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Vom Abführmittel bis zum Schlankheitstee: Viele Kapseln, Pülverchen und Co. versprechen einen schnellen Gewichtsverlust. Wir haben beliebte Schlankheitsmittel unter die Lupe genommen und verraten, wie sinnvoll sie sind.

Abführmittel

Herkömmliche Abführmittel enthalten Wirkstoffe, die Flüssigkeit im Darm binden. Dies kann im schlimmsten Fall dazu führen, dass Flüssigkeit über den Darm verloren geht. Dann verringert sich zwar das Körpergewicht - aber nur um die ausgeschiedene Flüssigkeit und nicht um Körperfett. Mit der Flüssigkeit können auch Blutsalze (vor allem Kalium) verloren gehen und dadurch sogar bedrohliche Herz- und Muskelstörungen auftreten. 

Das Gewöhnungs- und vor allem Krebsrisiko wird inzwischen von Gastroenterologen und Gastroenterologinnen relativiert. Kohortenstudien mit der Assoziation von Demenz und Gebrauch von Abführmitteln wurden kürzlich publiziert, andere Demenzassoziationen in vergleichbaren Kohortenstudien haben sich allerdings nicht bestätigt.

Fest steht: Abführmittel sind keine Mittel zur Gewichtsabnahme und für deren Einsatz möglicherweise sogar gefährlich! Ihre Wirkung entfalten sie im Dickdarm, wo die Verdauung der Nahrung bereits abgeschlossen ist.

Appetitzügler

Appetitzügler sind Arzneistoffe mit einer appetithemmenden Wirkung, die zum Zweck der Gewichtsreduktion eingesetzt werden. Diese Wirkung beruht auf einer Hemmung des Hungerzentrums oder einer Beeinflussung des Sättigungszentrums im Gehirn. 

Früher eingesetzte Wirkstoffe aus der Gruppe der Amphetamine oder Wirkstoffe, die über eine Erhöhung des Serotoninspiegels im Gehirn zu einer schnelleren und besseren Sättigung führen sollen, werden wegen schwerwiegender Nebenwirkungen wie Abhängigkeit (Amphetamine) oder beispielsweise Lungenhochdruck (= pulmonale Hypertonie) und Herzklappenschäden nicht mehr verordnet. 

Eine relativ neue Wirkstoffgruppe, die sogenannten Inkretinmimetika, werden mittlerweile als Appetitzügler eingesetzt. Das Diabetesmittel Liraglutid, das seit 2016 zugelassen ist, war das erste Mittel dieser Art. Das "neuere" Semaglutid (Handelsname Ozempic oder Wegovy) oder das noch wirksamere Twinkretinmimetikum Tirzepatid (Handelsname Mounjaro) haben eine neue Dimension der möglichen medikamentösen Gewichtsabnahme eröffnet: Sie reduzieren wie die oben genannten den Appetit und das Hungergefühl (und zwar sehr stark), hemmen aber auch die Magenentleerung. Das Nebenwirkungsspektrum ist deutlich günstiger: Bei unvorsichtiger Dosierung können Übelkeit, Völlegefühl und Blähungen auftreten. Und auch eine Erhöhung der Bauchspeicheldrüsenwerte mit Entzündung oder deutlich seltenere Nebenwirkungen sind möglich. Bisher müssen diese Medikamente langfristig eingenommen werden. Sie sind verschreibungspflichtig und die Behandlung wird wegen der möglichen Nebenwirkungen ärztlich überwacht. 

Präparate mit Meeresalgen

Präparaten mit Meeresalgen wird eine fettabbauende Wirkung nachgesagt. Die Wirkungsweise ist jedoch wissenschaftlich nicht belegt. 

Bei der Anwendung von Meeresalgen werden Jodmengen im Grammbereich aufgenommen. Besteht, wie in unseren Breitengraden, eine Jodmangelsituation, die zu einer (noch unerkannten) Fehlanpassung der Schilddrüse (= Schilddrüsenautonomie) geführt hat, dann kann diese hohe Jodbelastung eine unter Umständen schwere und sogar lebensbedrohliche Schilddrüsenüberfunktion auslösen. 

Diese Präparate sind daher nicht zur Gewichtsreduktion geeignet und werden von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung nicht empfohlen. 

Schlankheits-Tees

Spezielle Schlankheitstees enthalten angeblich Substanzen, die Abbauprodukte des Stoffwechsels aus dem Darm ausschwemmen. Dies soll zu einer Gewichtsabnahme führen.

Nach wissenschaftlichen Erkenntnissen gibt es jedoch keine "Schlacken", die sich ansammeln können. Die Tees schwemmen allenfalls Wasser und/oder Mineralstoffe aus. Der Darm hat eine hervorragende "Selbstreinigungsfunktion" und es bedarf keiner "Reinigung". Vielmehr zielt die plakative Werbung mit einer "Darmreinigung" auf die falsche Vorstellung ab, dass die Befreiung des Darms von Stuhlresten der Gesundheit förderlich sei. 

Vor allem Matetee verspricht eine schlankmachende Wirkung. Sehr beliebt ist derzeit auch der so genannte Pu-Erh-Tee. Er stammt ursprünglich aus der chinesischen Provinz Yunnan und wird aus den Blättern der Camellia sinensis-Pflanze hergestellt. Traditionell wird dieser Tee zur Förderung der Verdauung und zur Senkung des Cholesterinspiegels verwendet. Die Verbraucherzentralen raten jedoch vom Kauf dieses Schlankmachers ab, da die gewichtsreduzierende Wirkung wissenschaftlich nicht belegt ist. Pu-Erh-Tee ist lediglich ein speziell fermentierter Schwarztee mit rötlicher Farbe und erdigem Geschmack. So urteilt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung: Auch mit asiatischen Schlankheitstees lassen sich keine Pfunde wegzaubern. 

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Fazit: Kein Schlankheitsmittel ersetzt eine ausgewogene Ernährung und die regelmäßige Bewegung! Sehr oft birgt der Einsatz von kommerziell beworbenen Abführmitteln oder "Entschlackungsmitteln" sogar gesundheitliche Risiken. Wer erfolgreich abnehmen und langfristig gesund bleiben will, kommt nicht umhin, gesunde Gewohnheiten zu entwickeln und ungesunde abzubauen!