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Depressionen zählen weltweit zu den häufigsten psychischen Erkrankungen, gleichzeitig wird ihre individuelle sowie gesellschaftliche Bedeutung häufig unterschätzt. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) geht sogar davon aus, dass Depressionen im Jahr 2023 die größte Auswirkung auf die Weltbevölkerung haben werden, mehr noch als Herz- und Kreislauf-Erkrankungen

Häufigkeit

16 bis 20 Personen entwickeln im Laufe ihres Lebens eine Depression. In Deutschland erkranken Schätzungen zufolge ungefähr 6,2 Millionen Menschen innerhalb eines Jahres. Frauen sind dabei etwa doppelt so häufig betroffen wie Männer, außerdem tritt die Ersterkrankung bei ihnen im Schnitt früher auf.

50 Prozent der Patientinnen und Patienten erkranken bereits vor ihrem 31. Lebensjahr. Zudem nimmt die Zahl in den jüngeren Altersgruppen sowie bei Kindern und Jugendlichen beziehungsweise jungen Erwachsenen zu. Bei älteren Personen sind Depressionen die häufigste psychische Erkrankung. Gleichzeitig ist die Selbstmordrate insbesondere bei Männern ab 60 im Vergleich zu anderen Altersstufen am höchsten. 

Fünf Fragen zum Wohlbefinden

Vielleicht haben Sie die Vermutung, dass Sie eine Depression entwickelt haben - oder Sie sind sich einfach unsicher, ob Ihr momentanes Stimmungstief bereits bedenklich ist? Der von der WHO entwickelte Kurztest kann Ihnen dabei helfen, Ihr Wohlbefinden zu beurteilen. Dieser Test ersetzt natürlich keine ärztliche oder psychotherapeutische Diagnosestellung, kann jedoch erste Hinweise darauf liefern, ob eine depressive Verstimmung vorliegt.

Ursachen und Risikofaktoren

Welche Ursachen einer Depression genau zugrunde liegen, ist noch nicht abschließend geklärt. Forschende gehen jedoch davon aus, dass ein Zusammenspiel aus unterschiedlichen Faktoren die Erkrankung auslösen kann. Neben einer genetischen Veranlagung spielen persönliche sowie äußere Umstände eine Rolle. Wie sich die einzelnen Faktoren allerdings auswirken, ist individuell sehr unterschiedlich. 

Wer an einer Depression erkrankt, sollte sich über eines bewusst sein: Eine Depression kann jeden Menschen treffen. Niemand trägt dafür die Verantwortung. 

Folgende Risikofaktoren können eine Erkrankung jedoch begünstigen:

  • Eine genetische Veranlagung, insbesondere depressive Störungen bei direkten Angehörigen
  • Körperliche Erkrankungen wie Stoffwechselerkrankungen, Adipositas, Infektionen oder chronische Erkrankungen (z. B. Krebs oder Diabetes)
  • Hormonelle Veränderungen während der Pubertät, in der Schwangerschaft, im Wochenbett oder in den Wechseljahren
  • Weitere psychische Erkrankungen, insbesondere Angst-, Persönlichkeits- und substanzbezogene Störungen
  • Traumatische Erlebnisse wie Missbrauch, Misshandlung, Vernachlässigung oder erlebte Verluste in der Kindheit, Krieg oder Gewalt
  • Vereinsamung, Verwitwung, soziale Isolation 
  • Aktuell belastende Lebensereignisse wie interpersonelle Konflikte, Beziehungskrisen, Trennungen, Todesfälle, berufliche Enttäuschungen oder die Diagnose einer schweren Erkrankung
  • Chronischer Stress, Burnout, Überforderung
  • Ungünstige Lebensweise aufgrund ungesunder Ernährungsgewohnheiten, Rauchen oder Bewegungsmangel

Lässt sich das Depressionsrisiko senken?

Neben den Risikofaktoren gibt es auch Faktoren, die einer Depression vorbeugen können. Zwar ist ein Schutz niemals garantiert, jedoch können bestimmte Lebensgewohnheiten dabei helfen, besser mit Krisen oder belastenden Ereignissen umzugehen. 

Die wichtigsten Faktoren, um das eigene Depressionsrisiko zu senken, sind ein stabiles soziales Umfeld, ein gesunder Umgang mit Stress, viel Bewegung im Alltag sowie ein erholsamer Schlaf. In Teil 3 dieser Artikelserie erfahren Sie, wie Sie Depressionen aktiv entgegenwirken können.

Hilfreiche Angebote

  • Die Deutsche Depressionshilfe bietet Betroffenen, Angehörigen und anderen Interessierten Hilfe und Information zum Umgang mit der Erkrankung. 
  • Das Portal psychenet.de bietet wissenschaftlich fundierte Informationen zu häufigen psychischen Erkrankungen wie Depression und zu weiteren Themen rund um die mentale Gesundheit.
  • Die Telefonseelsorge steht bei Problemen rund um die Uhr zur Verfügung - sowohl telefonisch als auch per Mail oder Chat. Außerdem besteht die Möglichkeit für persönliche Gespräche vor Ort.
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