Kopfschmerzen in Thüringen: Jede fünfte Frau und jeder zehnte Mann in Behandlung
Pressemitteilung aus Thüringen
Erfurt, 14. März 2024. Etwa jede siebte bei der Techniker Krankenkasse (TK) versicherte Person in Thüringen (14 Prozent) war im Jahr 2022 aufgrund von Kopfschmerzen oder Migräne in ärztlicher Behandlung. Im Jahr 2019 war es noch etwa jede achte (12 Prozent). Das berichtet die TK nach Auswertung ambulanter Versorgungsdaten.
Bemerkenswert: Frauen sind mehr als doppelt so häufig in Behandlung wie Männer. Während 20 Prozent der weiblichen TK-Versicherten in Thüringen 2022 mit Kopfschmerzen oder Migräne diagnostiziert wurden, waren es im selben Jahr nur neun Prozent der männlichen Versicherten.
"Aus einer repräsentativen Forsa Befragung wissen wir, dass Muskelverspannungen im Kopf- und Nackenbereich bundesweit zu den häufigsten Ursachen für Kopfschmerzen gehören, gefolgt von zu wenig Flüssigkeitsaufnahme, Wettereinflüssen und Schlafmangel. Auch Stress und seelische Belastungen wurden oft genannt, wobei Frauen hierbei deutlich häufiger betroffen waren als Männer", sagt Guido Dressel, Leiter der TK-Landesvertretung Thüringen.
Migräne: Frauen viermal so häufig betroffen wie Männer
Vor allem bei Migräneerkrankungen zeigen sich deutliche Geschlechtsunterschiede. Die Diagnosen wurden bei elf Prozent der weiblichen TK-Versicherten in Thüringen gestellt und nur bei drei Prozent der männlichen.
"Aus der Wissenschaft wissen wir, dass das weibliche Gehirn intensiver auf sensorische Reize reagiert, was die erhöhte Anfälligkeit für Migräne bei Frauen erklären kann. Zusätzlich gibt es zwischen den Geschlechtern hormonelle Unterschiede, die das Schmerzempfinden beeinflussen. Faktoren wie Stress, Störungen des seelischen Gleichgewichts, Angst und Depressivität wirken sich bei Frauen deutlich stärker auf die Schmerzen aus als bei Männern", sagt Dressel.
Unterstützung durch die Migräne-App
Bei 14 Prozent der Migränepatientinnen und -patienten in Thüringen wurde eine Migräne ohne Aura diagnostiziert, also Kopfschmerzattacken mit Begleitsymptomen wie Übelkeit, Lärm- oder Lichtempfindlichkeit. Weitere 19 Prozent leiden unter der Migräne mit Aura, bei der neurologische Symptome wie Seh- oder Sprachstörungen der Schmerzattacke vorausgehen.
Die Migräne-App , eine gemeinsame Entwicklung der Schmerzklinik Kiel und der TK, kann als effektive Hilfe zur Reduzierung von Schmerztagen dienen. Durch ein digitales Kopfschmerztagebuch können Betroffene ihre Symptome und Anfälle dokumentieren. Zusätzlich zu Checklisten für den nächsten Arztbesuch unterstützt die App dabei, Experten und Expertinnen für Kopfschmerzen in der Nähe zu finden und bietet präventive sowie akute Hilfestellungen.
Hinweis für die Redaktion
Die Auswertungen zu Kopfschmerz- und Migränediagnosen beziehen sich auf die ambulanten Leistungsdaten aller TK-Versicherten (Prozentwerte gerundet, Daten von 2019 - 2022).
Für die bevölkerungsrepräsentative, telefonische Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse befragte das Meinungsforschungsinstitut Forsa vom 11. April bis 2. Mai 2023 bundesweit insgesamt 1.400 Personen ab 18 Jahre.