Patientinnen und Patienten, die an Knochenmetastasen (insbesondere ausgelöst durch Brust- und Prostata-Krebs), an einem bösartigen Knochentumor (Multiples Myelom) oder an einer Osteoporose leiden, bekommen im Rahmen ihrer Medikation oftmals Bisphosphonate oder Denosumab verabreicht. Diese Wirkstoffe sollen den Knochenabbau hemmen, Frakturen und andere Komplikationen vermeiden sowie die Lebensqualität verbessern. Eine schwerwiegende Nebenwirkung der Einnahme von Bisphosphonaten oder Denosumab ist jedoch eine Kiefernekrose. Symptome der Erkrankung sind freiliegende Knochen in der Mundhöhle sowie Schwellungen, Rötungen und Entzündungen des umliegenden Weichgewebes. Unter den Patientinnen und Patienten mit Tumorleiden ist statistisch gesehen jeder bzw. jede Fünfte von dieser Nebenwirkung betroffen. Von den Osteoporose-Patienten und -Patientinnen, die die auslösenden Medikamente einnehmen, erkrankt lediglich jede 1000. Patientin bzw. Patient. Die Therapie dieser ernsthaften, schwer behandelbaren Erkrankung erfordert teilweise aufwändige chirurgische Rekonstruktionen. In den HELIOS Dr. Horst Schmidt Kliniken in Wiesbaden können Patienten und Patientinnen die Krankheit Leitlinienempfohlen und mit besonderer Expertise behandeln lassen.

Präventive Maßnahmen

Prof. Dr. Dr. med. Knut A. Grötz

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Direktor der Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie an den HELIOS Dr. Horst Schmidt Kliniken in Wiesbaden
"Auch wenn eine Kiefernekrose eine einschneidende Erkrankung ist, darf nicht vergessen werden, dass die medikamentöse Behandlung mit Bisphosphonaten oder Denosumab wichtig und oft sogar unverzichtbar ist. Allerdings kann die Kiefernekrose die Lebensqualität des betroffenen Patienten oder der Patientin und wichtige vitale Funktionen wie das Kauen, Schlucken, Sprechen oder Atmen nachhaltig verschlechtern", sagt Professor Dr. Knut A. Grötz, Direktor der Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie an den HELIOS Dr. Horst Schmidt Kliniken in Wiesbaden. Neben einer qualitativ hochwertigen Behandlung zur Ausheilung der Kiefernekrose sind aus seiner Sicht daher auch Maßnahmen, die die Krankheit vermeiden helfen, von großer Bedeutung. Studien mit Krebspatienten haben gezeigt, dass die Zahl der Kiefernekrosen sinkt, wenn Entzündungen im Mund wie beispielsweise eine Parodontitis - die entzündliche Erkrankung des Zahnhalteapparates - behandelt werden, bevor die Bisphosphonat-Therapie beginnt.

Diagnostik und Therapie

Die Diagnostik der Kiefernekrose erfolgt durch eine genaue Inspektion der Mundhöhle und spezielle bildgebende Untersuchungen. Je nach Befund wird die Therapie individuell festgelegt. Dies kann in seltenen Fällen eine konservative Therapie sein, meist ist aber eine Operation notwendig. Dabei wird unter Vollnarkose die Nekrose, das heißt das abgestorbene Knochengewebe in der Mundhöhle entfernt, scharfe Knochenkanten werden abgetragen und es erfolgt ein sehr komplexer, anspruchsvoller Verschluss des Weichgewebes innerhalb der Mundhöhle. Ergänzende Maßnahmen sind meist eine Antibiotika-Therapie. Nach der Operation werden die Patientinnen und Patienten engmaschig nachuntersucht.

"Unser Team der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie ist mit der Problematik auf mehreren Ebenen eng vertraut", so Professor Götz. Er ist einer der federführenden Autoren der renommierten S3-Leitlinie der medizinischen Fachgesellschaften zur Bisphosphonat-assoziierten Kiefernekrose. Diese Leitlinie hat bereits vor ca. zehn Jahren die wissenschaftlichen Grundlagen und die medizinische Expertise für die Behandlung dieser Erkrankung geschaffen. "Viele und weit überregionale Zuweisungen haben besonders hochwertige und routinierte Behandlungspfade entstehen lassen, so dass bei der notwenigen operativen Versorgung der Kiefernekrosen eine Heilungsrate über 90 Prozent erzielt wird", sagt Professor Götz.

Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie an den HELIOS HSK-Kliniken in Wiesbaden

Die Fachklinik an den HELIOS Dr. Horst Schmidt Kliniken in Wiesbaden bietet das gesamte operative und konservative Versorgungsspektrum in Diagnostik und Therapie der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie an. Direktor der Klinik ist Professor Dr. Dr. med. Knut A. Grötz. Er ist einer der Autoren der renommierten S3 Leitlinie zur Vermeidung und Behandlung einer Bisphosphonat-assoziierten Kiefernekrose, die von fast 40 beteiligten medizinischen Fachgesellschaften und Patienten-Vertretungen im Konsens erarbeitet wurde. Darüber hinaus hat Professor Grötz eine besondere Expertise in der Anwendung der Ultraschallchirurgie (Piezosurgery-Technologie), die wesentlich zu einer besonders schonenden Operation beiträgt.

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