Rückbildung und Wochenfluss
Nachwehen können unangenehm sein und bereits wenige Stunden nach der Geburt auftreten. Die Kontraktionen haben aber eine wichtige Funktion für Ihren Körper: Sie läuten die Rückbildung ein und helfen der Gebärmutter dabei, wieder ihre ursprüngliche Größe anzunehmen.
Das passiert mit der Gebärmutter
In der Zeit der Rückbildung zieht sich die Gebärmutter regelmäßig zusammen. Dabei werden Blutgefäße an der Stelle komprimiert, an der die Plazenta haftete. Wann und wie stark solche Nachwehen auftreten, ist individuell unterschiedlich. Oft spüren Frauen die Kontraktionen in den ersten vier Tagen nach der Geburt am stärksten. Nach etwa sechs Wochen hat sich die Gebärmutter schließlich wieder auf ihre ursprüngliche Größe zusammengezogen - von einem Gewicht von etwa einem Kilogramm während der Schwangerschaft auf nun 50 bis 70 Gramm. Mit der Rückbildung der Gebärmutter heilt auch die Wunde, die durch das Ablösen des Mutterkuchens entstanden ist.
Was fördert die Rückbildung?
Während des Wochenbetts sollten Sie sich möglichst viel Ruhe gönnen. Versuchen Sie, sich zu entspannen - das tut der Seele gut und hilft Ihrem Körper dabei, sich zu regenerieren. Darüber hinaus fördert regelmäßiges Stillen die Rückbildung. Grund dafür ist, dass beim Stillen ausgeschüttete Hormon Oxytocin. Dieses steuert nicht nur die Milchbildung, sondern sorgt auch dafür, dass sich die Gebärmutter zusammenzieht. Zudem können Sie einige Wochen nach der Geburt mittels spezieller Rückbildungsgymnastik aktiv dazu beitragen, Ihren Rückbildungsprozess zu beschleunigen.
Spiegel der Wundheilung: der Wochenfluss
Mit der Gebärmutterrückbildung geht der sogenannte Wochenfluss (Lochien) einher. Ursache für die Blutungen ist die etwa handtellergroße Wunde in der Gebärmutterwand, die durch die abgelöste Plazenta entstanden ist. Der Wochenfluss schwemmt Blut, Abbauprodukte, Bakterien und mehr aus Ihrem Körper. Üblicherweise treten die Blutungen insbesondere in den ersten drei bis fünf Tagen am stärksten auf. Mit fortschreitender Zeit wird der Wochenfluss schwächer und wechselt die Farbe von anfangs hellrot über braun zu weiß. Als Zeichen für eine gut voranschreitende Wundheilung gilt ein Wochenfluss, der sich über einen Zeitraum von vier bis sechs Wochen erstreckt.
Hygiene: das A und O
Um Entzündungen und anderen Komplikationen vorzubeugen, sollten Sie während des Heilungsprozesses auf eine besonders gute Hygiene im Intimbereich achten. Experten und Expertinnen raten:
- Verwenden Sie Binden statt Tampons. Hierdurch verringern Sie das Risiko, dass sich der Wochenfluss staut, und beugen Infektionen vor.
- Wechseln Sie Ihre Binde oder Einlage je nach Intensität der Blutungen alle zwei bis vier Stunden.
- Spülen Sie Ihren Intimbereich insbesondere in den ersten Tagen nach der Geburt nach jedem Toilettengang möglichst sanft ab.
- Verwenden Sie zur Intimpflege warmes, klares Wasser. Verzichten Sie auf Seife, parfümierte Duschgels oder spezielle Intimpflegeprodukte.