Düsseldorf, 24. Mai 2024. Beschäftigte in der Alten- und Krankenpflege in Nordrhein-Westfalen (NRW) waren im vergangenen Jahr 30,6 Tage krankgeschrieben. Das waren rund 10 Tage mehr als der Durchschnitt (20,54 Tage) der Arbeitsunfähigkeitszeiten aller Erwerbstätigen, zeigt eine aktuelle Auswertung der Techniker Krankenkasse (TK).

"Pflege geht nicht nur sprichwörtlich auf die Knochen, sie belastet die Pflegenden auch psychisch stark", sagte Barbara Steffens, Leiterin der TK-Landesvertretung NRW. Eine bundesweite Auswertung der TK zeigt, dass psychische Erkrankungen gleich nach Atemwegserkrankungen und noch vor Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems, wie beispielsweise Rückenschmerzen, der zweithäufigste Grund für eine Arbeitsunfähigkeit sind.

"Damit sich mehr Menschen für die Pflegeberufe entscheiden, ist eine höhere Vergütung allein zu wenig. Wir benötigen flexible Arbeitszeitmodelle, attraktive Fortbildungs- und Rückkehrangebote sowie Unterstützung für Pflegekräfte in belastenden Arbeitssituationen", betont Steffens.

Passgenaue Präventionsmaßnahmen notwendig

"Die Anforderungen in der Pflege sind enorm. Pflegekräfte leisten einen wichtigen Beitrag, um alte und kranke Menschen bestmöglich zu versorgen. Deshalb müssen wir alles tun, damit sie lange gesund und motiviert in ihrem Beruf bleiben", so Steffens. "Wie das funktionieren kann, hat unser Projekt PROCARE gezeigt: mit passgenauen Präventionsmaßnahmen. Die Pflegekräfte, die an dem Großteil der Unterstützungsangebote teilgenommen hatten, berichteten, dass sie besser mit den Belastungen zurechtgekommen seien", erläutert die Landesvertretungsleiterin.

Die TK unterstützt Beschäftigte und Führungskräfte in Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern im Rahmen ihres gesetzlichen Auftrags dabei, gesundheitsfördernde Maßnahmen und Strukturen im Betrieb zu schaffen. Weitere Informationen hierzu gibt es im TK-Lebensweltenportal "Gesunde Pflege" .

Hinweise für die Redaktion

Für die aktuelle Auswertung hat die TK die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen ihrer rund 5,7 Millionen versicherten Erwerbspersonen betrachtet, davon mehr als 2,8   Millionen aus NRW. Dazu zählen sozialversicherungspflichtig Beschäftigte sowie Empfänger und Empfängerinnen von Arbeitslosengeld I.