Nasenbeinbruch
Ihr Nasenbein (Os nasale) hat einen ordentlichen Hieb abbekommen. Jetzt ist die Nase angeschwollen und Sie leiden unter starken Schmerzen und Nasenbluten. Außerdem können Sie immer schlechter durch die Nase atmen. Ein Nasenbeinbruch zählt zu den häufigsten Kopfverletzungen. Wird die Wunde rechtzeitig ärztlich versorgt, kann das Komplikationen vorbeugen.
Wirkt eine große Kraft frontal oder von der Seite auf die Nase ein, bricht das empfindliche Knochengerüst. Als Boxernase hat der Nasenbeinbruch fast schon Berühmtheit erlangt, dabei sind die Ursachen vielfältig. Kontaktintensive Sportarten erhöhen das Risiko und auch Unfälle oder Stürze können zu einem Bruch des Nasenbeins führen. Dabei wird häufig auch das Knorpelgewebe, manchmal ebenfalls umliegende Knochenstrukturen in Mitleidenschaft gezogen.
Offener oder geschlossener Bruch
Handelt es sich um einen offenen Nasenbeinbruch, ist die Haut aufgerissen und der gebrochene Knochen ist deutlich sichtbar. Bei einem geschlossenen Bruch weist eine Fehlstellung der Nase eindeutig auf ein gebrochenes Nasenbein hin. Durch die starke Schwellung bemerken Betroffene häufig erst später, dass ihre Nase schiefer oder breiter wirkt. Achten Sie außerdem auf folgende Symptome:
- Sie leiden auch einige Zeit nach der Verletzung unter starken Schmerzen.
- Ihre Nase blutet stark.
- Es fällt Ihnen zunehmend schwer, zu atmen.
- Sie können kaum noch riechen.
- Bei einem Blick in den Spiegel entdecken Sie gegebenenfalls Blutergüsse, Platz- oder Schürfwunden im Gesicht.
Erste-Hilfe-Maßnahmen
Nasenbluten: Setzen Sie sich aufrecht hin und lassen Sie den Kopf nach vorne hängen. Halten Sie die Nase in keinem Fall zu - sind tieferliegende Weichteile der Nase verletzt, kann das Blut in den Rachen laufen. Lässt die Blutung nicht nach, konsultieren Sie umgehend Ihren Arzt.
Schwellung: Mit einem kalten Waschlappen oder einem Kühlpad können Sie der Schwellung und Schmerzen entgegenwirken.
Offener Bruch: Versorgen Sie die Wunde mit einer sterilen Auflage oder einem Taschentuch und begeben Sie sich schnellstmöglich in ärztliche Behandlung.
So erfolgt die Diagnose
Liegen Teile des gebrochenen Nasenbeins offen, reicht oft ein kurzer Blick des Arztes auf die offene Wunde. Bei einem geschlossenen Bruch geht er in der Regel wie folgt vor:
- Optischer Eindruck: Er prüft, ob Ihre Nase schiefsteht oder Ihr Nasenrücken sichtbar eingedrückt oder verkrümmt ist.
- Abtasten: Lässt sich Ihre Nase über das normale Maß bewegen, kann dies ein Zeichen für einen Nasenbeinbruch sein. Manchmal reiben dabei auch die Knochenbruchstücke aneinander (Krepitation).
- Röntgenaufnahmen: Röntgenbilder der Nase und der Nasennebenhöhlen können einen Bruch sichtbar machen.
- Spiegelungen: Mithilfe einer Spiegelung von Nase (Rhinoskopie) und Nasen-Rachen-Raum (Endoskopie) kann er außerdem untersuchen, ob Knorpelgewebe, wie zum Beispiel die Nasenscheidewand, verletzt worden ist.
- Weitere bildgebende Verfahren: Befürchtet der Arzt weitere Verletzungen oder Komplikationen, kann er Röntgenaufnahmen des Kopfes oder eine Computertomografie anordnen.
Die Nase wieder in Position bringen
Ob Ihre Nase nach einem Nasenbeinbruch gerichtet werden muss, entscheidet Ihr behandelnder Arzt. Einen operativen Eingriff wird er vor allem dann durchführen, wenn der Nasenbeinbruch bereits länger zurückliegt und die Knochen gegeneinander verschoben sind, sodass sie nicht von selbst wieder ordnungsgemäß zusammenwachsen können.
- Ist das Nasenbein gebrochen, die Knochen aber nicht verschoben, wächst das Nasenskelett meist von selbst wieder zusammen. Entzündungshemmende Schmerzmittel und abschwellende Nasentropfen helfen Ihnen, wieder besser atmen und durchschlafen zu können.
- Reposition per Daumendruck: Handeln Sie schnell. Ein schiefes Nasenbein kann der Arzt innerhalb der ersten Woche meist mit einem simplen Eingriff richten. Dabei drückt er die Knochen mit dem Daumen wieder in ihre ursprüngliche Position. Üblicherweise erfolgt dies unter örtlicher Betäubung. Anschließend kann er die Nase mit einem Gips oder einer Metallschiene fixieren.
- Operation: Der Eingriff erfolgt üblicherweise in Vollnarkose. Dabei operiert der Arzt meist über die Nasenlöcher, sodass keine sichtbaren Narben entstehen. Bei einem Schiefstand der Nase kann er so die Knochen wieder in Position rücken und dort fixieren. Ist der Nasenrücken eingesunken, kann er ihn mithilfe eines kleinen Hebels (Elevatorium) wieder aufrichten.
- Ist das Knorpelgewebe, zum Beispiel die Nasenscheidewand, ebenfalls verletzt, kann eine operative Korrektur der Nasenscheidewand notwendig werden ( Septumplastik ).
Im Anschluss an die Operation setzt der Operateur häufig eine Nasentamponade ein, um eventuellen Blutungen entgegenzuwirken und die Nase von innen abzustützen. Ein Nasengips stabilisiert das empfindliche Gerüst zusätzlich für die nächsten ein bis zwei Wochen. In den meisten Fällen verschreibt der behandelnde Arzt Ihnen außerdem ein Antibiotikum, um möglichen Infektionen vorzubeugen.
Worauf Sie nach der Operation achten sollten
Versuchen Sie nach Möglichkeit, sich in den Tagen nach der Operation nicht zu schnäuzen, und verwenden Sie ausschließlich Schmerzmittel, die die Blutgerinnung nicht herabsetzen. Achten Sie außerdem darauf, sich zu schonen und Ihrem Körper genügend Zeit zu geben, sich zu erholen.