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Gelangen Krankheitserreger in den Körper, kann unser Immunsystem zum Glück schnell aktiv werden und die Keime bekämpfen. Diese Ausschüttung von "entzündungsfördernden" Botenstoffen des Immunsystems stellt kurzzeitig eine sinnvolle Fähigkeit des Körpers dar.  Anders sieht es aus, wenn dieser Prozess außer Kontrolle gerät und die Entzündung anhält. Denn eine Gefäßverkalkung beginnt meist mit entzündlichen Veränderungen an der Gefäßwand. Fachleute sprechen von einer "stillen Entzündung", die ohne spürbare Beschwerden einen Risikofaktor für eine koronare Herzerkrankung darstellt.

Zucker fördert Entzündungen

Der Grund für eine stille Entzündung können unter anderem eine nicht behandelte Zahnfleischentzündung sein, Autoimmunerkrankungen, bei denen das Immunsystem den eigenen Körper angreift oder zu viel Bauchfett, das kontinuierlich Entzündungsbotenstoffe ausschüttet. Aber vor allem spielt es eine Rolle, wie wir uns ernähren. Ein Übermaß an Zucker und entzündungsfördernden Lebensmitteln oder Getränken begünstigt die Entzündung. 

Wichtig zu wissen:

"Still" heißt die Entzündung, weil sie keine Beschwerden verursacht und trotzdem den Weg für Krankheiten wie Rheuma, Diabetes, Schilddrüsen- und Darmerkrankungen, aber auch weitere Herzkreislauf-Erkrankungen bahnt. Aber die stille Entzündung muss kein Schicksal sein. Je früher ihr gegengesteuert wird, desto weniger Schaden kann sie anrichten. Eine zuckerbewusste Ernährung, gute Mundhygiene mit regelmäßiger Zahnreinigung und der gezielte Abbau von überflüssigem Bauchfett gelten als sehr guter Schutz. 

Programmieren Sie Ihr Immunsystem auf "anti-entzündlich" 

Die Zellen unseres Immunsystems benötigen eine gewisse Menge an Energie, um optimal zu funktionieren. Diese Energie stellt der Körper ihnen in Form von Glukose zur Verfügung, die zum Beispiel aus Kohlenhydraten stammt, wie Brot, Nudeln oder Getreideprodukten. Wie das geschieht und wo das Problem beginnt, konnte jetzt das Institut für Systemimmunologie in Würzburg aufdecken und in der Fachzeitschrift Cellmetabolism veröffentlichen.

Ergebnis: Um Zucker aus der Umgebung aufzunehmen, besitzt jede Zelle in ihrer Hülle so genannte "Glukosetransporter". Das Team konnte nachweisen, dass durch ein Überangebot an Zucker bestimmte Zellen des Immunsystems (T-Helferzellen vom Typ 17) Stoffwechselprodukte produzieren, die ab einer bestimmten Menge entzündungsfördernde Gene aktivieren. 

Das bedeutet für Sie: Wer sich zuckerreich ernährt, programmiert das Immunsystem auf Entzündung und schadet damit dem Körper. Sie können Ihr Immunsystem "umprogrammieren", indem Sie auf zuckerhaltige Lebensmittel und Getränke möglichst oft verzichten und die Menge an Kohlenhydraten begrenzen. Dadurch schalten Sie die verantwortlichen Gene auf "anti-entzündlich" und schützen so Ihr Herz und die Gefäße vor den Folgen einer stillen Entzündung. 

Tipp: Als grobe Orientierung sollten Kohlenhydrate bei einer Mahlzeit nicht mehr als die Hälfte des Tellers füllen. Die zweite Hälfte sollte eine abwechslungsreiche Auswahl an Gemüse enthalten und zu einem kleinen Teil von rund 20 Prozent Eiweiß. Ergänzen Sie Ihren Speiseplan bewusst mit anti-entzündlichen Lebensmittel, die reich an Omega-3-Fettsäuren sind. Dazu zählen Leinsamen, Kurkuma oder Nüsse. Begrenzen Sie außerdem Ihren Alkoholkonsum auf ein Minimum, denn Alkohol fördert Entzündungen. 

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