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Die Geburt wird eingeleitet, um zu verhindern, dass Ihr Kind nicht ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt ist. Die Geburtseinleitung kann außerdem einem Kaiserschnitt vorbeugen.

Dauert Ihre Schwangerschaft länger als 40 Wochen, sprechen Fachleute von einer Terminüberschreitung. Ist der errechnete Geburtstermin um mehr als 14 Tage überschritten, bezeichnen sie das als eine echte Übertragung. Ab dem errechneten Geburtstermin werden Sie in kürzeren Abständen in die Praxis einbestellt, um zu kontrollieren, ob es Ihrem Baby weiterhin gut geht. Ihre Ärztin oder Ihr Arzt kann Ihnen zur Geburtseinleitung raten, sobald der Termin um mehr als eine Woche verstrichen ist. Solange es Ihnen und Ihrem Baby gut geht, besteht jedoch meist kein Grund für eine Geburtseinleitung, denn auch nach dem Geburtstermin können die Wehen von selbst einsetzen.

Gut zu wissen: Falls Sie einen vorzeitigen Blasensprung haben, wird die Geburt in der Regel innerhalb der nächsten 24 Stunden eingeleitet, um einer Infektion vorzubeugen. Weitere Gründe für eine Geburtseinleitung sind:

  • Schwangerschaftsdiabetes,
  • übermäßig viel Fruchtwasser,
  • eine Nierenbeckenentzündung oder
  • stark erhöhter Blutdruck im Rahmen einer Schwangerschaftserkrankung (Gestose). 

Sie können gemeinsam mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt die Vor- und Nachteile einer Geburtseinleitung abwägen.

Shared-Decision-Making: Kommunizieren Sie auf Augenhöhe

Als Shared-Decision-Making bezeichnen Fachleute das Modell einer partnerschaftlichen Patient-Arzt-Beziehung: Ärztin und Patientin entscheiden gleichberechtigt über einen Behandlungsweg. Das medizinische Fachpersonal erklärt Ihnen Therapiemöglichkeiten, Sie als Patientin oder Patient fragen nach und teilen persönliche Informationen, Erwartungen und Wünsche mit.

Geburtseinleitung bei noch unreifem Muttermund

Wenn Ihr Muttermund entspannt und weich genug ist, kann er sich bei der Geburt leichter öffnen. Dafür sorgen vor allem Prostaglandine, die Ihr Körper selbst herstellt. Ihre Ärztin, Ihr Arzt oder Ihre Hebamme kann ein Gel mit Prostaglandinen in Ihren Gebärmutterhals einbringen. Den wehenfördernden Wirkstoff können Sie auch in Form von Vaginalzäpfchen erhalten. Prostaglandine wirken meist nach zwei bis drei Stunden. Ein Vorteil dieser Methode ist, dass Sie sich ungehindert bewegen können. Nach zwei Stunden untersucht Sie in der Regel eine Ärztin oder ein Arzt und kontrolliert das CTG

Wenn Ihr Gebärmutterhals gedehnt wird, schüttet Ihr Körper Hormone aus - sie fördern Wehen und lassen Ihren Muttermund reifen. Für die Dehnung kann ein Ballonkatheter sorgen: ein kleiner, dünner Schlauch mit ein oder zwei Ballons an der Spitze. Mit dieser Methode kann Ihre Ärztin oder Ihr Arzt besonders gut sicherstellen, dass Ihre Wehen nicht zu stark werden. 

Geburtseinleitung bei reifem Muttermund

Ist Ihr Muttermund weich und bereits etwas geöffnet, kann - neben Prostaglandinen - auch das Hormon Oxytocin Ihre Wehen fördern. Sie erhalten es per Dauerinfusion über einen sogenannten Wehentropf. In einem Mindestabstand von 30 Minuten erhöht Ihre Ärztin oder Ihr Arzt die Dosis, bis Ihre Wehen stärker sind und oft genug einsetzen. Oxytocin gibt es auch in Tablettenform, als Vaginalzäpfchen oder als Gel. Falls Sie Oxytocin erhalten und Ihre Fruchtblase intakt ist, kann eine Hebamme sie mit einem Häkchen öffnen, was die Wehen zusätzlich fördern kann.

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