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Nicht jeder Diabetiker braucht Insulin

Wenn die Regulation Ihres Blutzuckers nicht richtig funktioniert, kann das unterschiedliche Ursachen haben. Wenn Sie Typ-1-Diabetiker sind, produziert Ihr Körper zu wenig Insulin. Dann brauchen Sie in der Regel eine Insulintherapie. Ihr Arzt verordnet Ihnen in der Regel ein langwirksames und ein kurzwirksames Insulin. So decken sie Ihren Grundbedarf an Insulin und steuern zu den Mahlzeiten Ihren Blutzucker. In einer Schulung lernen Sie die unterschiedlichen Insuline und ihre Wirkungen kennen.

Bei einem Typ-2-Diabetes wird ein hoher Insulinspiegel zum Dauerzustand, zum Beispiel durch ungesunde Ernährung und wenig Bewegung. Ihre Körperzellen entwickeln eine Resistenz gegen Insulin, sodass Ihr Körper Ihren Blutzuckerspiegel nicht mehr alleine senken kann. Der erste Schritt der Therapie eines frühen Diabetes ist die Umstellung der Lebensgewohnheiten. Sie ernähren sich  gesund, werden körperlich aktiv und verzichten auf Nikotin. So bekommen Sie einen frühen Typ-2-Diabetes nach wenigen Monaten oft schon ohne Medikamente in den Griff. Normalisieren sich Ihre Blutzuckerwerte nicht, obwohl Sie konsequent über mehrere Monate Ihre Lebensgewohnheiten umgestellt haben, kann Ihr Arzt zusätzlich Tabletten verordnen, sogenannte orale Antidiabetika (zum Beispiel Metformin). Diese helfen, Ihren Blutzuckerspiegel weiter zu normalisieren. Auch manche Typ-2-Diabetiker brauchen eine Insulintherapie.

Es existieren auch andere Formen eines Diabetes, zum Beispiel der Schwangerschaftsdiabetes. Bei 85 Prozent der Schwangeren mit dieser Diabetesform ist keine Insulintherapie notwendig. Sie erreichen ihre Therapieziele allein durch eine Ernährungsumstellung.

Therapiekonzepte - so vielseitig wie der Mensch

Benötigen Sie eine Insulintherapie, wird diese an Ihre Lebensumstände angepasst. Aktuell sind über dreißig unterschiedliche Insuline auf dem Markt, die auch kombiniert werden können.

Eines ist allen Therapieformen gemein: Sie als Patient werden intensiv geschult. Unterstützung bieten spezielle Diabetesberater, Diabetologen und Hausärzte. Fragen Sie Ihren Arzt nach einer Patientenschulung in Ihrer Nähe. So behalten Sie bei den unterschiedlichen Insulinen den Überblick und lernen, Ihren Blutzucker noch besser zu steuern.  

Ab in die Zukunft - lästiges Piksen war gestern?

Der Blutzucker wird aktuell an einem Blutstropfen durch einen kleinen Pikser, z. B. am Finger, bestimmt. Neu sind Sensoren für den Oberarm, die kontinuierlich Ihren Blutzucker messen können. Praktisch: Dank einer Alarmfunktion warnt das Gerät Sie bei gefährlichen Unterzuckerungen. Aktuell führen Sie dann allerdings noch eine Messung nach dem herkömmlichen Prinzip durch, um die Werte zu bestätigen. Sie und Ihr Arzt müssen zurzeit auch speziell geschult werden, damit Sie die Fülle an Daten interpretieren können. Seit kurzem ist auch eine Kontaktlinse in der Erprobungsphase, die den Blutzucker anhand der Tränenflüssigkeit messen kann. 

Vorsicht: Unterzuckerung als Nebenwirkung

Eine Nebenwirkung der Insulintherapie ist die Unterzuckerung. Bei einer zu hohen Insulindosierung reagiert Ihr Körper übereifrig und nimmt zu viel Zucker aus dem Blut auf. Der Blutzuckerspiegel kann gefährlich abfallen. Sie fühlen Sich dann möglicherweise unkonzentriert, schwitzen stark oder haben Heißhunger. Stecken Sie sich für solche Situationen immer Traubenzucker in die Tasche. Bei Bedarf heben Sie damit Ihren Blutzuckerspiegel schnell wieder auf ein normales Niveau. In Notfallsituationen kann auch eine Glukagonspritze schnell Abhilfe schaffen.

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