Schwarzer Hautkrebs: Das maligne Melanom
Das Melanom wird schwarzer Hautkrebs genannt, weil es in den pigmentbildenden Hautzellen, den Melanozyten, entsteht und daher meist eine dunkle Färbung aufweist. Als bösartiger Hauttumor wächst es in umliegendes Gewebe und kann Tochtergeschwülste (Metastasen) bilden. Wird es jedoch in einem Frühstadium entdeckt, ist es zu fast 100 Prozent heilbar.
Etwa 20.000 Menschen erkranken in Deutschland jährlich am malignen Melanom. Im Vergleich zu anderen Hautkrebstumoren, wie etwa dem Basaliom oder dem Plattenepithelkarzinom, ist das selten. Allerdings ist das maligne Melanom wesentlich gefährlicher und für rund 90 Prozent aller Hautkrebs-Todesfälle verantwortlich. Frauen und Männer erkranken ungefähr gleich oft. Besonders häufig sind Menschen zwischen dem 40. und 50. Lebensjahr betroffen, doch auch junge Melanom-Patienten sind keine Seltenheit.
Risikofaktoren
Vor allem lange Sonnenaufenthalte und damit die übermäßige ultraviolette (UV-)Strahlung der Sonne sind hauptsächlich für Hautkrebs verantwortlich. Wer in seiner Kindheit und Jugend häufig unter Sonnenbränden litt, gilt als besonders gefährdet. Daneben spielen aber auch andere Aspekte eine Rolle, zum Beispiel die genetische Veranlagung und die Zahl der Leberflecke. Auch Menschen, die viele unregelmäßige Leberflecke aufweisen, tragen ein höheres Risiko für das maligne Melanom.
Wie erkenne ich das Melanom?
Etwa jedes dritte Melanom wächst aus einem Muttermal heraus. Wer regelmäßig seine Haut untersucht, kann frühzeitig auffällige Veränderungen an einem bestehenden Muttermal feststellen. Tipps für den Hautcheck finden Sie hier:
Ein Besuch beim Hautarzt ist ratsam, wenn Sie ein Muttermal entdecken, dass immer größer und/oder dunkler wird, verschiedenfarbige Brauntöne aufweist, juckt, blutet oder nässt. Auch einen neuen, dunklen und schnell wachsenden Leberfleck sollte der Hautarzt überprüfen.
Bei Männern befindet sich das Melanom häufig am Rumpf, während bei Frauen oft Gesicht und Unterschenkel betroffen sind. In vielen Fällen tauchen Melanome an Körperstellen auf, die mit bloßem Auge sichtbar und häufig der Sonne ausgesetzt sind. Es kann jedoch auch an versteckten Stellen wie unter dem Fußnagel oder an Schleimhäuten, etwa im Mund oder an den Genitalien, auftreten. Selten entwickelt es sich auch im Körperinneren, zum Beispiel in Lymphknoten.
Gut zu wissen
Seit Juli 2008 haben gesetzlich Versicherte ab 35 Jahren alle zwei Jahre Anspruch auf eine Früherkennungsuntersuchung auf Hautkrebs. TK-Versicherte können bereits ab einem Alter von 20 Jahren alle zwei Jahre an einem Hautkrebs-Screening bei einem Facharzt teilnehmen.
Diagnose und Behandlung
Der Hautarzt betrachtet die gesamte Haut sowie auffällige Hautstellen und verwendet bei Bedarf ein Auflichtmikroskop. In der Regel kann er bereits auf Basis dieser Blickdiagnose den Verdacht auf schwarzen Hautkrebs ausschließen. Bei regelmäßigen Untersuchungen, wie zum Beispiel dem Hautkrebs-Screening, kann der Arzt auch Bildmaterial abspeichern, um bei späteren Untersuchungen Veränderungen von Pigmentflecken nachzuvollziehen.
Besteht jedoch der Verdacht auf ein malignes Melanom, operiert der Arzt in der Regel sofort. Danach untersucht er den herausgeschnittenen Fleck unter dem Mikroskop. Hat sich der Verdacht auf das maligne Melanom bestätigt, wird in den meisten Fällen ein zweites Mal operiert, um wirklich alle erkrankten Zellen zu entfernen.
Besteht das Risiko, dass benachbarte Lymphknoten befallen sind, kontrolliert der Arzt die Wächter-Lymphknoten (auch Sentinel-Lymphknoten genannt). Dies sind die ersten Lymphknoten im sogenannten Lymphabflussgebiet des Tumors. Sind sie befallen, müssen meist die gesamten Lymphknoten in diesem Gebiet entfernt werden.
Begrenzt sich das Melanom nur auf die oberen Hautschichten, sind die Behandlungschancen in der Regel sehr gut. Ist es jedoch tiefer gewachsen, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass sich bereits Tochtergeschwülste in Lymphknoten oder Organen gebildet haben.
Unterschiedliche Tumorstadien
Allgemein unterscheiden Mediziner beim Melanom fünf Stadien der Tumorentwicklung. Diese beziehen sich auf die Dicke des Melanoms, den Befall von Lymphknoten und Tochtergeschwülsten in anderen Körperregionen (Fernmetastasen):
- Stadium 0: In diesem Stadium ist der Krebs begrenzt und wenig aktiv. Mediziner sprechen dann auch von einem Melanoma in situ.
- Stadium I: Der Tumor ist klein (< ein Millimeter), es liegt kein Lymphknotenbefall vor und es gibt auch keine Fernmetastasen.
- Stadium II: Das Melanom ist dicker als zwei Millimeter, Lymphknoten sind jedoch nicht befallen und es liegen auch keine Fernmetastasen vor.
- Stadium III: In diesem Stadium sind bereits Tochtergeschwülste in Lymphknoten vorhanden, allerdings noch keine Fernmetastasen.
- Stadium IV: Tochtergeschwülste haben sich sowohl in Lymphknoten als auch in anderen Körperregionen gebildet.
Die Stadien sind jeweils in A, B und C unterteilt. Sie geben an, wie dick der Tumor genau ist und ob eine geschwürige Veränderung vorliegt. Die Behandlungschance ist im Stadium 0 am größten und im Stadium IV geringsten. Eine Ausnahme gibt es jedoch: Das Stadium IIIA hat eine bessere Prognose als das Stadium IIC.
Alternative Behandlungen
Manchmal kommt eine Operation nicht infrage, zum Beispiel, weil der Patient schon älter und ein operativer Eingriff eine zu große Belastung wäre. Alternative Behandlungsmöglichkeiten zur Operation sind unter anderem:
- Strahlentherapie
- Immuntherapie
- Chemotherapie
- Therapie mit Medikamenten, die gezielt den Tumor angreifen
Intensive Nachsorge
Insbesondere bei bereits fortgeschrittenen Melanomen ist eine intensive Nachsorge zentral: In Studien hat sich gezeigt, dass in den ersten fünf Jahren nach der Behandlung bei 80 Prozent der Patienten Rückfälle (medizinisch: Rezidive) oder Metastasierungen auftreten können.
Generell folgen daher innerhalb der ersten zehn Jahre nach der Operation regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen. Auch bei der Nachsorge gilt: Je früher ein Zweit-Melanom oder Metastasen entdeckt werden, desto besser ist die Prognose.