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Dieser geht von Knochen-, Knorpel- oder Knochenmarksgewebe aus und kann prinzipiell am gesamten Skelett auftreten. Je nach der Art des Tumors sind hauptsächlich die langen Röhrenknochen der Arme und Beine sowie die Knie-, Hüft- oder Schulterregion betroffen. 

Gut- oder bösartiger Knochentumor: eine wichtige Unterscheidung

Gutartige Knochentumoren wachsen sehr langsam, sind klar gegen ihre Umgebung abgegrenzt und bilden keine Metastasen, also Tochtergeschwulste. Erst wenn die Zellen eines Tumors stärker entarten, sich schnell teilen und über das Blut in andere Körperregionen geschwemmt werden können, ist die Erkrankung bösartig: Die Rede ist dann von Knochenkrebs.

Dieser kann primär durch entartete Knochenzellen oder sekundär als Metastase eines anderen Tumors entstehen. Primärer Knochenkrebs trifft in Deutschland jährlich etwa 800 Menschen und ist vielen Fälle sehr aggressiv. Umso wichtiger ist eine rechtzeitige Diagnose: In frühen Stadien bestehen gute Heilungschancen.

Symptome

  • Ein Knochentumor äußert sich zu Beginn meist durch dumpfe Schmerzen. Diese können sich sowohl in Ruhe als auch unter Belastung verstärken und sind oftmals von einer Schwellung oder Rötung der betroffenen Stelle begleitet.
  • Sollte der Tumor in der Nähe eines Gelenks sitzen, kann er dieses in seiner Funktion einschränken: Sprechen Sie einseitige Gelenkschmerzen und Probleme bei bestimmten Bewegungen unbedingt bei Ihrem Arzt an. 
  • Zusätzlich kann das erkrankte Gewebe den betroffenen Knochen so stark schwächen, dass dieser ohne erkennbaren Auslöser bricht. Ein solcher spontaner Bruch ist ein wichtiges Warnsignal und sollte unter anderem auf Knochenkrebs untersucht werden.
  • Entsteht der Tumor im Bereich des Schädels oder der Wirbelsäule, kann er neurologische Beschwerden verursachen: Lassen Sie plötzliche Seh- und Hörschwächen oder Lähmungserscheinungen rasch ärztlich abklären.
  • In fortgeschrittenen Stadien führt ein Knochentumor zu einem ausgeprägten Krankheitsgefühl: Wenden Sie sich an Ihren Arzt, wenn Sie unter anhaltendem Fieber, Erschöpfung und Nachtschweiß leiden oder unerklärlich an Gewicht verlieren. 

Diagnose

Zunächst wird Ihr Hausarzt Sie zu Ihren Beschwerden befragen und so gegebenenfalls einen Verdacht auf Knochenkrebs entwickeln. Dabei informiert er sich auch über individuelle Risikofaktoren: So können eine vorausgegangene Strahlen- oder Chemotherapie  sowie erbliche Anlagen oder Vorerkrankungen die Entstehung von Knochenkrebs begünstigen. Dazu zählen beispielsweise eine Erkrankung an Morbus Paget, Morbus Ollier sowie an Ekchondromatose oder Enchondromatose.

Die genaue Ursache von Knochenkrebs ist bis heute Gegenstand der Forschung und bleibt in den allermeisten Fällen ungeklärt.

Körperliche Untersuchung

Im Rahmen einer körperlichen Untersuchung wird Ihr Hausarzt die auffällige Schwellung oder das schmerzende Gelenk genau inspizieren. Sollte er dabei den Ursprung der Beschwerden nicht klären können, wird er in der Regel bildgebende Untersuchungen und einen Bluttest anordnen.

Röntgen- und Ultraschalluntersuchung

Röntgenaufnahmen der betroffenen Körperregion helfen, einen etwaigen Tumor genauer zu beurteilen. Zusätzlich kann eine Ultraschalluntersuchung zeigen, ob auch umliegende Weichteile wie etwa Muskeln oder Lymphknoten betroffen sind.

Computertomographie (CT) und Magnetresonanztomographie (MRT)

Stellt Ihr Hausarzt tatsächlich eine sogenannte Raumforderung fest, wird er Sie an einen Radiologen überweisen. Dieser wird mittels CT oder MRT präzise Bilder Ihres Körperinneren anfertigen: Darauf kann er oft schon erkennen, ob der Tumor gut- oder bösartig ist. 

Biopsie

Abschließend gibt eine Gewebeprobe des Tumors Gewissheit: Sie wird in einem Labor untersucht und kann einen Krebsverdacht endgültig beweisen oder widerlegen.

Skelettszintigrafie

Steht die Diagnose Knochenkrebs fest, fahndet Ihr Radiologe nach Metastasen. Dazu nutzt er neben CT und MRT auch die sogenannte Skelettszintigrafie: Er verabreicht Ihnen eine gesundheitlich unbedenkliche Menge einer radioaktiven Substanz, die sich in Krebszellen einlagert. Dort kann sie mithilfe einer sogenannten Gamma-Kamera auf Bildern sichtbar gemacht werden und etwaige Knochenmetastasen nachweisen.

Behandlung

Knochenkrebs ist oftmals heilbar, denn in vielen Fällen kann der Tumor vollständig operativ entfernt werden. Ist eine Operation nicht möglich, kann eine Chemo- oder Strahlentherapie die Symptome der Erkrankung abschwächen und Schmerzen lindern. 

Für die Therapie überweist Ihr Arzt Sie an eine onkologisch erfahrende Klinik: Ein Team aus Ärzten mehrerer Fachrichtungen wird Sie dort optimal unterstützen und behandeln. Je nach Art und Ausmaß des Knochenkrebses können dabei verschiedene Therapiekonzepte für Sie in Frage kommen:

Osteosarkom

Dabei handelt es sich um die häufigste Art von primärem Knochenkrebs. Ein solcher Tumor entsteht aus Zellen, die in gesundem Zustand Knochengewebe produzieren, und tritt vermehrt während der Pubertät auf. Osteosarkome neigen zu Metastasenbildung: Entsprechend hilft eine Chemotherapie vor und nach der Operation, im Körper verstreute Krebszellen unschädlich zu machen. 

Ewing-Sarkom

Diese Tumorart entsteht meist aus dem Knochenmark. Sie trifft meist Jugendliche und junge Erwachsene bis 20 Jahre und stellt in diesem Alter die zweithäufigste Knochenkrebserkrankung dar. Weil ein solcher Tumor schnell streut, ist auch hier eine Chemotherapie vor und nach der Operation wichtig. Gegebenenfalls wird Ihr Arzt Ihnen zusätzlich zu einer Strahlentherapie raten.

Chondrosarkom

Chondrosarkome bilden sich aus entarteten Knorpelzellen. Sie treten am häufigsten zwischen dem 50. und 70. Lebensjahr auf und entstehen dann vermehrt an der Wirbelsäule und der Schädelbasis. In der Regel ist bei einem solchen Tumor eine rein operative Behandlung sinnvoll: Eine Chemo- oder Strahlentherapie wird Ihr Arzt Ihnen nur im Ausnahmefall empfehlen.

Operation - Amputation?

Ziel jeder Knochenkrebs-Operation ist es, gleichzeitig den Tumor vollständig zu entfernen und das umliegende Gewebe bestmöglich zu schonen: In vielen Fällen gelingt es den Chirurgen, die betroffene Gliedmaße zu erhalten.

Vor der Operation werden Sie ausführlich über alle Chancen und Risiken des Eingriffs aufgeklärt. Ist eine Amputation notwendig, haben Sie im Aufklärungsgespräch Zeit und Raum, sich mit dem Gedanken zu befassen und alle Ihre Fragen zu klären. 

Nachsorge

Nehmen Sie nach der Behandlung alle vereinbarten Termine zur Nachsorge wahr. Nur so kann ein eventueller Rückfall frühzeitig festgestellt und behandelt werden. Diese Termine drehen sich um Ihre Gesundheit: Sprechen Sie Ihrem Arzt gegenüber alle Fragen zu Ihrer Behandlung und Ihrer Genesung an.

Nehmen Sie Hilfe an

Sie sind nach der Behandlung nicht allein: Während eines Reha-Aufenthalts begleitet Sie ein Team aus Ärzten, Pflegern und Physiotherapeuten auf Ihrem Weg zurück in den Alltag - gegebenenfalls mit Ihrer neuen Prothese. Wenden Sie sich während dieser Zeit an einen Psychologen: Er kann Ihnen dabei helfen, diese anspruchsvolle Situation auch psychisch zu meistern.

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