Impfung gegen Humane Papillomviren (HPV)
Humane Papillomviren werden meist durch sexuellen Kontakt übertragen. Einige Virustypen können Zellveränderungen auslösen und dadurch zu Krebserkrankungen, etwa am Gebärmutterhals, führen. Gegen die häufigsten Hochrisiko-Typen ist eine Schutzimpfung verfügbar.
Die Impfung
Art des Impfstoffs
In Deutschland sind zwei Impfstoffe gegen Humane Papillomaviren (HPV, HP-Viren) zugelassen. Beide sind sogenannte Totimpfstoffe und richten sich gegen die Hochrisiko-Typen HPV 16 und 18, welche am häufigsten zu Krebserkrankungen führen. Einer der beiden bietet darüber hinaus als Neunfachimpfstoff Schutz vor weiteren HPV-Typen, die etwa Genitalwarzen hervorrufen können.
Wirksamkeit
Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) sind beide Impfstoffe zu über 90 Prozent gegen Infektionen mit den Virustypen HPV 16 und 18 wirksam. Der Neunfachimpfstoff deckt außerdem HPV 6, 11, 31, 33, 45, 52 und 58 ab. Die Impfstoffe schützen jedoch nicht vor allen potenziell krebsauslösenden HPV-Typen. Daher wird auch bei bestehendem HPV-Impfschutz empfohlen, die gynäkologischen Früherkennungsuntersuchungen regelmäßig wahrzunehmen.
Der Impfschutz kann nur bei Personen aufgebaut werden, die sich zuvor nicht mit HPV infiziert haben. Aus diesem Grund empfiehlt das RKI, sich frühzeitig und vollständig vor dem ersten Sexualkontakt impfen zu lassen. Damit ist nicht nur Geschlechtsverkehr gemeint: Da sich HP-Viren auf Schleimhäuten und auf der Haut ansiedeln, können sie auch durch sehr engen Körperkontakt wie zum Beispiel beim Petting weitergegeben werden.
Impfreaktionen und Nebenwirkungen
Nach der Impfung kann es zu lokalen Reaktionen kommen, wie etwa eine Rötung, Schwellung und Schmerzen an der Einstichstelle. Außerdem sind Juckreiz und Hautausschlag sowie Allgemeinsymptome wie Kopf- und Gliederschmerzen, Fieber, Müdigkeit, Schwindel und Magen-Darm-Beschwerden möglich. Diese Impfreaktionen gehören zur sogenannten Immunantwort des Körpers und klingen für gewöhnlich nach wenigen Tagen ab.
Bei Jugendlichen treten im Anschluss an eine Impfung gelegentlich Kreislaufprobleme auf. Hierzu stellt das RKI weitere Informationen bereit. Insgesamt bewertet das RKI die HPV-Impfung als sehr sicher, denn schwere Nebenwirkungen wurden bislang nicht beobachtet.
Wer sollte sich wann gegen HPV impfen lassen?
Altersbezogene Impfempfehlung - über TK-Gesundheitskarte
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die HPV-Impfung für alle Jugendlichen im Alter von neun bis 14 Jahren - unabhängig vom Geschlecht. Versäumte Impfungen gegen HPV können bis zum 18. Geburtstag (d. h., bis einen Tag vor dem 18. Geburtstag) nachgeholt werden.
Erfolgt die Impfung bis zum Alter von 14 Jahren, werden insgesamt zwei Impfstoffdosen verabreicht. Ab einem Alter von 15 Jahren sind drei Impfstoffdosen vorgesehen.
Altersbezogene Mehrleistung der TK
Das Sexualleben und die Anzahl an Sexualkontakten sind bei jedem Menschen individuell - und damit ebenso das Risiko für eine HPV-Infektion. Die Schutzimpfung kann deshalb auch über 18 Jahren sinnvoll sein. Die TK übernimmt die Kosten der Impfung als sogenannte Mehrleistung für Frauen und Männer ab dem 18. Geburtstag bis einen Tag vor dem 27. Geburtstag. Für die Versicherten fällt dann lediglich eine Zuzahlung für den Impfstoff an.
Auf tk.de finden Sie weitere Informationen zur Kostenerstattung von Impfungen .
Nach den aktuellen Empfehlungen muss die HPV-Impfung nicht aufgefrischt werden. Wie lange der Impfschutz besteht, wird allerdings weiterhin wissenschaftlich beobachtet. Mehr dazu lesen Sie unter " HPV-Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs ".