine kleine Kamera samt Lichtquelle und Funkvorrichtung. Sie wandert nun durch Ihren Darm und funkt währenddessen Tausende von Fotos an einen Rekorder, den Sie am Gürtel tragen - die Bilder wertet Ihr Arzt später aus. Die Kapsel wird über Ihren Stuhl wieder ausgeschieden. Auch diese Untersuchung kann keine kleineren Veränderungen nachweisen. Experten prüfen daher zurzeit noch, welchen Nutzen diese Untersuchung im Vergleich zur Darmspiegelung hat.
Gut zu wissen
Stellt der Arzt während einer der dargestellten Untersuchungen Polypen oder Auffälligkeiten im Darm fest, veranlasst er in der Regel die komplette Darmspiegelung. Mit ihrer Hilfe kann er mögliche Veränderungen abklären beziehungsweise Polypen entfernen.