Lungenentzündung - was ist das?
Die Lungenentzündung (medizinisch: Pneumonie) gehört weltweit zu den gefährlichsten Infektionskrankheiten. Auch in Deutschland ist sie ein oft vergessenes Gesundheitsrisiko, vor allem für immungeschwächte Menschen. Mit konsequenter Vorbeugung und rechtzeitiger Behandlung können schwere Verläufe verhindert werden.
Eine Lungenentzündung äußert sich normalerweise durch folgende Symptome:
- hohes Fieber und Schüttelfrost
- Husten mit oder ohne Auswurf
- Atembeschwerden: Die Betroffenen atmen oberflächlich und schnell. Einige haben Schmerzen beim Einatmen.
- Starkes Krankheitsgefühl: Die Betroffenen fühlen sich müde und abgeschlagen.
Mindestens die Hälfte aller Lungenentzündungen wird durch Pneumokokken ausgelöst. Die Bakterien bewirken, dass sich die Lungenbläschen oder das Lungengewebe entzünden. Aber auch andere Bakterien, Viren oder Umwelteinflüsse wie beispielsweise giftiges Gas können die Ursache sein. Solche sogenannten atypischen Lungenentzündungen haben oft einen leichteren Verlauf: Die Betroffenen haben meist nur leichtes Fieber und kaum Atembeschwerden.
Impfung schützt
Erkranken immungeschwächte Personen an einer Lungenentzündung, kann es zu sehr schweren Verläufen kommen. Daher empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) eine Impfung gegen Pneumokokken vor allem für Babys und ältere Menschen. Auch andere Erkrankungen wie zum Beispiel Masern können Lungenentzündungen auslösen - lassen Sie sich von Ihrem Arzt über Ihre persönlichen Vorbeugemöglichkeiten beraten.
Bei Lungenentzündung: sofort zum Arzt
Nach Zahlen der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin erkranken jedes Jahr fast 400.000 Menschen in Deutschland an einer Lungenentzündung. Unbehandelt kann die Erkrankung schwere Komplikationen nach sich ziehen oder sogar lebensbedrohlich werden. Konsultieren Sie deshalb bei den genannten Symptomen unbedingt Ihren Arzt. Er wird Sie zu Ihren Beschwerden befragen und danach Lunge und Herz abhören. Gegebenenfalls nimmt er eine Blutprobe oder macht ein Röntgenbild der Lunge.
Gegen bakteriell bedingte Lungenentzündungen kann Ihr Arzt Antibiotika verschreiben. Hustenlösende oder schmerzstillende Medikamente können bei Bedarf die Therapie unterstützen.
Das können Sie selbst tun:
- Medikamente: Nehmen Sie Antibiotika unbedingt genau wie verordnet ein - auch wenn die Beschwerden schon früher abklingen. So beugen Sie einem Rückfall vor.
- Bettruhe: Schonung und Ruhe sorgen dafür, dass sich Ihr Körper ganz auf die Heilung konzentrieren kann.
- Viel trinken: Besonders, wenn Sie hustenlösende Medikamente einnehmen, hilft Flüssigkeit dabei, die Beschwerden zu lindern.
- Rauchfreie Umgebung: Verzichten Sie während einer akuten Lungenentzündung auf das Rauchen, um Ihre Lunge zu entlasten.
- Hygiene: Waschen Sie sich regelmäßig die Hände und husten Sie nicht in Richtung Ihrer Mitmenschen. So schützen Sie Ihr Umfeld davor, sich anzustecken.
- Vorsorge: Nicht rauchen, viel frisches Gemüse und Obst essen und sich regelmäßig an der frischen Luft bewegen - das senkt Ihr Risiko für Atemwegsinfektionen.
Sonderformen der Lungenentzündung
Lungenentzündung ist nicht gleich Lungenentzündung: Zu den Sonderformen zählen die sogenannten nosokomialen Lungenentzündungen. So bezeichnen Ärzte Erkrankungen, mit denen sich Betroffene im Krankenhaus angesteckt haben. Häufig sind dann ganz andere Erreger im Spiel, als dies bei im normalen Umfeld zugezogenen Lungenentzündungen der Fall ist. Behandlung und Verlauf können sich dabei unterscheiden.
Eine besondere, eher seltene Form der Lungenentzündung ist die Legionärskrankheit, die durch Legionellen ausgelöst wird. Diese vermehren sich vor allem in lauwarmem Süßwasser - zum Beispiel Klimaanlagen und Wassersystemen. Atmet man den feinen Wasserdampf ein, kann man sich mit den Legionellen infizieren. Die Erkrankung kann sehr schwer verlaufen. In Deutschland gelten deshalb strenge Richtlinien, nach denen Wasserspeicher und -leitungen regelmäßig auf Legionellen überprüft werden müssen. In Häusern mit zentralem Warmwasserspeicher sollte das Wasser zeitweilig auf mindestens 60 Grad Celsius aufgeheizt werden, damit Legionellen abgetötet werden können.