Gesundheit ein Topthema bei Wahlentscheidung
Artikel aus Saarland
Am 27. März 2022 hat das Saarland einen neuen Landtag gewählt. Eine im Auftrag der TK durchgeführte repräsentative Forsa-Umfrage gab im Vorfeld der Wahl einen Einblick, wie zufrieden die Menschen an der Saar mit der Gesundheitsversorgung sind und welche Wünsche sie für die kommende Legislaturperiode haben.
Über 700.000 Saarländerinnen und Saarländer waren dazu aufgerufen, per Brief oder am 27. März 2022 in den Wahllokalen die neuen Abgeordneten des Landtags zu wählen.
Um ein Stimmungsbild zur Gesundheitspolitik und -versorgung zu erhalten, hat die Landesvertretung der Techniker Krankenkasse im Januar 2022 eine Forsa-Umfrage in Auftrag gegeben.
Eine Erkenntnis: Die Gesundheitspolitik war ein wichtiges Thema für die Wahlentscheidung der Befragten. 87 Prozent gaben an, dass diese sehr wichtig oder wichtig für sie sei, nur die Arbeits- und Wirtschaftspolitik (92 Prozent) sowie die Bildungspolitik (88 Prozent) lagen darüber. Unter den Frauen war Gesundheitspolitik mit 94 Prozent sogar das Topthema - genauso wie bei Menschen über 60.
Klare Prioritäten bei Maßnahmen
Die Liste der gesundheitspolitischen Aufgaben für die kommende Legislaturperiode ist lang. Doch die Befragten an der Saar haben eine klare Meinung, wo die Prioritäten liegen sollen. 95 Prozent gaben an, dass es sehr wichtig oder wichtig ist, den Pflegeberuf attraktiver zu gestalten. Aber auch mehr Investitionen in Krankenhäusern, zum Beispiel in deren technische Ausstattung, und eine bessere Zusammenarbeit zwischen niedergelassener Ärzteschaft, Krankenhäusern und Pflegediensten - also eine funktionierende sektorenübergreifende Versorgung - liegen den Saarländerinnen und Saarländern am Herzen.
Zufriedenheit mit Gesundheitsversorgung
Dabei sind die Menschen im kleinen Bundesland an der französischen Grenze gar nicht unzufrieden mit ihrer Gesundheitsversorgung. Ganz im Gegenteil: 94 Prozent sind mindestens zufrieden. Weniger zufrieden sind lediglich 6 Prozent. Hier zeigt sich, dass die Generation über 60 Jahre (25 Prozent) im Vergleich zu der Altersgruppe zwischen 18 und 39 Jahren (10 Prozent) deutlich häufiger vollkommen zufrieden ist.
Qualität vor Wohnortnähe
Im Saarland kommt man bei der Gesundheitspolitik nicht an dem heiß diskutierten Thema Krankenhausstruktur vorbei. Hier gibt es ein klares Votum der Saarländerinnen und Saarländer: Für eine aufwändige Behandlung oder Operation würden sich 92 Prozent der Befragten eher für eine Klinik entscheiden, die umfassende Erfahrungen mit dieser Behandlung hat, aber weiter entfernt vom Wohnort ist. Nur 8 Prozent würden eine wohnortnahe und nicht spezialisierte Klinik bevorzugen.
Mit attraktiven Arbeitszeitmodellen gegen den Pflegenotstand
In ganz Deutschland fehlt es an Pflegekräften. Wie kann man dieser Entwicklung entgegensteuern? 96 Prozent der Befragten an der Saar finden attraktive Arbeitszeitmodelle sinnvoll oder sehr sinnvoll. 95 Prozent denken, dass eine bessere Bezahlung hilft und 87 Prozent glauben, dass gesundheitsfördernde Angebote für Pflegekräfte am Arbeitsplatz sinnvoll sind. Auch die Digitalisierung spielt eine Rolle. So gaben 82 Prozent an, dass der Einsatz von digitalen Technologien zur Arbeitserleichterung Sinn macht. Besonders die Männer sehen das so.
Digitalisierung in der Gesundheitsversorgung wird begrüßt
Das Thema Digitalisierung wird auch in der Gesundheitsversorgung immer wichtiger. Dadurch entstehen neue Möglichkeiten, die von der Bevölkerung positiv bewertet werden. So gaben 98 Prozent der Befragten an, dass der über digitale Technologien schnelle fachliche Austausch zwischen Ärztinnen und Ärzten wichtig oder sehr wichtig ist. 94 Prozent ist die schnelle Verfügbarkeit von Patientendaten aus vorherigen Behandlungen wichtig. Das zeigt, wie zentral eine funktionierende elektronischen Patientenakte für die Versicherten ist.
Auch einer persönlichen Nutzung von verschiedenen Möglichkeiten der Digitalisierung sind die Saarländerinnen und Saarländer aufgeschlossen. 82 Prozent der Befragten würden eine digitale Begleitung bei chronischen Erkrankungen nutzen. Hausbesuche von qualifizierten Fachkräften, bei denen der Arzt oder die Ärztin nur virtuell zugeschaltet ist, würden 78 Prozent in Anspruch nehmen. Für die Nutzung einer Online-Terminvergabe bei Ärztinnen und Ärzten sprachen sich 76 Prozent aus. Elektronische Rezepte würden 67 Prozent nutzen, Videosprechstunden und Gesundheits-Apps jeweils jede oder jeder Zweite. Hier kann man vor allem beim Alter Unterschiede erkennen.
Trendbefragung 2022 #GesundheitimFokus Saarland
Ergebnisse der repräsentativen Forsa-Befragung im Auftrag der Techniker Krankenkasse vor der Landtagswahl im Saarland. Januar 2022.