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Damit sich Krankheitserreger nicht ungehindert im Körper ausbreiten, besitzt das Immunsystem verschiedene Abwehrmechanismen. Einer davon besteht darin, passende Antikörper zu bilden, welche die Erreger bekämpfen. Als weiterer Teil dieser Schutzfunktion werden Zellen entwickelt, die sich die Beschaffenheit der eingedrungenen Erreger merken, sogenannte Gedächtniszellen. Wird das Immunsystem durch eine erneute Infektion mit diesen Erregern konfrontiert, kann es die passenden Antikörper umgehend bereitstellen. Dieser Vorgang wird beim Impfen imitiert: Der Körper kann auf verschiedene Weise gegen die jeweiligen Erreger immunisiert werden, sodass sich diese nicht ausbreiten und zu einer Erkrankung führen können.

Aktive Immunisierung

Bei der aktiven Immunisierung wird die körpereigene Abwehr angekurbelt. Der Impfstoff enthält dabei abgetötete beziehungsweise stark abgeschwächte Bestandteile des Erregers. Je nach Art des Impfstoffs wurden diese so weit unschädlich gemacht, dass sie die Erkrankung selbst nicht auslösen oder, in seltenen Fällen, nur eine mild verlaufende Form der Erkrankung hervorrufen. Vor allem aber wird das Immunsystem dazu angeregt, Antikörper gegen die zugeführten Erreger zu bilden. Im Falle einer späteren Infektion erkennt das Abwehrsystem die Erreger dann wieder und kann schnell reagieren.

Damit der Körper einen ausreichenden Schutz vor einer Erkrankung aufbaut, sind in der Regel mehrere Impfungen erforderlich. Dies wird als Grundimmunisierung bezeichnet. Manche Impfungen werden zudem nach einigen Jahren erneut verabreicht, um den Impfschutz aufzufrischen. Die verschiedenen empfohlenen Impfschemata finden Sie auf der Website des Robert Koch-Instituts (RKI).

Passive Immunisierung

Bei der passiven Immunisierung werden bereits fertige Antikörper - sogenannte Immunglobuline - gegen den jeweiligen Erreger verabreicht. Das Immunsystem muss also die Abwehrstoffe nicht selbst bilden, sondern erhält direkte Unterstützung von außen. In der Regel stammen diese Antikörper von anderen Menschen oder auch von Tieren. Durch die passive Immunisierung entsteht ein sofortiger Schutz - dieser hält jedoch lediglich einige Wochen bis maximal drei Monate an, da sich die zugeführten Antikörper wieder abbauen. Die passive Immunisierung wird somit vorrangig im Notfall eingesetzt und bietet keinen Langzeitschutz. Sie kann sinnvoll sein, wenn eine Person mit einem Erreger in Kontakt gekommen ist und ihr Impfschutz nicht ausreichend oder ihr Impfstatus unklar ist, zum Beispiel bei Verdacht auf eine Tollwut - oder Tetanus infektion.

Wie wird eine Impfung verabreicht?

Die meisten Impfungen erfolgen heutzutage durch die sogenannte intramuskuläre Injektion: Dabei wird die Injektionsnadel in den Schultermuskel, der bis in den Oberarm reicht, eingeführt. Da dieser Muskel bei Säuglingen und Kleinkindern für eine Injektion noch nicht ausreichend entwickelt ist, wird der Impfstoff alternativ in den Oberschenkelmuskel gespritzt. 
Kommt eine Injektion in den Muskel nicht infrage, etwa aufgrund einer erhöhten Blutungsneigung, ist bei den meisten Impfstoffen auch eine Injektion ins Unterhautfettgewebe (subkutan) möglich.

Einige wenige Impfstoffe werden über die sogenannte Schluckimpfung verabreicht - der Impfstoff wird also oral eingenommen. Die Schluckimpfung kommt zum Beispiel bei Impfstoffen gegen das Rotavirus oder gegen Cholera zum Einsatz.

Immunantwort

Nach einer Impfung können eine Rötung und/oder Schwellung sowie Schmerzen an der Einstichstelle auftreten. Auch ein allgemeines Krankheitsgefühl in Kombination mit Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen ist möglich. Diese sogenannten Impfreaktionen sind Teil der Immunantwort: Das Immunsystem wird durch den Impfstoff aktiviert und setzt sich mit dem abgetöteten beziehungsweise stark abgeschwächten Erreger auseinander. Die dadurch verursachten Beschwerden klingen in der Regel innerhalb weniger Tage von selbst wieder ab.

Impfreaktionen sind nicht gleichzusetzen mit unerwünschten Nebenwirkungen . Da moderne Impfungen im Allgemeinen gut verträglich sind, treten Komplikationen nur noch sehr selten auf. Weitere Informationen zu diesem Thema stellt das Robert Koch-Institut (RKI) bereit.