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Mithilfe einer Knochendichtemessung (Osteodensitometrie) kann der Mineralgehalt der Knochen zum Beispiel in der Lendenwirbelsäule und im Oberschenkelknochen bestimmt werden. 

Liegt der sogenannte T-Score bei oder unter einem Wert von -2,5, ist eine Osteoporose  wahrscheinlich.

Gründe für eine Knochendichtemessung

  • Wenn eine Person bereits einen für Osteoporose typischen Knochenbruch hatte oder eine Osteoporose diagnostiziert wurde. 
  • Zur individuellen Therapieplanung - z. B. auch, wenn aufgrund einer Grunderkrankung wie Diabetes mellitus oder einer anstehenden Langzeitbehandlung mit hochdosiertem Kortison das Risiko für eine Osteoporose stark erhöht ist. 
  • Zur Verlaufskontrolle: Hier liefern die Ergebnisse wichtige Hinweise für die Therapieoptimierung.

Laut den Richtlinien des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) gilt die Knochendichtemessung in diesen Fällen als medizinisch notwendig und kann über die TK-Gesundheitskarte abgerechnet werden. Weitere Informationen dazu finden Sie im Artikel " Kostenübernahme bei einer Knochendichtemessung ".

Knochendichtemessung als IGeL

Wird Ihnen die Messung als allgemeine Früherkennungsmaßnahme angeboten, also ohne dass konkrete Hinweise auf eine Osteoporose vorliegen, handelt es sich um eine IGeL und Sie müssen die Kosten selbst tragen.

Gut zu wissen: IGeL gehören deshalb nicht zum Katalog der gesetzlichen Krankenversicherung, weil ihr medizinischer Nutzen nicht hinreichend belegt ist. Weitere Informationen zum Thema finden Sie im Artikel " Was sind individuelle Gesundheitsleistungen? "

Medizinische Therapien mit nachgewiesenem Nutzen gibt es aktuell nur für eine bereits deutlich ausgeprägte Osteoporose. Deshalb ist eine Knochendichtemessung in der Regel aus medizinischer Sicht auch erst dann sinnvoll, wenn konkrete Hinweise vorliegen, dass schon ein ausgeprägter Knochenschwund vorliegt. Wichtiger sind vorbeugende Maßnahmen, die einem Knochenschwund entgegenwirken können.

Was Sie selbst dazu beitragen können, dass Ihre Knochen stabil bleiben, lesen Sie im Artikel " Osteoporose: Die Knochen stärken und Brüchen vorbeugen ". Im Interview mit der TK erklärt auch Fachärztin und Osteoporose-Expertin Prof. Dr. med. Heide Siggelkow, welche Maßnahmen sich bewährt haben. 

Frauen im Fokus

Frauen sind fast viermal häufiger als Männer von einer Osteoporose betroffen - insbesondere in den Wechseljahren steigt aufgrund der sinkenden Östrogenspiegel das Risiko für Knochenbrüche stark an. Ihre frauenärztliche Praxis ist die erste Anlaufstelle für all Ihre Fragen zu diesem Thema. Gemeinsam mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt können Sie klären, ob Ihr Risiko für eine Osteoporose erhöht ist und welche prophylaktischen, diagnostischen und eventuell therapeutischen Maßnahmen für Ihre individuelle Situation sinnvoll erscheinen.

Wichtige Informationen zum Thema Wechseljahre erhalten Sie auch im Artikel " Wechseljahre: Wenn die Hormone sich verändern " sowie im Podcast " Wechseljahre: Was vor und nach der Menopause im Körper passiert " mit Dr. Silke Bartens. 

Was kostet eine Knochendichtemessung?

Ihre Ärztin oder Ihr Arzt rechnet auf Grundlage der Gebührenordnung für Ärzte  (GOÄ) ab. Dort sind die Grundkosten für eine Knochendichtemessung auf rund 30 Euro festgelegt. Hinzu kommen in der Regel Zuschläge, etwa für die Beratung. Die Spanne für eine Knochendichtemessung als IGeL lag laut Verbraucherzentrale 2022 zwischen 30 und 70 Euro. Knochendichtemessungen per Ultraschall werden häufig auch in Apotheken angeboten. Sie kosten aktuell etwa 20 bis 40 Euro. Möchten Sie diese Leistung in Anspruch nehmen, kann sich ein Vergleich für Sie lohnen.

Checkliste für Ihr Vorgespräch

Folgende Fragen können Ihnen dabei helfen, gemeinsam mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt eine fundierte Entscheidung für oder gegen die Knochendichtemessung zu treffen:

  • Fragen Sie Ihre Ärztin oder Ihren Arzt, warum sie bzw. er die Untersuchung für sinnvoll hält und welchen Nutzen Sie davon hätten.
  • Lassen Sie sich von Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt erklären, welche Konsequenzen sich aus dem Ergebnis der Messung ergeben können. Das ist auch dann wichtig, wenn bei Ihnen bestimmte Erkrankungen oder ein Medikament, z. B. Kortison, die Knochenqualität beeinträchtigen könnten. Denn wenn es keine sinnvollen therapeutischen Konsequenzen gibt, ist die Messung nicht zwingend notwendig. Vorbeugende Maßnahmen wie ein individuelles Bewegungsprogramm oder eine Ernährungsumstellung können Sie jederzeit auch ohne Messung vornehmen.
  • Ihre Ärztin oder Ihr Arzt sollte Ihnen die vorgeschlagene Untersuchungsmethode genau erläutern. Als Goldstandard und besonders aussagekräftig gilt die sogenannte DXA-Messung ("Dual Energy X-ray Absorptiometry"). Fragen Sie nach den Vor- und Nachteilen der Ihnen angebotenen Methode .
  • Lassen Sie sich am besten einen Kostenvoranschlag geben, aus dem der Preis und die Ziffern der Gebührenordnung genau hervorgehen. Ihre Ärztin oder Ihr Arzt muss vor der Durchführung der Leistung einen Behandlungsvertrag mit Ihnen schließen - der bietet Sicherheit für beide Seiten.

Tipp: Nutzen Sie den TK-Röntgenpass. Damit behalten Sie und Ihre ärztliche Praxis den Überblick über alle durchgeführten Röntgenuntersuchungen. Sie können ihn einfach bei der TK bestellen oder hier downloaden: TK-Röntgenpass  

Weitere Informationen

  • Individuelle Fragen rund um das Thema Knochendichtemessung beantwortet Ihnen das TK Ärztezentrum unter der Rufnummer 040-46 06 61 91 00 - 365 Tage im Jahr, rund um die Uhr.
  • Adressen von qualifizierten Ärztinnen und Ärzten, die eine Knochendichtemessung bei Vorliegen der Voraussetzungen als Kassenleistung durchführen können, erhalten Sie bei der Patientenberatungsstelle der Kassenärztlichen Vereinigung Ihres Bundeslands. Auch die örtlichen Verbraucherzentralen beraten zu den Vor- und Nachteilen von IGeL wie der Knochendichtemessung.