Tipps für den Schutz vor Keimen in der Küche (4/5)
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Erreger, gegen die Antibiotika nicht mehr helfen, sind immer häufiger auch in der eigenen Küche anzutreffen. Vor allem rohes Fleisch und Geflügel spielen als Keimquelle eine Schlüsselrolle. Um einem Gesundheitsrisiko durch solche Erreger in den eigenen vier Wänden vorzubeugen, ist Küchenhygiene das A und O.
Besonders häufig finden Antibiotika-resistente Keime (MRE) über rohes Geflügel den Weg in die Küche. So hat eine Untersuchung aus dem Jahr 2015 gezeigt: Von insgesamt 57 Proben Putenfleisch aus Filialen verschiedener Supermärkte waren 88 Prozent mit resistenten Erregern verunreinigt.
Durch Erhitzen werden diese Keime abgetötet. Vor dem Kochen besteht aber die Gefahr, dass die Keime von den rohen Lebensmitteln auf andere Nahrungsmittel übertragen werden. Diese Form der Keimübertragung wird als Kreuzkontamination bezeichnet. Dabei gehen die Keime von einem Lebensmittel direkt auf das andere über, wenn sie unverpackt miteinander in Berührung kommen. Die Erreger können aber auch indirekt über Hände, Arbeitsflächen, Schneidbretter, Messer oder andere Küchengeräte übertragen werden.
Damit die Keime nicht durch solche Kreuzkontaminationen oder auf andere Art und Weise auf Ihrem Teller landen, beherzigen Sie folgende einfachen Hygieneregeln für Ihre Küche:
Zutaten getrennt verarbeiten
Eine strikte Trennung der verschiedenen Zutaten schützt vor Keimübertragungen. Verwenden Sie daher für die Zubereitung von rohem Fleisch und Gemüse stets getrennte Schneidbretter und Messer. Und denken Sie daran: Waschen Sie sich sofort nach dem Umgang mit rohem Fleisch und Geflügel sorgfältig Ihre Hände. Andernfalls besteht die Gefahr, die Keime über die Hände auf der Kücheneinrichtung oder auf Geräten zu verteilen.
Fleisch ordentlich erhitzen
Achten Sie bei der Fleisch-Zubereitung auf höchste Sorgfalt. Dabei gilt vor allem: Garen Sie Ihr Fleisch immer gründlich durch. Denn nur das vollständige Erhitzen auf 70 bis 80 Grad Celsius bei einer Dauer von mindestens zehn Minuten tötet Bakterien, wie multiresistente Keime, zuverlässig ab.
Küchenutensilien heiß abspülen
Auch nach der Zubereitung sollten Sie kein unnötiges Risiko eingehen. Setzen Sie deswegen beim Spülen auf hohe Temperaturen. Reinigen Sie alle verwendeten Küchengeräte möglichst direkt nach der Benutzung mit heißem Wasser und Spülmittel. Wenn Sie eine eine Spülmaschine verwenden, wählen Sie möglichst Spülprogramme von mindestens 60 Grad Celsius. Auf diese Weise sind Sie in Sachen Küchenhygiene immer auf der sicheren Seite.
Gemüse richtig waschen
Vereinzelt können sich multiresistente Erreger auch in rohen pflanzlichen Lebensmitteln, wie in Gemüse oder Sprossen, finden. Eine tadellose Küchenhygiene ist auch hier oberstes Gebot. Achten Sie deswegen in jedem Fall darauf, das Gemüse bei der Zubereitung oder vor dem Verzehr sorgfältig zu schrubben oder besser noch zu garen.