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Kontakt

Krankheitserreger zu meiden ist praktisch nicht möglich, denn sie kommen überall vor - sowohl im alltäglichen Leben als auch auf Reisen. Manche davon sind resistent oder sogar multiresistent: Das bedeutet, dass sie gegen bestimmte Antibiotika oder ganze Antibiotikaklassen unempfindlich sind. In einigen Fernreiseländern wie etwa Indien oder südostasiatischen Ländern sind multiresistenten Keime stärker verbreitet als hierzulande. Das Risiko, auf Reisen mit solchen Keimen in Kontakt zu kommen, ist demnach höher. Eine Studie aus dem Jahr 2015 zeigte zum Beispiel, dass etwa 30 Prozent der Fernreisetouristen bei ihrer Rückkehr mit sogenannten Antibiotika-resistenten Extended-Spectrum-Betalaktamase (ESBL)-bildenden Bakterien besiedelt waren. 

Für gesunde Menschen sind die multiresistenten Erreger nicht gefährlich. In der Regel lösen sie keine Beschwerden aus und verschwinden nach einigen Monaten oft von selbst wieder. Werden derartige Keime durch Reisen eingeschleppt, besteht die Gefahr in erster Linie darin, sie auf andere Personen zu übertragen: Besonders in Krankenhäusern und anderen Gesundheitseinrichtungen befinden sich viele Menschen, bei denen das Risiko für eine Infektion aus unterschiedlichen Gründen erhöht ist. Verursachen resistente Erreger eine Infektion, so ist diese mitunter sehr schwer zu behandeln.

Übertragungswege auf Reisen

Multiresistente Bakterien übertragen sich auf Reisen besonders über folgende Wege:

  • Kontakt zum ausländischen Gesundheitssystem: In Gesundheitseinrichtungen sind resistente Erreger grundsätzlich stärker verbreitet. Zudem ist ein Krankenhausaufenthalt mit direktem Kontakt zum Pflegepersonal und zur Umgebung verbunden. Besonders bei Operationen während einer Fernreise ist das Risiko der Keimübertragung deutlich erhöht. 
  • Wasser und Nahrung: Hygienische Standards unterscheiden sich weltweit stark. Auf Reisen können Sie deshalb auch durch Wasser oder Lebensmittel wie etwa Fleischprodukte schnell mit bakteriellen und auch multiresistenten Erregern in Kontakt kommen. Gut zu wissen: Das ist nicht nur bei Reisen, sondern auch in der eigenen Küche möglich. Lesen Sie im Artikel "Tipps für den Schutz vor Keimen in der Küche" mehr zum Thema.

Achtung beim sogenannten Reisedurchfall

Viele Menschen leiden während Fernreisen an Magen-Darm-Beschwerden, oft ausgelöst durch verunreinigte Nahrung oder Getränke. Zusammen mit den Erregern, die diese Symptome hervorrufen, können auch multiresistente Erreger in den Verdauungstrakt gelangen.

Was bedeutet das für Sie? Wenn Sie während Ihrer Reise an Durchfall leiden, ist das zunächst kein Grund zur Sorge. Es besteht jedoch das Risiko, dass Sie mit resistenten Erregern in Kontakt gekommen sind. Daher sollten Sie nach der Reise besonders auf allgemeine Hygienemaßnahmen achten, um immungeschwächte Personen zu schützen.

Wie Sie vorbeugen können

Es ist ratsam, auf Reisen einige allgemeine Empfehlungen zum Umgang mit Lebensmitteln zu beachten:

  • Meiden Sie rohe Nahrungsmittel nach dem Motto: "Koch es, schäl es oder lass es liegen".
  • Trinken Sie statt Leitungswasser lieber Wasser aus Flaschen und verzichten Sie bei Getränken auf Eiswürfel.
  • Achten Sie auf eine gute Händehygiene während Ihrer Reise.
  • Nehmen Sie bei Durchfallerkrankungen nicht ohne ärztlichen Rat Antibiotika ein. Diese können das gesunde Gleichgewicht Ihres Darms stören. Unter Umständen erhöhen Sie dadurch sogar das Risiko, sich mit krankheitserregenden Bakterien zu infizieren.

Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen besteht das Risiko, auf Reisen mit resistenten Erregern in Kontakt zu kommen. Damit Sie diese nicht an immungeschwächte Personen übertragen, sollten Sie nach Ihrer Reise Folgendes beachten: 

  • Informieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin bei einem Klinikaufenthalt über Fernreisen, die sie in den vorherigen Monaten unternommen haben.
  • Wenn Sie nach Ihrer Reise Kontakt zu immungeschwächten Personen haben, sollten Sie besonders umsichtig sein und Hygieneregeln unbedingt einhalten.
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