Parodontitis: erkennen und vorbeugen
Wenn sich das Zahnfleisch mal geschwollen anfühlt oder blutet, denkt sich kaum jemand etwas dabei. Tritt das Problem jedoch häufiger auf und bessert sich nicht durch gründliches Zähneputzen, ist ein Gang in Ihre Zahnarztpraxis ratsam. Es könnte sich um Parodontitis handeln: eine Entzündung des Zahnhalteapparats.
Parodontitis (umgangssprachlich Parodontose) ist eine Entzündung des sogenannten Zahnhalteapparats, welcher für den Halt der Zähne im Kiefer verantwortlich ist. Durch den Abbau des Knochens, der Teil des Zahnhalteapparats ist, verlieren die Zähne an Halt und lockern sich. Die gute Nachricht: In der Regel können Sie einer Parodontitis vorbeugen und auch bereits entstandene Schäden können im Anfangsstadium gut behandelt werden.
Test: Wie hoch ist mein Parodontitis-Risiko?
Parodontitis gehört zu den häufigsten chronischen Erkrankungen weltweit. Unbehandelt kann sie zu Komplikationen und sogar zu Zahnverlust führen. Je früher eine Parodontitis erkannt wird, umso besser stehen die Chancen, die Zähne zu erhalten. Machen Sie den Test: Nach elf Fragen können Sie Ihr individuelles Risiko besser einschätzen.
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Warnzeichen
Zahnbeläge und Zahnstein führen häufig zu Zahnfleischentzündungen ( Gingivitis ). Das Zahnfleisch rötet sich, schwillt an und von Zeit zu Zeit blutet es. Bleibt diese oberflächliche Entzündung bestehen, weil sie nicht erkannt oder behandelt wird, können Erreger in die am Zahnhals liegende Zahnfleischtasche eindringen und so das Gewebe und langfristig auch den Kieferknochen schädigen.
Wichtig zu wissen:
Bei Rauchern und Raucherinnen blutet das Zahnfleisch trotz Entzündung oft nicht, da Nikotin die Blutgefäße verengt. Ohne diesen fehlenden Warnhinweis kann eine Parodontitis leichter übersehen werden.
Werden Ihre Zähne schmerzempfindlicher, liegen die Zahnhälse frei oder leiden Sie unter Mundgeruch, können dies Anzeichen für eine Parodontitis sein. Meist spüren Sie zu Beginn der Entzündung keine Schmerzen. Daher besteht generell die Gefahr, dass eine Parodontitis erst in einem späten Stadium diagnostiziert wird.
Bleibt die Zahnfleischentzündung unbehandelt, können die schädlichen Zahnbeläge in die Tiefe gelangen und auf diese Weise zu einem Knochenabbau führen. Dadurch entstehen - meist unbemerkt - Zahnfleischtaschen, in denen sich die Bakterien ungehindert vermehren können und den Knochenabbau noch weiter vorantreiben.
Wie entsteht eine Parodontitis?
- Die häufigste Ursache für eine Parodontitis ist eine unzureichende oder fehlerhafte Zahnpflege. Zahnbelag besteht überwiegend aus Bakterien, die sich im Mundraum rasch vermehren und zu einer Zahnfleischentzündung führen. Lassen Sie sich von Ihrer Zahnarztpraxis Profitipps geben, wie Sie Ihre Zähne und den Mundraum gezielt schützen können.
- Genetische Faktoren spielen ebenfalls eine große Rolle für das Entstehen einer Parodontitis. Hatten schon Ihre Eltern eine Parodontitis, steigt Ihr persönliches Risiko, selbst daran zu erkranken.
- Rauchen erhöht ebenfalls das Risiko einer Parodontitis deutlich. Zudem ist die Behandlung langwieriger und der Verlauf häufig schwerer als bei Personen, die nicht rauchen.
- Ein nicht erkannter oder unzureichend eingestellter Diabetes mellitus ist ebenfalls ein hoher Risikofaktor bei Parodontitis. Denn hohe Blutzuckerwerte verringern die Abwehrkräfte des Zahnhalteapparats.
- Eine Ernährung kann das Zahnfleisch belasten, besonders wenn Sie viel Zucker und einfache Kohlenhydrate konsumieren. Essen Sie abwechslungsreich und ausgewogen, um Ihre Zahngesundheit zu unterstützen.
- Weitere Ursachen können physischer und psychischer Stress sein. Auch schlechtsitzender Zahnersatz oder defekte Füllungen, Zahnfehlstellungen und Knirschen können eine Parodontitis begünstigen.
Folgen einer Parodontitis für den Organismus
Wird eine Parodontitis nicht behandelt, ist sie die häufigste Ursache für Zahnverlust bei Erwachsenen. Weitere Folgen können Komplikationen während der Schwangerschaft, Diabetes mellitus Typ 2 sowie Herzerkrankungen sein.
Wie können Sie einer Parodontitis vorbeugen?
Die wichtigste Maßnahme, um einer Parodontitis vorzubeugen, ist eine gute Mundhygiene . Putzen Sie Ihre Zähne zweimal täglich und reinigen Sie zusätzlich einmal täglich Ihre Zahnzwischenräume gründlich mit sogenannten Interdentalbürsten oder Zahnseide. So vermeiden Sie, dass sich Bakterien vermehren, die Ihr Zahnfleisch entzünden können.
Nehmen Sie regelmäßige Kontrollen bei Ihrem Zahnarzt oder Ihrer Zahnärztin wahr. Lassen Sie sich bei dieser Gelegenheit beraten, ob eine professionelle Zahnreinigung (Privatleistung) für Sie sinnvoll ist.