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Entzündungen stellen genau betrachtet eine optimale Reaktion des Körpers dar, um schädliche Einflüsse wie Viren und Bakterien zu beseitigen. Dies gilt aber nur für akute Entzündungen. Chronische Entzündungen haben keinen positiven Nutzen, im Gegenteil, sie nehmen unter bestimmten Umständen zu und schwächen den Körper. 

Aktiv gegen Entzündungen

Die Forschung hat gezeigt, dass ein gesunder Organismus mit dem Älterwerden häufig immer mehr entzündungsfördernde Botenstoffe ausschüttet, aus denen sich leichte, chronische Entzündungen entwickeln. Sie verursachen zunächst keine Beschwerden, verändern allerdings die Zellfunktion und fördern so Krankheiten aller Organe, beispielsweise von Herz, Lunge und Gefäßen. Diese Altersentzündungen werden im Englischen "Inflammaging" genannt. Die gute Nachricht: sie lassen sich nach neuesten Erkenntnissen aus der AIDA-Studie durch 3 Faktoren positiv beeinflussen, die ohnehin zur Stärkung bei Brustkrebs empfohlen werden. Diese Chance sollten Sie nutzen.   

Ernährungsstudie AIDA: 3 Kombifaktoren 

Bisherige Studien wiesen nach, dass bestimmte Ernährungsbestandteile wie Omega-3-Fettsäuren in fettem Fisch, pflanzlichen Ölen, Nüssen und Chia-Samen antientzündlich wirken und stille Entzündungen deutlich verbessern. Entzündungsmarker im Blut wie das C-reaktive Protein und Interleukin-6 gingen durch eine Omega-3-reiche Kost zurück. Das Deutsche Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke (DIfE) ging jetzt einen Schritt weiter und fand in einer 8-wöchigen Pilotstudie heraus, dass eine Kombination mit zwei weiteren Faktoren noch effektiver hilft. 

Ergebnis: Entscheidend für eine optimale antientzündliche Wirkung ist eine Kombination aus 3 Faktoren: 

  • Omega-3-Fettsäuren 
  • Eiweiß (Die Studie untersuchte leider nicht den Unterschied zwischen tierischen und pflanzlichen Eiweißen)
  • Sport 

Eine entsprechende Ernährung plus regelmäßige Bewegung hat offenbar das Potenzial, altersbedingte Entzündungen zu verbessern. 

Das bedeutet die Studie für Sie: Bisherige Studien lassen vermuten, dass diese Erkenntnisse grundsätzlich auch für Frauen mit einer Brustkrebserkrankung gelten. Einzige Einschränkung: Wer an Krebs erkrankt ist, hat häufig einen höheren Bedarf an Eiweißen und sollte laut offizieller Empfehlungen pro Tag 1,2-2 Gramm Proteine pro Kilogramm Körpergewicht zu sich nehmen. Aufgrund der AIDA Studie sollten Sie deshalb 2g pro Kilogramm Körpergewicht als Zielwert anstreben. 

Welche Ernährung für Sie den meisten "Nährwert" hat, ist individuell verschieden. Erkrankungsstadium, Alter und gesundheitliche Verfassung, aber auch Vorlieben, Abneigungen und Unverträglichkeiten spielen eine wichtige Rolle. Aus diesem Grund können Sie sich bei Fragen zur Ernährung mit Brustkrebs professionelle Hilfe in Form einer Ernährungsberatung suchen. Die Krankenkassen übernehmen die Kosten.

Unser Tipp: Nicht nur was Sie Essen, sondern auch wieviel Sie trinken beeinflusst die Lebensdauer Ihrer Zellen. Eine umfangreiche Studie aus den USA begleitete rund 12.000 Erwachsene 25 Jahre lang und fand heraus, dass die empfohlene Trinkmenge der beste Schutz vor altersbedingten Erkrankungen darstellt. Internationale Untersuchungen zeigen allerdings auch, dass nur die Hälfte aller Menschen die empfohlene Menge an Flüssigkeit in Form von Wasser, ungesüßten Fruchtsäften oder Kräutertees zu sich nimmt. Fragen Sie Ihr Ärzteteam, welche Trinkmenge für Sie optimal ist.

Altwerden & Jungbleiben

Das Geheimnis des gesunden Alterns liegt in unseren Genen. Sie befinden sich gut verwahrt auf den Chromosomen, die in jeder Zelle gespeichert sind. Um sie zu schützen, gibt es an den Enden der Chromosomen jeweils "Telomere". Mit jeder Zellteilung verkürzen sich diese Schutzkappen, so lange bis es nicht mehr geht und die Zelle abstirbt. Die immer kürzer werdende Länge der Telomere entspricht unserer biologischen Uhr und damit dem Altern. 

Wichtig zu wissen: Wie schnell man altert, hängt grundsätzlich von mehreren Faktoren ab, aber eine besondere Rolle spielt offenbar der eigene Lebensstil, vor allem die Ernährung. Denn wie gesund oder ungesund jemand lebt und isst, beeinflusst die Verkürzung der Telomere. Jede Form von Zellstress, also auch Entzündungen, beschleunigen diesen Prozess. Nach einer erfolgreichen Krebsbehandlung sollten Sie diesen Entzündungen vorbeugen, indem Sie sich bewusst antientzündlich und eiweißreich ernähren, aber auch Sport treiben, der Ihnen Freude bereitet.