Wie funktioniert Fasten?
Fasten ist der bewusste Verzicht auf Nahrung für eine begrenzte Zeit. In dieser Zeit wird auf feste Mahlzeiten komplett verzichtet. Doch welche Auswirkungen hat das auf unseren Körper? Ein Überblick.
Die Dauer einer Fastenkur ist individuell verschieden. Für den Einstieg empfiehlt die Ärztegesellschaft für Heilfasten und Ernährung (ÄGHE) eine Dauer von sieben bis zehn Tagen. Außerdem sollten ein Vorbereitungstag davor und drei Tage zur Normalisierung des Essverhaltens danach eingeplant werden. Es ist wichtig, den Organismus langsam an die verminderte oder wieder erhöhte Nahrungsaufnahme zu gewöhnen. Empfehlung: Fasten sollte man nur im Urlaub oder in Zeiten, in denen keine anstrengenden Verpflichtungen anstehen. Sonst wird der Körper zu stark belastet.
Eine Fastenkur wird häufig mit einer Darmreinigung begonnen. Während der Kur wird dann eigentlich nur getrunken: Kräutertee, Gemüse- oder Obstsaft und ungesalzene Gemüsebrühe, zwischendurch ein bis drei Teelöffel Honig. Je nach Methode sollen Leberwickel, Kneipp'sche Anwendungen, Atemgymnastik, Entspannungs- und Bewegungsübungen und Meditation die Effekte des Fastens unterstützen.
Ziele des Fastens
Therapeutischer Ansatz
Fasten hat in vielen Religionen eine lange Tradition. Dabei geht es um mehr als nur den Verzicht auf Nahrung. In der Naturheilkunde soll das Fasten eine Zeit der Selbstfindung und Besinnung sein.
Podcast "Gesunder Jahresbeginn"
Gewichtsabnahme
Wer fastet, verliert zunächst schnell an Gewicht. Für eine dauerhafte Gewichtsreduktion ist Fasten jedoch ungeeignet, wenn im Anschluss an die Fastenkur keine grundlegende Ernährungsumstellung erfolgt. Denn Fasten senkt den Grundumsatz. Wird nach der Fastenzeit wieder normal gegessen, kann das Gewicht im Vergleich zur Zeit vor dem Fasten sogar kurzfristig ansteigen - der sogenannte Jo-Jo-Effekt.
Änderung des Lebensstils
Manche Menschen möchten ihre Lebens- und/oder Ernährungsgewohnheiten grundlegend ändern, zum Beispiel das Rauchen aufgeben. Eine Fastenkur kann für die Änderung des Lebensstils ein guter Anfang sein.
TK-ErnährungsCoach
Fastenbrechen
Nach dem so genannten Fastenbrechen darf auf keinen Fall sofort wieder normal gegessen werden. Die Nahrungsaufnahme sollte langsam beginnen. Empfehlenswert ist zunächst eine leichte Breikost, um den Darm wieder an seine normalen Aufgaben zu gewöhnen. Einige Tage Schonkost, also leicht verdauliche, schonend zubereitete und sparsam gewürzte Speisen, sollten folgen. Für diesen langsamen Aufbau nach dem Fasten sollte man etwa die Hälfte der Kurzeit einplanen.
Nebenwirkungen
Eine Fastenkur kann je nach Konstitution des Fastenden starke Nebenwirkungen haben:
- Kopfschmerzen,
- Kreislaufstörungen,
- Blähungen,
- Herzbeschwerden,
- Mundgeruch,
- Gichtanfälle,
- Depressionen,
- Seh- und Schlafstörungen.
Um solchen Begleiterscheinungen vorzubeugen, ist vor allem das ausreichende Trinken wichtig. Außerdem sollte nur nach vorheriger Absprache mit einer Ärztin oder einem Arzt gefastet werden. Auch sogenanntes Heilfasten bei Erkrankungen wie etwa Rheuma darf grundsätzlich nur unter ärztlicher Kontrolle geschehen.
Wer sollte nicht fasten?
- Schwangere und Stillende
- Kinder und Jugendliche
- Untergewichtige
- Psychisch labile Menschen. Hier besteht die Gefahr von Essstörungen.
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