Individuelle Therapien helfen, die Lebensqualität der Erkrankten zu erhöhen und schneller Behandlungserfolge zu erzielen. Der Versorgungsvertrag ermöglichte ursprünglich Kindern und Jugendlichen, die an bestimmten Tumoren leiden eine passgenaue Therapiegestaltung mittels computergestützter Genanalyse.

Computergestützte Analyse des Genoms

Nun können auch Frauen, die an rezidiven Eierstock-. Eileiter- oder Bauchfellkrebs erkrankt sind, davon profitieren. Haben vorherige Therapien nicht den gewünschten Erfolg erbracht, wird das Genom des Tumors nun im Rahmen des neuen Vertrages an der Charité systematisch sequenziert. Auf Grundlage weltweiter Datensätze analysiert die Heidelberger Firma Molecular Health die Daten computergestützt. Sie recherchiert eine Vielzahl von Therapieformen sowie bewährten und neuartigen Arzneien, die bei Patientinnen mit ähnlichem Krankheitsbild erfolgreich waren. Die Ergebnisse werden an den behandelnden Onkologen der Charité übermittelt. So kann der Mediziner anhand weiterer klinischer Befunde und in Absprache mit der Patientin die für sie am besten geeignete Therapieform identifizieren.

Präzisionsmedizin

Unter Präzisionsmedizin versteht man die gezielte Behandlung von Patienten, ausgerichtet an ihrer individuellen Genetik. Sie gilt auf Basis von Molekularbiologie und neuer Informationstechnologien, "Big Data" und "Algorithmen" als große Hoffnung im Kampf gegen Krebs. Der Vergleich von Genanalysen eines Tumorgewebes mit molekularen Informationen aus vielen Millionen anderen Behandlungsversuchen eröffnet neue Ansätze im Kampf gegen Tumore.