Impfung gegen das Rotavirus
Rotaviren zählen zu den häufigsten Ursachen von akuten Magen-Darm-Infekten bei Kindern. Aufgrund des großen Flüssigkeitsverlusts wird bei einer Rotavirus-Infektion für viele Säuglinge eine Behandlung im Krankenhaus notwendig.
Zu den Hauptsymptomen bei einer durch Rotaviren verursachten Erkrankung gehören plötzlich auftretendes heftiges Erbrechen, starke Durchfälle und Bauchschmerzen. Möglich sind zudem Fieber, Husten, Schnupfen und Halsschmerzen.
Die Erreger sind hoch ansteckend und werden vorrangig durch Schmierinfektion übertragen. Aufgrund ihres noch unreifen Immunsystems haben Säuglinge und Kleinkinder bis zum zweiten Lebensjahr häufig schwerere Krankheitsverläufe. Da es durch den starken Brechdurchfall bei ihnen schnell zu einer gefährlichen Dehydration (Austrocknung) kommen kann, wird vorbeugend eine Schluckimpfung gegen das Rotavirus empfohlen.
Die Impfung
Art des Impfstoffes
Die beiden hierzulande zugelassenen Impfstoffe sind Lebendimpfstoffe: Sie enthalten abgeschwächte Rotaviren, die die Erkrankung selbst nicht auslösen können. Bei der Rotaviren-Impfung handelt es sich um eine Schluckimpfung.
Wirksamkeit
Laut Robert Koch-Institut liegt der Schutz vor einer durch Rotaviren bedingten Hospitalisierung in einem Zeitraum von zwei Jahren nach der Impfung bei etwa 92 Prozent, der Schutz vor einer schweren Rotavirus-Gastroenteritis bei 91 Prozent.
Impfreaktionen und Nebenwirkungen
Die Schluckimpfung gegen Rotaviren ist im Allgemeinen gut verträglich. Nach der Impfung kann es - durch die Anregung des Immunsystems - vorübergehend zu Durchfall, Erbrechen, Fieber und einer erhöhten Reizbarkeit beim Säugling kommen. Erkältungen beziehungsweise Infekte der oberen Atemwege, Blähungen und Bauchschmerzen treten gelegentlich auf. Selten bis sehr selten kann es zu Nebenwirkungen wie Blut im Stuhl, Hautausschlag oder Mittelohrentzündung kommen.
Innerhalb der ersten Woche nach der ersten Teilimpfung besteht ein geringfügig erhöhtes Risiko für eine sogenannte Darminvagination - eine Einstülpung von einem Darmabschnitt in einen anderen, was zum Darmverschluss führen kann. Die Wahrscheinlichkeit für eine Darminvagination nimmt mit dem Alter des zu impfenden Säuglings zu. Daher wird empfohlen, die Impfserie möglichst früh zu beginnen und rechtzeitig abzuschließen (siehe unten). Kinder mit Neigung zu einer Invagination sollten nicht gegen Rotaviren geimpft werden. Auch bei Kindern mit einer angeborenen oder vermuteten Immunschwäche ist Vorsicht geboten.
Lassen Sie sich bei den ersten Vorsorgeuntersuchungen von Ihrem Kinderarzt beziehungsweise Ihrer Kinderärztin hinsichtlich der Impfung beraten und besprechen Sie gemeinsam Nutzen und Risiken.
Wer sollte sich gegen Rotavirus-Infektionen impfen lassen?
Altersbezogene Impfmöglichkeit - über TK-Gesundheitskarte
Die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut (RKI) empfiehlt die Rotavirus-Schluckimpfung für Säuglinge.
Je nachdem, welcher der beiden Impfstoffe verwendet wird, werden zwei beziehungsweise drei Impfstoffdosen in einem Mindestabstand von vier Wochen verabreicht.
Falls eine Impfung für Ihr Kind infrage kommt, empfiehlt die STIKO dringend, die Impfserie frühzeitig - ab der vollendeten sechsten Lebenswoche und spätestens bis zum Alter von zwölf Wochen - zu beginnen. Je nach Impfstoff sollte die Impfserie bis zum Alter von 16 beziehungsweise 22 Wochen abgeschlossen sein. Besprechen Sie gemeinsam mit Ihrem Kinderarzt oder Ihrer Kinderärztin den genauen Zeitplan für die Impftermine.
Die Schluckimpfung kann zusammen mit anderen Standardimpfungen des Säuglingsalters erfolgen.
Für medizinische Fragen können TK-Versicherte die Experten des TK-Ärztezentrums täglich rund um die Uhr unter der Rufnummer 040-4606619100 erreichen.