Für ein digitaleres Gesundheitswesen muss die elektronische Patientenakte (ePA) zum zentralen Dreh- und Angelpunkt werden. Bei flächendeckender Nutzung kann sie als zentrale Plattform für Gesundheitsdaten fungieren, in der wichtige Informationen wie Impfungen, Arztbriefe oder Diagnosen sicher gespeichert werden können. Zudem ermöglicht die ePA den Versicherten, eine lebenslange Gesundheitshistorie zu erstellen und die Daten jederzeit einzusehen. Ein einfacher Zugang und eine intuitive Bedienung sind unerlässlich, um die Datensouveränität der Versicherten zu gewährleisten. Aktuell erschweren komplexe Anmeldeverfahren den Nutzerinnen und Nutzern, komfortabel auf ihre Daten zuzugreifen. Die TK setzt sich dafür ein, hier praktikable und gleichzeitig sichere Lösungen zu ermöglichen. 

Flexiblere Gestaltung der ePA

Die ePA sollte aus Sicht der TK flexibler gestaltet werden. Derzeit gibt die Gematik vor, welche Funktionen die ePA beinhalten muss, was die Implementierung neuer Funktionen verlangsamt. Krankenkassen sollten die Möglichkeit erhalten, individuelle Angebote in die ePA zu integrieren, um Wettbewerb und Innovation zu fördern. Das Ziel ist, den Versicherten Zugang zu innovativen Gesundheitsangeboten zu ermöglichen und ihre medizinischen Daten effektiver für die Gesundheitsversorgung zu nutzen.

Intelligente Datennutzung und bessere Datenverfügbarkeit

Eine kluge Zusammenführung von Gesundheitsdaten - auch mithilfe von Künstlicher Intelligenz - kann die Versorgungsqualität erheblich verbessern und eine individuelle Prävention ermöglichen. Die Versicherten sollen selbst entscheiden, welche Daten sie freigeben. Wichtig ist, dass der Gesetzgeber Regelungen schafft, die den Patientinnen und Patienten die Möglichkeit geben, ihre Daten für die eigene Gesundheit auszuwerten. Dafür müssen Daten besser verfügbar sein. Dass Gesundheitsdaten nach zehn Jahren gelöscht werden müssen, ist mit Blick auf langfristige Auswertungen von Gesundheitsrisiken nicht sinnvoll. Darüber hinaus ist es wichtig, dass Krankenkassen Routinedaten aus der Versorgung tagesaktuell bekommen und nicht wie aktuell erst mit mehreren Monaten Verzögerung, um den Versicherten zeitnah individuell passende Angebote machen zu können.  

Bis zu 4 Monate dauert es, bis Routinedaten bei den Krankenkassen eintreffen. Erst dann können sie Versicherte unterstützen. 

Digitale Terminvergabe  

Digitale Services sollten auch die Vergabe von Arztterminen deutlich vereinfachen. Eine bundesweit einheitliche Terminplattform kann den Zugang zu Terminen erleichtern. Auf die von Praxen verbindlich eingestellten Kontingente sollen niedergelassene Ärztinnen und Ärzte sowie Krankenkassen diskriminierungsfrei zugreifen können, um Termine anzubieten. Zudem sollte die Telemedizin stärker gefördert werden, um medizinisches Personal und Patienten und Patientinnen besser zu vernetzen.  

TK-Posi­tion "Digi­ta­li­sie­rung - Mehr Mut für smarte Lösun­gen"

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