62 Prozent der jungen Erwachsenen in Norddeutschland fühlen sich seelisch belastet
Pressemitteilung aus Bremen
Bremen, 29. April 2024. Knapp zwei Drittel (62 Prozent) der jungen Erwachsenen in Norddeutschland fühlen sich mindestens manchmal seelisch belastet. Mehr als ein Viertel (26 Prozent) gibt an, sich sogar häufig belastet zu fühlen. Das zeigt eine aktuelle bundesweit bevölkerungsrepräsentative Forsa-Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK) mit Teilergebnissen aus Norddeutschland, also den Bundesländern Bremen, Niedersachsen, Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern.
61 Prozent der Befragten in den norddeutschen Bundesländern fühlen sich häufiger oder sogar dauerhaft erschöpft. 59 Prozent empfinden innere Unruhe oder Nervosität, und die Hälfte (50 Prozent) der Befragten spürt Unsicherheit und Zweifel zum Beispiel bei Entscheidungen. Knapp die Hälfte (49 Prozent) nennt darüber hinaus Muskelverspannungen oder Kopfschmerzen als Krankheiten, körperliche Beschwerden beziehungsweise Einschränkungen, unter denen sie häufiger oder dauerhaft leiden.
Lebensstil und soziales Umfeld: Freunde, Hobby und Familie als Anker
Mit Blick auf ihren Lebensstil und ihr soziales Umfeld geben 91 Prozent der befragten Norddeutschen an, mindestens eine enge Freundin oder einen engen Freund zu haben. 89 Prozent üben mindestens ein Hobby aus, das sie erfüllt, und 88 Prozent haben engen und guten Kontakt mit ihrer Familie.
"Die Befragung zeigt eine junge Generation, die aufmerksam in sich hineinhorcht, seelische Belastung als solche wahrnimmt und gleichzeitig in ihrem sozialen Umfeld fest verankert ist. Auffällig ist, dass viele junge Menschen innere Unruhe, Nervosität und Erschöpfung als Gefühle benennen, die sie bei sich häufig oder dauerhaft feststellen", sagt Sabrina Jacob, Leiterin der TK-Landesvertretung Bremen. "Eine dauernde innere Anspannung geht auf die Gesundheit. Deswegen ist es wichtig, Strategien zu entwickeln, um mit Stress und emotionaler Belastung umzugehen und schwierige Situationen zu meistern. Freunde und Familie aber auch professionelle Beratungsangebote können dabei unterstützen - je früher und niedrigschwelliger desto besser, damit sich gar nicht erst psychische Erkrankungen entwickeln", so Jacob weiter.
Kostenlose Beratung für junge Menschen in seelischer Not durch krisenchat
Die TK steht ihren Versicherten mit verschiedenen Angeboten zur Stressreduktion und Entspannung zur Seite. Um besser mit Belastungen und Stress umzugehen, bieten der TK-Coach , Online-Kurse für Meditation und Achtsamkeit oder klassische Gesundheitskurse Hilfestellungen und Anleitungen - digital von zu Hause oder als Präsenzkurse vor Ort.
In akuten Fällen seelischer Not können sich Betroffene an die Expertinnen und Experten von krisenchat wenden. Die TK kooperiert mit der kostenlosen psychosozialen Chat-Beratung. Das Angebot ist rund um die Uhr erreichbar und richtet sich speziell an Kinder und junge Erwachsene bis 25 Jahre.
Hinweis für die Redaktion
Für die bevölkerungsrepräsentative, telefonische Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse befragte das Meinungsforschungsinstitut Forsa im Februar und März 2024 bundesweit insgesamt 1.445 Personen von 18 bis 25 Jahren mit anschließender Proportionalisierung der Gesamtergebnisse. Die hier ausgewiesenen Teilergebnisse beziehen sich auf Norddeutschland; also die nördlichen Bundesländer Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen, wo 210 Menschen befragt wurden.
Das Thema psychische Belastung bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen ist auch Thema eines Workshops auf der Bundesjugendkonferenz Medien (BJKM) vom 3. bis 5. Mai 2024 in Rostock. Die BJKM bringt Jugendliche aus ganz Deutschland zusammen, um sich gemeinsam zum Thema Medienkompetenz und Problemen im Netz auszutauschen. Die TK unterstützt die BJKM seit sieben Jahren. Auch krisenchat wird in diesem Jahr zum zweiten Mal mit einem Workshop dabei sein.