Gesundheit zum Hören: Pornosucht
Casual Sex per Tinder, Online-Pornos rund um die Uhr, hochmotorisierte Klitoris-Stimulatoren: Wie behalten wir bei diesem Überangebot so etwas wie eine normale sexuelle Beziehung? Der TK-Podcast mit Dr. Yael Adler und Dr. Heike Melzer.
Pornosucht: Irgendwann geht's nicht mehr ohne
Es ist die neue sexuelle Revolution: Online-Pornos sind dank WLAN auf jeder Toilette verfügbar, Hightech-Sextoys mit Orgasmusgarantie lassen jedes noch so zarte Händchen alt aussehen. "Sexuelle Superreize" nennt Dr. Heike Melzer diese Angebote, die schnelle Befriedigung zu jeder Zeit, an jedem Ort versprechen. Die Sexualtherapeutin aus München behandelt Singles und Paare, die mit diesem Überangebot nicht mehr klarkommen. Weil normaler Sex nicht mehr funktioniert. Weil die Arbeit, das Studium, Freundschaften unter der zwanghaften Selbstbefriedigung leiden. Oder im Rausch die Grenze zum strafbaren Verhalten überschritten wird.
Und es kommen immer mehr Menschen zu ihr. Sexsucht ist inzwischen eine anerkannte Diagnose, nach Schätzungen sind etwa 500.000 Menschen in Deutschland betroffen. Deutlich mehr Männer, aber auch Frauen.
Im Gespräch mit Dr. Yael Adler spricht Heike Melzer unter anderem über diese Fragen:
- Wer ist besonders anfällig für Pornosucht?
- Was ist so schlimm an Pornos?
- Welche Therapie hilft gegen Pornosucht?
- Warum werden Menschen pornosüchtig?
- Was passiert, wenn Kinder Pornos schauen?
Links zum Podcast:
Weitere Informationen
- Unter dem Hashtag #MyPornMe sprechen unter anderem die Sex-Bloggerin Theresa Lachner und die Pornoproduzentin Paulita Pappel über den gesunden Umgang mit der Lustkonserve.
- Die Universität Gießen hat einen Forschungsschwerpunkt Sexsucht eingerichtet - hier werden auch noch Studienteilnehmer und -teilnehmerinnen gesucht
- Die Definition von Sexsucht nach dem neuen Diagnosestandard ICD-11
- Heike Melzers Buch "Scharfstellung: Die neue sexuelle Revolution"