Masernimpfung: Kleinkinder in Bayern weniger geschützt als im Bund
Pressemitteilung aus Bayern
München, 9. April 2024. Der Anteil der gegen Masern ungeimpften Kleinkinder in Bayern steigt an. Von den 2020 geborenen Mädchen und Jungen im Freistaat, die bei der Techniker Krankenkasse (TK) versichert sind, haben 6,9 Prozent in ihren ersten beiden Lebensjahren keine Masernimpfung. Das sind 2,2 Prozentpunkte mehr als im Bund. "Bei den 2019 geborenen Kleinkindern in Bayern lag die Quote der Ungeimpften noch bei 6,4 Prozent", so Christian Bredl, Leiter der TK im Freistaat.
Vollständiger Masern-Impfschutz in Bayern rückläufig
Die aktuelle Auswertung von TK-Versichertendaten zeigt zugleich, dass der volle Masernimpfschutz bei den Zweijährigen in Bayern rückläufig ist. 81,4 Prozent der 2020 geborenen Kinder haben den vollen Impfschutz gegen Masern erhalten. Wie von der Ständigen Impfkommission (STIKO) empfohlen, wurden sie in den ersten beiden Lebensjahren zwei Mal gegen die hoch ansteckende Virusinfektion geimpft. Das sind 3,6 Prozentpunkte weniger als im Bund und 1,7 Prozentpunkte weniger als bei den 2019 geborenen Kindern in Bayern.
Bredl appelliert an die Eltern, das Thema "Impfen" nicht aus dem Blick zu verlieren und bestehende Impflücken baldmöglichst zu schließen. "Fehlende Impfungen können auch noch erfolgen, wenn das Kind älter ist", so der bayerische TK-Chef.
Virus-Zirkulation unterbrechen - Gemeinschaftsschutz ab 95 Prozent Impfquote
Die hochansteckende Viruserkrankung Masern kann zum Teil mit schweren Komplikationen einhergehen, wie der Schwächung des Immunsystems. Dies kann über Monate bis Jahre anfällig für weitere Infektionen machen. Hohe Impfquoten unterbrechen die Masern-Infektionsketten und dämmen die Virus-Zirkulation ein. Sind etwa 95 Prozent der Bevölkerung immun, werden auch Personen geschützt, die nicht oder noch nicht geimpft werden können. Dazu zählen beispielsweise Säuglinge, Menschen mit Immunschwäche oder ungeschützte schwangere Frauen. Mehr Infos und Wissenswertes unter www.masernschutz.de.
Hinweis für die Redaktion
Die STIKO empfiehlt für die Grundimmunisierung gegen Masern zwei Impfstoffdosen eines Kombinationsimpfstoffs (Masern, Mumps Röteln) im Alter von elf und 15 Monaten. Im März 2020 ist in Deutschland das Masernschutzgesetz in Kraft getreten. Demnach müssen unter anderem Kinder und Beschäftigte in Kitas und Schulen einen Nachweis über eine Masernimpfung oder eine ausreichende Immunität vorweisen.
Für die Auswertung der Impfraten wurden die durchgängig bei der TK versicherten Kinder in Bezug auf die von der STIKO empfohlenen Impfungen untersucht. Dabei wurden die ersten neun Lebensquartale betrachtet. Die Geburtskohorte 2019 betrug bundesweit 106.570 Babys, 2020 waren es 108.071.
Die TK hat bundesweit über 11,4 Millionen Versicherte, davon knapp 1,6 Millionen in Bayern (Stand 1. März 2024).