Rauchenentwöhnung: Aversionstherapie (11/12)
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Bei der Aversionstherapie gilt: Sie rauchen so viel, bis Sie selbst einen starken Widerwillen gegen jede weitere Zigarette empfinden. Was vielleicht simpel klingt, birgt einige Risiken und wirkt selten nachhaltig.
Die Aversionstherapie ist eine verhaltenstherapeutische Methode, bei der die angenehme Wirkung des Rauchens durch eine unangenehme ersetzt wird. Das sogenannte Schnelle Rauchen (Rapid Smoking) soll negative Begleiterscheinungen wie Übelkeit hervorrufen und dadurch das Verlangen nach weiteren Zigaretten verringern. Mit anderen Worten: Die Zigaretten schmecken dann einfach nicht mehr.
Eine langfristige Wirkung dieser Methode ist allerdings nicht belegt. Für chronisch kranke Raucherinnen und Raucher ist sie zudem gesundheitlich bedenklich, da sie bestehende Symptome wie Herzkreislaufbeschwerden oder Atemnot verschlimmern kann. Daher raten Fachleute heute in der Regel von der Aversionstherapie ab.
Neue Ansätze zur Tabakentwöhnung
Ebenfalls aus der Verhaltenstherapie stammen die noch eher jungen, achtsamkeitsbasierten Ansätze (Mindfulness). Wissenschaftliche Studien zeigen, dass diese gegen Stress, chronische Erkrankungen, Schmerzen und Depressionen helfen können. Indem Sie lernen, Ihre Empfindungen und Bedürfnisse zu erkennen, können Sie auch Ihrem Verlangen nach Nikotin aktiv begegnen. Zwar ist die Wirkung hinsichtlich der Tabakentwöhnung noch nicht hinreichend belegt, jedoch sehr naheliegend. Den aktuellen Empfehlungen zufolge dürfen diese Ansätze daher in zertifizierten Rauchentwöhnungskursen bereits angewandt werden.