Baden-Württemberg ist Schlusslicht bei Grippeimpfung
Pressemitteilung aus Baden-Württemberg
Stuttgart, 10. Dezember 2024. Die Grippeimpfquoten in Baden-Württemberg sinken nach Angaben der Landesvertretung der Techniker Krankenkasse (TK) immer weiter. In der vergangenen Grippesaison 2023/2024 haben sich in Baden-Württemberg 28 Prozent der TK-Versicherten über 60 Jahre gegen Grippe impfen lassen, gegenüber fast 30 Prozent im Vorjahreszeitraum. Die bisher höchste Impfquote war 2020/21 mit 35,6 Prozent erreicht worden.
Großer Abstand zu weiteren Ländern
Im Ländervergleich landet Baden-Württemberg mit diesen Werten kontinuierlich auf dem letzten Platz, 2023/24 mit deutlichem Abstand von sieben Prozentpunkten zum nächstplatzierten Bayern, den Höchstwert erreichte Sachsen-Anhalt mit knapp 56 Prozent. Der bundesweite Durchschnitt lag im letzten Herbst und Winter bei 42 Prozent geimpften TK-Versicherten über 60 Jahre.
Grippegefahr ist gegenwärtig
"Wir beobachten nach der Pandemie eine gewisse Impfmüdigkeit, aber es ist wichtig, dass sich insbesondere Risikogruppen schützen. Für diese ist die Gefahr eines schweren Verlaufs deutlich erhöht", sagt Nadia Mussa, Leiterin der TK-Landesvertretung in Stuttgart. In den vergangenen beiden Erkältungssaisons seien TK-Versicherte so häufig wegen Atemwegsinfektionen ausgefallen wie noch nie.
Neues Rekordhoch in Sicht
Allein im ersten Halbjahr 2024 fehlte jede und jeder TK-versicherte Beschäftige aus Baden-Württemberg 2,1 Tage wegen Husten, Schnupfen oder Grippe & Co., das entspricht einem Viertel aller Fehltage.
TK-Infektionsreport (PDF, 5.1 MB)Hinweise für die Redaktion
Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt die Grippeimpfung unter anderem für Menschen ab 60 Jahren, Schwangere ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel sowie für Personen mit gesundheitlicher Gefährdung, Bewohnerinnen und Bewohner von Alten- und Pflegeheimen und medizinisches Personal. Um rechtzeitig geschützt zu sein, empfiehlt die STIKO, sich ab Oktober bis Mitte Dezember impfen zu lassen. Die WHO und die Europäische Kommission benennen als Ziel eine Impfquote von 75 Prozent für ältere Personen.