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Neben der geänderten Stimmung gehören zu den üblichen Nebenwirkungen von Cannabinoiden auch Müdigkeit/Sedierung, Schwindelgefühle, eine verwaschene Sprache, Mundtrockenheit, ein reduzierter Tränenfluss, Entspannung des Muskelapparats sowie ein gesteigerter Appetit.

Darüber hinaus ist typisch, dass nach Cannabiskonsum Denkstörungen auftreten, die sich vor allem in ideenflüchtigem Denken äußern. Konzentrationsfähigkeit und Aufmerksamkeit können nachlassen, ebenso die Leistung des Kurzzeitgedächtnisses.

Seltener kommt es auch zu niedergedrückter Stimmung, Unruhe, Angst, Panik - oder anderen unerwünschten Wirkungen .

Die Wirkung variiert

Wie stark und schnell Cannabis wirkt, hängt sowohl von der Darreichungsform als auch von der Dosierung ab. Beim Verdampfen von Cannabisblüten setzt die Wirkung rasch ein, flaut dann aber auch zügig wieder ab. Anders verhält es sich bei Fertigarzneien, die Cannabinoide enthalten. Sie wirken länger.

Bei der Einnahme von Cannabisblüten kommt noch ein weiterer Aspekt hinzu: Der Anteil sowie das Verhältnis der Cannabinoide zueinander beeinflussen die Wirkung. Und diese variieren je nach Sorte und Anbaugebiet sehr stark. 

Entsprechend ausgeprägt können sowohl positive als auch unerwünschte Wirkungen ausfallen. Bei Fertigarzneimitteln steht der Anteil der Wirkstoffe dagegen fest.

Cannabinoide und ihre Rezeptoren

Wenn es um die Wirkungsforschung von Cannabis geht, spielen die sogenannten Cannabinoide eine zentrale Rolle. Diese Substanzen kommen ausschließlich in Hanf vor und wirken auf das endocannabinoide System, das auch im Organismus des Menschen vorkommt und viele Lebensfunktionen beeinflusst. 

Einfach ausgedrückt: Im menschlichen Nervensystem befinden sich Cannabinoid-Rezeptoren, an denen die Wirkstoffe aus der Cannabispflanze andocken können.

Zu den Cannabinoiden gehören unter anderem das Delta-9-Tetrahydrogencannabinol THC, das Cannabidiol (CBD), das Cannabinol (CBN) oder das Cannabichromen (CBC).

Die Cannabinoide wirken auf das cannabinoide System, in dem verschiedene Rezeptortypen vorkommen:

  • Typ-1-Cannabinoid-Rezeptoren befinden sich besonders im zentralen Nervensystem. Daher wird auch immer wieder bei unterschiedlichen Nervenschädigungen und neurodegenerativen Krankheiten wie der Parkinson- und der Alzheimer Krankheit untersucht, wie Cannabinoide wirken.
  • Typ-2-Cannabinoid-Rezeptoren kommen im Immun-, im Verdauungs- oder dem Fortpflanzungssystem vor. Sie befinden sich aber auch in Knochen, Haut, Lunge, hormonalen Drüsen oder in den Augen. Darum gibt es immer wieder Berichte über die Anwendung von Cannabinoiden bei Krankheiten, die mit den genannten Köpersystemen oder Organen zu tun haben. 

Neben den im Hanf vorkommenden Cannabinoiden stellt auch der menschliche Körper sogenannte Endocannabinoide her, die an den gleichen Rezeptoren andocken.

In Muttermilch nachweisbar

In ihrer Wirkung sind die körpereigenen Endocannabinoide den pflanzlichen Cannabinoiden recht ähnlich, setzen sich jedoch anders zusammen. Sie kommen überall dort zum Einsatz, wo sich der menschliche Organismus entwickelt. So lassen sie sich etwa in der Muttermilch nachweisen.

Auch im Labor können Cannabinoide im Rahmen von chemischen Synthesen hergestellt werden. Ein teilsynthetisches THC ist beispielsweise der Wirkstoff Dronabinol, der gegen Übelkeit und Erbrechen bei einer Chemotherapie zugelassen ist und auch gegen Appetitlosigkeit sowie Gewichtsverlust bei Patienten mit AIDS eingesetzt wird. 

Siehe auch:

Cannabis: Wirkung der Pflanze

Unerwünschte Wirkungen von Cannabis

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