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Bei einer Schimmelpilzallergie reagiert das Immunsystem auf die unsichtbaren Schimmelsporen oder auch auf Bruchstücke von Schimmelpilzen. Sowohl über die Atemwege als auch über die Nahrung können sie in den Körper gelangen. Besonders in den Sommer- und Herbstmonaten schwirren viele Schimmelpilzsporen durch die Luft.

Symptome: typisch Allergie 

Eine Schimmelpilzallergie macht sich vor allem bemerkbar durch: 

  • Niesanfälle 
  • Schnupfen
  • Husten 
  • Nesselfieber oder allergisches Asthma

Diese Beschwerden können ganzjährig oder saisonal auftreten. Verzehren Sie Lebensmittel, die schädliche Schimmelsporen enthalten, können darüber hinaus Magen-Darm-Beschwerden auftreten. 

Wo lauert Schimmelpilz? 

In der Natur kommen Schimmelpilze überall vor, besonders aber im Boden und dort, wo organische Abfälle liegen. Hier leisten die Pilze wertvolle Arbeit, denn sie zersetzen und recyceln organische Materialien.

In Wohnräumen kommt es vielfach aufgrund von Baumängeln oder schlecht belüfteten Räumen zu Schimmelbefall. Typische Schimmelpilzschäden entstehen etwa durch Feuchtigkeit hinter Tapeten, Holzverschalungen und Kachelwänden.

Schimmelpilzkolonien können sich auch in unzureichend gereinigten Kühlschränken, Abfallbehältern, Blumentöpfen, Luftbefeuchtern, Weinkellern oder Gewächshäusern sowie Biotonnen ansiedeln. Von dort gelangen Schimmelsporen in die Raumluft.

Diagnose: die Haut beobachten

Treten bei Ihnen die genannten Beschwerden auf, suchen Sie Ihren Hausarzt auf. Da verschiedene Pollenarten gleichzeitig mit bestimmten Schimmelpilzen auftreten können, ist eine sichere Diagnose oft Detektivarbeit. Bei Verdacht auf eine Schimmelpilzallergie kann Ihr Hausarzt Sie zu einem Allergologen, einem spezialisierten Haut- oder Lungenarzt, überweisen. Dieser bittet Sie in der Regel, ein Tagebuch zu führen, in dem Sie notieren, wann, wo und bei welchen Aktivitäten Ihre Beschwerden am stärksten sind.

Allergietests können helfen, die Diagnose zu bestätigen: 

  • Hauttest (Pricktest): Hier werden verschiedene in Verdacht stehende Allergene in die Haut eingebracht. 
  • Labortest: Im Labor wird Ihre Blutprobe auf spezifische IgE-Antikörper gegen Schimmelpilze untersucht. 
  • Provokationstest: Hier wird beobachtet, welche Allergene eine allergische Reaktion hervorrufen.  

Therapie 

Wie bei den meisten Allergien ist die wichtigste Maßnahme, den Auslöser zu meiden. Dies ist jedoch bei einer Schimmelpilzallergie sehr schwierig, da Schimmelsporen praktisch überall vorhanden sein können. Um Ihre Reaktion auf die Allergene zu mildern, kann Ihnen Ihr Arzt Antiallergika, beispielsweise Antihistaminika, verschreiben. Auch eine spezifische Immuntherapie kann helfen. Ihr Allergologe injiziert Ihnen das Allergen regelmäßig unter die Haut, damit Ihr Körper sich an den Auslöser gewöhnt. Diese Behandlung erstreckt sich meist über mehrere Jahre.  

Therapie: Wohnraumsanierung 

Studien haben gezeigt, dass sich Sanierungsmaßnahmen, die das Wachstum von Schimmelpilzen eindämmen, günstig auswirken können. Deshalb gehört auch eine gründliche Wohnraumsanierung zur Therapie. Achten Sie darauf, Feuchtigkeitsschäden zu beseitigen und Schimmelpilzschäden fachmännisch zu behandeln. Ist es zu einem Schimmelbefall durch Feuchtigkeit gekommen, muss die Feuchtigkeitsquelle ermittelt werden. Das Umweltbundesamt (UBA) stellt aktuelle Leitfäden zur Wohnraumsanierung zur Verfügung. 

Schimmelpilzbefall vorbeugen

  • Lüften Sie alle Räume regelmäßig gut durch. Dabei eignet sich Stoß- oder Querlüften. Öffnen Sie beim Stoßlüften Fenster und Türen für etwa fünf Minuten. Beim Querlüften wiederholen Sie diesen Vorgang fünfmal am Tag.
  • Lüften Sie das Bad nach dem Baden oder Duschen und entfernen Sie Spritzwasser.
  • Entsorgen Sie Küchenabfälle und Hausmüll täglich. Nehmen Sie noch vor dem Öffnen der Mülltonne einen "tiefen Atemzug".
  • Entfernen Sie Luftbefeuchter von Ihren Heizkörpern.
  • Verzichten Sie auf Zimmerpflanzen. Bewahren Sie gegebenenfalls Ihr Feuerholz im Freien auf. 
  • Stellen Sie größere Möbelstücke etwa fünf bis zehn Zentimeter von den Außenwänden entfernt auf. 
  • Entsorgen Sie mit Schimmel befallene Möbel, beispielsweise Polstermöbel, Matratzen oder Teppiche. 
  • Kontrollieren Sie regelmäßig Ihre Raumluft mit einem Luftfeuchtigkeitsmessgerät, auch Hygrometer genannt. Ein solches können Sie bei einer Apotheke oder online kaufen. Auf dem Display wird Ihnen dabei die Luftfeuchtigkeit angezeigt. Diese sollte zwischen 40 und 60 Prozent liegen. 
  • Lassen Sie Ihre Klimaanlage und andere Anlagen zur Raumbelüftung regelmäßig warten. Sie können Luftreiniger mit speziellen Filtersystemen installieren lassen, die Sporen aus der Luft filtern.
  • Um Schimmelbefall vorzubeugen, verwenden Sie zur Oberflächenreinigung bei trockenen Flächen siebzigprozentigen und bei feuchten Flächen achtzigprozentigen Ethylalkohol. 

Tipp:

Beim Deutschen Allergie- und Asthmabund e. V. finden Sie weitere hilfreiche Tipps und können unter anderem auch ein Symptomtagebuch bestellen.  

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