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Ein Sprichwort lautet: "Sucht kommt von suchen." Erfahrungen von Konsumierenden wie "Die Droge macht mich glücklich" oder "Sie hilft mir aus einem Tief" stehen meist am Ende einer längeren Entwicklung beziehungsweise Suche nach etwas Bestimmtem. Sie können dazu führen, dass Betroffene die Droge erneut konsumieren - denn diese hat ihnen ja schon einmal vermeintlich geholfen. Wurde die Droge wiederholt verwendet, kann die erhoffte Wirkung jedoch nachlassen oder sogar ganz ausbleiben. Um eine ähnlich positive Reaktion wie zuvor zu erzielen, benötigen Konsumierende nun eine höhere Dosis. Eine Suchtspirale nimmt ihren Lauf: Um das gewünschte Gefühl erneut zu erreichen beziehungsweise die Entzugssymptome bei längerem Gebrauch zu lindern, muss die vorangegangene Dosis immer aufs Neue gesteigert werden.

Die chemische Selbstbelohnung

Drogen können die Gefühle und die Wahrnehmung beeinflussen. Durch biochemische Reaktionen im Gehirn kann Alkohol vermeintlich locker machen und die Stimmung heben, während Cannabis entspannen und Heroin wiederum Hochgefühle erzeugen kann.

Forschende vermuten, dass sich Drogen auf bestimmte Bereiche des Gehirns auswirken, die Schmerzen, emotionales Verhalten und das Wohlbefinden regulieren. Eine wichtige Rolle scheinen dabei bestimmte Botenstoffe zu spielen, die durch das Suchtmittel vermehrt ausgeschüttet werden oder deren Wiederaufnahme aus dem synaptischen Spalt verhindert wird. So entsteht ein Belohnungseffekt. Bei einigen Betroffenen könnte hinter dem Drogenkonsum folglich der Wunsch nach Selbstbelohnung stehen.

Risikofaktoren

Wenn es um die Frage geht, weshalb eine Sucht überhaupt entsteht, spielen die familiären Verhältnisse eine wesentliche Rolle: Eltern sind Vorbilder für ihre Kinder - greifen sie zu Drogen, weil sie meinen, damit Konflikte oder Probleme lösen zu können, schlagen ihre Nachkommen oft den gleichen Weg ein. Nicht nur unter Eltern und Geschwistern, auch unter Freundinnen und Freunden finden sich oft zweifelhafte Vorbilder. Darüber hinaus können häusliche Gewalt, Missbrauch oder mangelnde Fürsorge in der Kindheit den Einstieg in eine Sucht begünstigen. 

Suchterkrankungen treten in manchen Familien häufiger auf als in anderen. Neben dem häuslichen Umfeld spielen dabei weitere Faktoren eine Rolle. So weisen einige Studienergebnisse beispielsweise darauf hin, dass bestimmte genetische Strukturen das Risiko für Alkoholsucht erhöhen.

Sie suchen nach einem Ausweg aus Ihrer Sucht?

Welche Möglichkeiten es gibt, erfahren Sie in der Artikelserie " Wege aus der Sucht ". In einer Suchtberatungsstelle in Ihrer Nähe treffen Sie auf Menschen, die Sie dabei unterstützen können.