TK unterstützt sächsische Kitas mit dem Programm "Schatzsuche"
Artikel aus Sachsen
Das Eltern-Programm "Schatzsuche - Programm zur Förderung des seelischen Wohlbefindens von Kindern" unterstützt Eltern bei Erziehungsfragen und hilft bei Herausforderungen im Familienalltag.
Um Eltern bei Erziehungsfragen rund um die kindliche Entwicklung und seelische Gesundheit zu unterstützen, hat die TK bereits 2015 gemeinsam mit der Sächsischen Landesvereinigung für Gesundheitsförderung e. V. (SLfG) das Programm Schatzsuche in den Freistaat Sachsen geholt. Entwickelt wurde das Eltern-Programm von der Hamburgischen Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförderung e. V. (HAG). Es besteht aus zwei aufeinander aufbauenden Teilen: "Basis" und "Schule in Sicht". Es richtet sich an Eltern von Kindern zwischen null und zehn Jahren.
Den Eltern im Alltag den Rücken stärken
"Jedes Jahr qualifizieren sich Erzieherinnen und Erzieher aus sächsischen Kita-Einrichtungen, um bei den Eltern Freude an Erziehungsaufgaben zu wecken und ihnen den Rücken im Familienalltag zu stärken", sagt Annekathrin Weber von der SLfG. "Ziel ist es, dass Eltern ihre Aufmerksamkeit auf die Stärken, Schutzfaktoren und die unentdeckten Schätze ihrer Kinder richten."
Von der Fehlersuche zur Schatzsuche
Basis für den Perspektivenwechsel von der Fehlersuche hin zur Schatzsuche ist, laut Annekathrin Weber, das Wissen rund um die Entwicklungsschritte und das seelische Wohlbefinden der Kinder. Aber auch der Raum für den Austausch mit den Erziehern und anderen Eltern ist wichtig. "Erwachsene haben unterschiedliche Vorstellungen, wie man mit Kindern kommunizieren, mit deren Gefühlsausbrüchen umgehen und Streitereien mit anderen Kindern klären sollte", so Weber. "Das Gespräch mit den Eltern klärt Missverständnisse auf, schaut auf wichtige Entwicklungsschritte, vermeidet Konflikte im Kita-Alltag und im Elternhaus und stärkt die Rolle der pädagogischen Fachkräfte."
Insgesamt ist die Zufriedenheit bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern sehr hoch. "Die Eltern haben ein großes Interesse an den Kursen, verfolgen die Inhalte mit großer Neugierde, fühlen sich nicht belehrt und können sich untereinander vernetzen", fasst Kerstin Schnepel von der SLfG das Projekt zusammen.
Sechs Stationen auf der Schatzkarte
Gemeinsam mit Annekathrin Weber hat sie auch dieses Jahr wieder sechs Fortbildungstermine für Erzieherinnen und Erzieher in Sachsen organisiert. Eine Schatzkarte zeigt die sechs Stationen, die die Eltern durchlaufen: Die Schatzsuche beginnt - gemeinsam anfangen; Spurensuche - Entwicklung von Kindern verstehen; eine Kiste voller Gefühle - was Gefühle sagen; bei Wind und Wetter - Streit und Lösung; Wegweiser - Alltag und Familienrituale; große und kleine Schätze - Unterstützungsangebote, Ausblick und Abschluss.
Ansprechend sind die Titel formuliert, dahinter verbergen sich für viele Eltern ernsthafte Herausforderungen. "Wenn es uns gelingt, die Kompetenz der Eltern zu stärken, werden wir langfristig das seelische Wohlbefinden der Kinder verbessern und hoffentlich auch psychische Auffälligkeiten reduzieren", lautet das Fazit von Kerstin Schnepel.
Begleitung der Kinder beim Großwerden
In Sachsen wird die Hälfte der unter Dreijährigen in Tageseinrichtungen betreut. Bei den Drei- bis Sechsjährigen liegt die Betreuungsquote bei rund 96 Prozent. Damit spielen die pädagogischen Fachkräfte eine wichtige Rolle bei der Unterstützung vieler Eltern und deren Erziehungsfragen. Manchmal sind es Unsicherheiten bei den Erziehungsberechtigten, manchmal auch familiäre Strukturen, die die Begleitung der Kinder beim Großwerden erschweren.
Weiterentwicklung der Schatzsuche
Sachsenweit haben sich seit Beginn der Kooperationen im Jahr 2015 bei den abgeschlossenen 13 "Schatzsuche-Reisen" insgesamt 163 Schatzsuche-Referentinnen sowie -Referenten qualifiziert. 77 Kitas setzen das Eltern-Programm "Schatzsuche - Basis" um.
Regelmäßig finden Schatzsuche-Qualifizierungen statt. Anmeldungen sind jederzeit über die Website der Sächsischen Landesvereinigung für Gesundheitsförderung möglich.
Schatzsuche - "Schule in Sicht" seit zwei Jahren in Sachsen!
2021 startete die Schatzsuche in Sachsen mit einer weiteren Etappe: "Schule in Sicht". Der Übergang von der Kita in die Schule wird dabei als besonders herausfordernder Lebensabschnitt in den Blick genommen. In dieser speziellen Phase machen Kinder wichtige Schritte in ihrer Entwicklung. Der Übergang ist mit dem Abschied von Vertrautem und neuen Herausforderungen verbunden. Die Stärkung der Familien ist in dieser Zeit besonders wichtig.
Voraussetzung für eine Qualifizierung im Rahmen von "Schatzsuche - Schule in Sicht" ist der erfolgreiche Abschluss des Eltern-Programms "Schatzsuche - Basis".
Bisher fanden drei "Schatzsuche - Schule in Sicht"-Fortbildungen statt, in denen sich 27 pädagogische Fachkräfte aus 15 Kindertageseinrichtungen qualifiziert haben.