Kühlender Druckverband bei Sportverletzung: So wird er angelegt
Die richtige Erstversorgung bei Prellungen, Verstauchungen und Zerrungen kann vor größeren Schäden bewahren. Was immer noch am besten hilft: Kühlung und ein Kompressionsverband. Wie das geht, erfahren Sie hier.
Ein kühlender Druckverband sorgt für effektive Soforthilfe bei Sportverletzungen. Auch bei Schwellungen und Entzündungen entfaltet er seine positive Wirkung. Denn der Verband kombiniert zwei wichtige Komponenten gleichzeitig: Kühlung und Kompression.
Die Kühlung hilft, Schmerzen zu lindern, indem sie die Blutgefäße verengt und die Freisetzung von entzündungsfördernden Substanzen reduziert. Sie kann dazu beitragen, die Schwellung zu verringern und den betroffenen Bereich zu stabilisieren.
Kompression unterstützt die Kühlung und minimiert die Ausbreitung von Schwellungen, indem sie Druck auf das verletzte Gewebe ausübt. Dies fördert den Abtransport von Flüssigkeiten aus dem verletzten Bereich und reduziert dadurch die Schwellung und den Druck auf Nervenenden. Die stabilisierende Wirkung der Kompression trägt außerdem dazu bei, Bewegungen einzuschränken und schützt somit vor weiteren Verletzungen.
Doch wie genau sollte der kühlende Druckverband in akuten Situationen vorbereitet und angelegt werden?
- Eiswasser mit der richtigen Temperatur um etwa null Grad Celsius wird aus zwei Litern Leitungswasser und 30 Eiswürfeln hergestellt. Vorsicht, wenn nur mit Eiswürfeln oder Kältespray gekühlt werden muss. Diese Art der Kühlung kann zu Gewebeschäden in der Haut führen!
- Ein Verband wird dem Verletzten am besten im Liegen angelegt. Ist der Fuß verletzt, sollte dieser hochgelagert werden. Im Notfallkoffer - der bei Mannschafts-Sportarten durchaus üblich ist - sollte immer auch ein Schwamm zur Hand sein. Der Schwamm wird dann mit Eiswasser getränkt, auf die verletzte Stelle gelegt und mit einer ebenfalls in Eiswasser getauchten Idealbinde umwickelt. Der Schwamm passt sich jeder Körperform so perfekt an, dass keine Hohlräume unter dem Verband entstehen können. Selbst am Knöchel kann mit diesem Trick ganz leicht verhindert werden, dass sich ein Bluterguss weiter ausdehnt.
- Es ist wichtig, den Verband nicht zu fest anzulegen, um die Blutzirkulation nicht zu beeinträchtigen. Zudem sollte der Verband regelmäßig überprüft werden, um sicherzustellen, dass er nicht zu eng sitzt.
- Bis zu drei Stunden lang sollte weitergekühlt werden. Allerdings mit kurzen Unterbrechungen (alle 20 Minuten), bei denen der Druckverband kurz entfernt werden darf. So kommt der Stoffwechsel in der verletzten Region wieder in Gang.
Bei schwerwiegenden Verletzungen (die Bewegung unmöglich machen) oder anhaltenden Beschwerden ist es ratsam, professionelle medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen.